Wie immer hängt die gebotene Songauswahl vom persönlichen Geschmack ab. Genau wie in den letzten Jahren versucht Let’s Sing erneut, bei den 35 enthaltenen Tracks eine möglichst große Bandbreite abzubilden. Und so erstreckt sich das gebotene Repertoire nicht nur über aktuelle Hits und Klassiker, sondern deckt auch verschiedene Stilrichtungen von Pop über Rock bis hin zu Electro und R’n’B ab. Hier geben sich Evergreens wie Mama Mia (Abba), Rock-Hymnen von Bon Jovi (Living on a Prayer) und Queen (I Want It All) sowie 90s-Klassiker von Lou Bega (Mambo No 5), No Doubt (Don’t Speak) und One-Hit-Wonders wie
die 4-Non-Blondes (What’s Up) die Klinke in die Hand, um gemeinsam mit modernen Klängen von Zedd, Dua Lipa, DNCE, Lady Gaga sowie Bruno Mars die Karaoke-Bühne zu stürmen.
Wie zuvor finden sich aber auch erneut viele nationale Künstler im Aufgebot und der Namenszusatz „mit deutschen Hits“ kommt nicht von ungefähr. Persönlich finde ich die Quote immer noch deutlich zu hoch, was aber auch daran liegt, weil für mich die modernen Werke von Leuten wie Marteria, Andreas Bourani, Yvonne Catterfeld oder Philipp Poisel die reinste Ohrenfolter darstellen. Bei den Prinzen und ihrem amüsanten Klassiker „Das ist alles nur geklaut“ kann ich allerdings in der richtigen Stimmung durchaus mitträllern und damit auch das zu gut vertretene deutsche Liedgut auf der Scheibe würdigen. Zudem kann man den Machern nicht hoch genug anrechnen, dass sich kein einziger Song des Möchtegern-Reichsbürgers Xavier Naidoo oder seinen Söhnen aus Mannheim in der Auswahl befindet. Warum man vom Animationsfilm Die Eiskönigin / Frozen aber ausgerechnet nur die deutsche Version von „Let it Go“ / „Lass jetzt los“ anbietet, ist mir ein Rätsel. Hier wäre es
doch ein super Kompromiss gewesen, beider Varianten anzubieten. Song-Nachschub gibt es übrigens in Form von Paketen oder einem Season Pass. Der Kauf einzelner Lieder ist hier im Gegensatz zu SingStar nicht möglich – schade.
Simple Gesangserkennung
Auch fällt auf, dass die Gesangserkennungstechnologie von Voxler immer noch recht rudimentär ausfällt: Weder ein ausdrucksstarkes Vibrato noch harmonische Improvisationen im Stil von Rock Band werden berücksichtigt. Zudem gibt es für jeden Song weiterhin nur einen vorgegebenen Schwierigkeitsgrad und das einfache Mitsummen führt häufig zum Erfolg. Neben Mikrofonen darf man alternativ auch Headsets verwenden oder seine Smartphones mit der entsprechenden App zum Mitträllern nutzen, muss für eine verlässliche Erkennung aber selbst dann noch relativ laut singen, wenn man die Empfindlichkeit des Mikros in den Einstellungen erhöht. Theopraktisch lässt sich sogar die PlayStation-Kamera als Mikrofon-Ersatz einspannen.