Eine zufällige Erstellung hat im Allgemeinen aber bekanntermaßen auch Nachteile, vor denen Lego Worlds im Speziellen nicht gefeit ist. So fantasievoll die Welten mit ihren Biomen wie Dschungel, Süßigkeitenland, Wilder Westen, Stadt, Wüste, Vulkanlandschaft usw. auch sind – vor allem, wenn zwei oder mehrere gemischt werden- so unhandlich oder unzugänglich werden sie gelegentlich zusammengesetzt. Schatzkisten sind merkwürdig mit der Landschaft verschmolzen, so dass man sie erst freilegen muss. Bäume bilden ein undurchdringliches Dickicht. In der einen Welt gibt es haufenweise neue Gegenstände, die man in seine Sammlung scannen kann. Dort kaum welche. Von der Zufälligkeit ist auch das Questsystem abhängig: Es gibt Wesen (sowohl Tiere als auch normale Lego-Figuren), die in einer Sprechblase einen Wunschgegenstand zeigen. Hat man den im Inventar, kann man sie ansprechen und ihren Traum erfüllen. Als Belohnung gibt es meist Noppen (nicht zu knapp) oder einen anderen Gegenstand, der vielleicht jetzt oder später hier oder auf einer anderen Welt von einer Figur benötigt wird, so dass der Kreislauf aufrechterhalten wird. Und mit viel Glück hält der Auftraggeber einen der begehrten goldenen Steine bereit, die quasi als Freischaltsystem genutzt werden und einem den Zugriff auf neue und vor allem größere Welten gewähren.
Und dann gibt es noch die Figuren mit Bauwünschen: Die möchten meist ein bestimmtes Gebäude oder einen bestimmten Bausatz in ihrer Nachbarschaft errichtet sehen. Es kann auch sein, dass man einem Bauern begegnet, für den man einen Haufen Maisstauden in einem Feld platzieren soll. Oder man findet einen Tierliebhaber, der fünf Katzen und zehn Hühner um sich herum haben möchte. Als Belohnung winken abermals Noppen oder im Idealfall goldene Bausteine, die man benötigt, um größere Welten und neue Biome freizuschalten. Sehr schön: Stellt man fest, dass man die benötigten Gegenstände noch nicht in seinem Besitz hat, kann man sich zu einer neuen Welt aufmachen und dort sein Glück versuchen. Zu bereits besuchten kann man jedoch jederzeit zurückkehren, so dass man irgendwann eine Art Galaxie von individuellen Welten zur Verfügung hat, in denen man frei umherreisen darf – wahlweise lässt sich sogar einstellen, dass die von Spielerseite vorgenommenen Veränderungen nicht abgespeichert werden. Weniger schön ist allerdings, dass zum einen die Missionsanforderungen kaum variieren und es generell zu wenige davon gibt. Und dass man z.B. beim Wunsch nach einer Halfpipe nicht frei bauen darf, sondern das vorgegebene Modell verwenden muss. Hat man es noch nicht gefunden, schaut man in die (Halb-)Röhre.
Bauen mit technischen Problemen
Es gibt auch Figuren, für die man im freien Baumodus etwas errichten soll. Dabei fällt aber nicht nur auf, dass das Steinchen auf und neben Steinchen setzen auf Dauer recht mühselig ist – vor allem bei Pad-Nutzung, was natürlich vornehmlich Konsolen betrifft. Es geht den entsprechenden Auftraggebern letztlich nur um die Anzahl der verbauten Steine und nicht um ästhetische Aspekte. Sprich: Wenn man einen Stall bauen soll, reicht es auch, die Mindestanzahl an Steinen vertikal zu stapeln. Doch ungeachtet dessen übt das zwanglose Bauen natürlich einen enormen Reiz aus. Tiere, Statuen, Sehenswürdigkeiten, Berühmtheiten: Der Fantasie ist keine Grenze gesetzt. Alles, was man evtl. bei einem Besuch im Legoland gesehen hat, kann man hier nachzubauen versuchen. Und wenn man ggf. noch Anleitungen alter Lego-Bausätze hat, wird man hier ebenfalls irgendwann alle Steine zur Verfügung haben, um dieses Modell in der virtuellen Welt hochzuziehen. Da die platzierten Figuren ein Eigenleben entwickeln und sich in der
Szenerie herumtreiben, kann es hier immer wieder zu interessanten Situationen kommen. Wenn man z.B. den Gorilla (oder auch nur ein paar Schimpansen) in ein Stadtgebiet verfrachtet, in dem man seine Variante des Empire State Buildung in mühevoller Kleinarbeit zusammengebaut hat, kann man mit Glück einen King-Kong-Moment erleben.
