Such dir deinen Weg!
Die Streckenführung wird grafisch angedeutet – ein Waldweg oder ein abgewetzt anmutender Abschnitt in der felsigen Pampa. Man muss diesem „Vorschlag“ aber keineswegs folgen: An unzähligen Stellen kann man abkürzen, ganz andere Wege finden und querfeldein sein Glück versuchen. Vielfach findet ihr super Abkürzungen, die bei der Jagd nach Bestzeiten Gold wert sind. Noch öfter holt ihr euch freilich eine blutige Nase: Der Biker stürzt in bodenlose Abgründe, steigt elegant über den Lenker ab, prallt gegen Bäume und Felsen, ertrinkt in Flüssen. Dann geht es zurück zum letzten Checkpoint – der kann schon mal ein Stück zurückliegen. Nervig oder frustrierend wird Lonely Mountains: Downhill aber trotzdem nie: runter kommt man immer!
Kickstarter-Gebirge
Insgesamt bietet das per Kickstarter finanzierte Indiespiel (statt der erhofften 35.000 kamen sogar 45.000 Euro zusammen) vier in puncto Szenario angenehm unterschiedliche Berge mit 16 Strecken. Das ist verglichen mit den jüngsten Trials-Episoden nicht viel, doch die Kurse haben es in sich. Außerdem ist das Freischalten neuer Berge und Pisten nicht leicht: Habt ihr eine Abfahrt aufgetan, steht zunächst eine Fahrt im „Entdecker“-Modus an. Zeit und Zahl der Stürze sind dann egal, ihr müsst nur ins Ziel kommen. Habt ihr diese Tour absolviert, warten im „Beginner“-Menü die ersten Ziele: „Schaff die Strecke in 2:30“ oder „25 Stürze oder weniger“ – belohnt werdet ihr dafür meist mit einer neuen Piste oder gleich einem zusätzlichen Berg.
Unter dem Punkt „Experte“ werden die Herausforderungen natürlich deutlich knackiger – wer alle Kostüme (rein kosmetisch) und Bikes (haben sehr unterschiedliche Eigenschaften) freiradeln möchte, ist eine Weile beschäftigt. Vor allem das Erspielen der zusätzlichen Räder (für ein neues braucht man sechs Teile) ist leider unverhältnismäßig hart – gerne würde man viel früher im Spiel mal ein anderes Fahrrad ausprobieren, ohne jede Strecke schon zig mal abge(g)rast zu haben. Als Bonus haben die Entwickler auf jedem Gipfel vier knifflig zu findende Rastplätze versteckt – das steigert den Wiederspielwert und belohnt eifrige Sucher mit ein paar schönen Panoramablicken auf die Low-Poly-Landschaft.
Mal bisschen Offtopic. Bin ich der einzige den es nervt das bei Tests zwar oft die Plattformen beistehen aber dann nur Wertungen für eine oder zwei Plattformen vorhanden sind? Hier z.B. steht auf der Frontpage (Xbox, PS, PC und Switch). In den Wertungen findet sich aber nur Xbox und PS.
Ebenfalls ist es blöd das immer nur Screenshots EINER Plattform (meist PS4) vorhanden ist.
Und wie gesagt: Wenn man nicht völlig unbegabt ist und sich nicht zu blöd anstellt, kommt man runter, auch ohne auswendig zu kennen. Einzelnen Bereiche vielleicht, ja... etwa einen Teil, der besonders steil ist und viele Steine aufweist - ja, da muß man vllt. mehrfach versuchen, um den Dreh rauszubekommen (in dem Fall: Bremse drücken und durchlavieren). Oder man sucht einen anderen Weg.