Ein Wurf ins kalte Wasser
Dabei übernimmt man die Rolle eines kleinen Mädchens, das einen auffällig gelben Regenmantel trägt und auf den Namen Six hört. Mit ihr muss man aus dem so genannten Schlund entkommen – ein Ort, der jedes Jahr zur selben Zeit auftaucht und von dem bisher niemand zurückgekehrt ist, der ihn betreten hat. Woher ich das alles weiß? Vom Spiel jedenfalls nicht! Genau wie beim artverwandten Limbo wird man auch hier ohne Erklärungen oder eine Vorgeschichte ins kalte Wasser geworfen. Tatsächlich wird weder der Name der Figur noch der bizarre Schauplatz im Spiel mit einer einzigen Silbe erwähnt – schon seltsam. Stattdessen hat man all die Hintergrundinformationen ins Presskit sowie auf die offizielle Webseite ausgelagert. Warum nicht auch ins eigentliche Spiel?
Dieser Mangel an Erklärungen zieht sich durch das gesamte Erlebnis: Dass die Steuerung nur sporadisch mit Tutorial-Einblendungen vorgestellt wird, geht noch in Ordnung. Viel experimentieren muss man bei der bewusst simpel gehaltenen Mechanik ohnehin nicht, die sich auf das freie Umherlaufen, Sprints, Sprünge, Ducken, Greifen/Benutzen (auch zum Klettern) sowie das Zünden und Verwenden eines Feuerzeugs beschränkt. Dass man hinsichtlich des seltsamen Ortes mit seinen bizarren Kreaturen und Gefahren im Dunkeln tappt, ist zunächst ebenfalls völlig okay und trägt zur Mystery-Stimmung bei. Am Ende aber keine Auflösung oder zumindest den Ansatz einer Erklärung zu bieten, ist ein Schlag ins Gesicht der Spieler, die mit Six all die Strapazen auf sich genommen und gemeistert haben. Wer ist diese seltsame Frau, die man bereits im kurzen Intro sieht und der man sich am Ende stellen muss? Was hat es mit den Essgewohnheiten von Six auf sich, die sich im Laufe des Abenteuers…nun ja…etwas seltsam entwickeln? Welche Rolle spielen die putzigen Wichte, die man manchmal aus Käfigen befreien oder einfach nur knuddeln kann? Und wie ist man überhaupt im Schlund gelandet? Es gibt am Ende so viele Fragen, die Tarsier nicht beantwortet. Im Idealfall regt ein solcher Ansatz zum Nachdenken und eigenen Interpretationen an. Hier bleibt man angesichts der vielen Fragezeichen dagegen etwas ratlos und gleichzeitig ein wenig enttäuscht zurück…
Faszinierender Abstecher durch den Schlund
Zum Glück entschädigen die vielen faszinierenden, beklemmenden und durchaus dramatischen Erlebnisse für das schwache Finale. Die morbide Reise durch den Schlund zeichnet sich durch eine tolle Mischung aus cleveren Umgebungsrätseln, gelungenen Geschicklichkeitspassagen, packenden Fluchtsequenzen und sogar Schleichansätzen aus – und das alles verpackt in einem (alp)traumhaften Artdesign, an dem Tim Burton seine Freude hätte! Neben den großartig gestalteten Schauplätzen, die vor allem durch die verzerrten Formen und Größenverhältnisse sowie einer atmosphärischen Beleuchtung inklusive der Anwendung von Farb- bzw. Bildfiltern den kindlichen Horror klasse einfangen, sind es vor allem die bizarren Bewohner und Kreaturen, mit denen der Alptraum zum Leben erweckt wird. Gleichzeitig stellen sie neben tödlichen Abgründen, elektrischen Ladungen und wachenden Scheinwerfer-Augen die größte Gefahr für Six dar und sorgen bei jedem ihrer Auftritte für ein angenehmes Gefühl der Bedrohung. Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel über die Schauplätze und Charaktere verraten, obwohl man manche der skurrilen Figuren wie den blinden Hausmeister oder das schrullige Koch-Duo bereits aus Trailern oder Bildern kennen dürfte. Das Artdesign ist einfach fantastisch und auch hinsichtlich der Inszenierung liefern die Tarsier Studios großes Kino. Vor allem beeindruckt das vereinzelte Herauszoomen der Kamera, wodurch ein völlig neuer Blick gewährt wird und die gewaltigen Dimension innerhalb der Schauplätze zur Geltung kommen.
Zwar etwas spät, aber ich habe es jetzt erst gesehen. Das war nur ganz allgemein gesprochen, ich habe damit niemanden bestimmten gemeint.
Ich bin noch ganz am Anfang hänge aber schon und brauche mal Hilfe.
in eine schwarze Pfütze mit Würmen. Wie kommt man da raus?
Ich werde nach 10 Sekunden immer gefressen und die scheinen in allen Richtungen um mich rum zu sein.
So ist es. Und selbst wenn es sich gar nicht erweitern lässt, so verursacht dieses Spiel doch einen Beschützerinstinkt, weil man da eine geschrumpfte Sechsjährige "im Auge behalten" muss.
Komisch: Inside wurde quer durch die Spielemagazine nicht so stark wegen "offener Fragen" und "plötzlichem Ende" kritisiert. Ein kleines Indiedownloadspiel darf gerne mal auch etwas "verkünstelt" sein und muss nicht alles haarklein erklären, um gut zu sein.
Wie auch immer man 4 Stunden schnell sein kann in dem Spiel. Habe das erste Kapitel jetzt beendet und bin schon bei 1:30h und habe es nicht mal geschafft das 2. Viech zu finden.
Das Spiel ist, ich finde, sehr spannend gestrickt. Ich liebe das Art Design und diese Atmosphäre. An manche Rätsel dachte ich am Anfang "hä, wie denn!?"...
Schade, dass in meiner (recht großen) Freundesliste inkl mir nur 3 Leute das Spiel haben. Und einer ist auch noch Larry Hyrb. Solche Spiele müssen mehr gekauft werden.