Viel häufiger erlebt man allerdings, dass die Technik dem kreativen Treiben nicht uneingeschränkt gewachsen ist. Nicht nur, wenn es darum geht, in den Hunderten Objekten genau das zu finden, was für die Mission benötigt wird – es gibt keine Sortier- oder Suchfunktion innerhalb der fünf Kategorien Figuren, Tier, Fahrzeuge, Objekte und Steinsets. Sondern auch hinsichtlich der Kulisse: Natürlich stehen der Bebauungsgrad, die Bevölkerungsdichte sowie die Kartengröße in Abhängigkeit zu Bildrateneinbrüchen. Doch irgendwann erwischt es jedes System. Auf dem PC wird zwar versucht, mit einer recht niedrigen (aber glücklicherweise auch modifizierbaren) Zeichendistanz entgegenzusteuern, bis die Modelle ins Bild faden. Doch das funktioniert zum einen nur eingeschränkt und ist zum anderen auf Dauer ebenso störend wie die Ruckler, die man früher (Xbox One ) oder später (PS4) auf den Konsolen und irgendwann auch auf dem Rechner zu sehen bekommt. Doch davon sollte man sich nicht abschrecken lassen. Sowohl solo als auch zu zweit ist das kreative Potenzial, das Lego Worlds innewohnt, enorm. Spätestens, wenn man Werk- oder Fahrzeuge hat, mit denen man schnell die Levelarchitektur verändern kann, nimmt der Spaß rapide zu.
Hi ihr Lieben,
also ich weiß ja nicht, was der Tester da gesehen hat, aber das Spiel hat bei den Bauteilen doch tatsächlich eine Suchfunktion. Ist doch gar kein großes Problem. Ich kann dem Tester da nicht zustimmen, im Gegenteil.
Bei mir waren es immer Autos.
Monster Trucks, Dragster, Mud Racer, Getunte Autos, Der LKW aus einer Serie der vorne einen Hubschrauber drinnen hatte (weiß überhaupt jemand was ich meine?) Der Deloreon.
Ich habe immer gesagt Lego ist für kreative, Playmobil für dumme.
(nicht persönlich nehmen)
Allgemein bei deinen Text finde ich mich wieder
Wobei ich eher der startrek Typ war
Als Kind war Lego mein favourite, bevor ich die erste Konsole bekam
War toll das "Set" das erste mal nach Anleitung aufzubauen und sich ne Weile mit dem vorgegebenen zu verdingen - nach einer Weile jedoch konnte ich nicht anderst als das "Ding" zu optimieren, hier was weggenommen, dort was anderes hinzugefügt und irgendwann hatte es mit dem original aus der Anleitung wenig gemeinsam.
Auch toll war es aus ganzen Kisten voller Lego, Dinge nachzubauen die einen in der Kindheit geprägt haben - Stichwort Saber Rider und Ramrot, oder diverse Vehikel aus dem Starwarsuniversum.
Lego war damals für mich immer die Autos, Flugzeuge etc wie gekauft auch zu bauen und damit zu spielen (und das erbauen des Dings war ein großer Spass). Und da ich ausschließlich solche Spezialsätze zB auch mit Lego Technik hatte, gingen ja auch nur die festgelegten Dinge zu bauen. Solche Boxen mit 5000 beliebigen Legoteilen war mir fremd.
Und ja, ich bin nicht wirklich kreativ, zB hatte ich in der Schule in Kunst immer Note 3 bis 6, nie besser.