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Lost in Play (Adventure) – Ein interaktiver Samstagmorgen-Cartoon

Das Point’n’Click-Adventure Lost in Play entführt euch in eine Welt kindlicher Fantasien und erweckt nostalgische Erinnerungen an schöne Samstagmorgen vor dem heimischen Fernseher, als Zeichentrickcartoons noch auf den alten Röhrenfernsehern flackerten. Die märchenhafte und absurde Geschichte der beiden Geschwister Toto und Gal erinnert dabei nicht nur optisch an Vorbilder wie die Serie Willkommen in Gravity Falls. Ob der vier- bis fünfstündige Spaß auch Gefühle abseits der Nostalgie wecken kann oder wie man eine Piratenmöve in Krabbenklicken besiegt, das erfahrt ihr in unserem Test der Switch-Version.

© Happy Juice Games / Joystick Ventures

Große Erwartungen
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Geschwisterliebe: Gal versucht ihren Bruder Toto zu erschrecken. © 4P/Screenshot

Als mir der Trailer dieses interaktiven Cartoons unter die nostalgisch dreinblickenden Augen geriet, schien es fast wie Schicksal, mein Test-Debüt bei 4Players mit jenem kleinen Abenteuer zu beginnen. Beim Anblick der mit Liebe gezeichneten Charaktere kamen sofort Erinnerungen an Klassiker wie die Deponia-Reihe oder Harveys neue Augen auf, bei denen ich mich damals mehr als nur einmal vor Lachen oder Staunen an meinem Energy-Drink verschluckte. Dass sich der Entwickler Happy Juice Games bei der Konzipierung bewusst an Vorlagen wie Gravity Falls orientierte, ist für Fans der Serie und somit auch für mich eine sehr erfreuliche Nachricht – meine Erwartungen waren dann natürlich dementsprechend hoch…

Mit einer Menge Fantasy

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Visuelle Kommunikation: Lost in Play zeigt in Bildern, was zu tun ist. © 4P/Screenshot

Einmal die Welt wieder durch die Augen eines Kindes betrachten, als sie noch bunter, lebendiger und abwechslungsreicher erschien – und Drachen, Meerjungfrauen & Co. mehr als nur Bilder auf Craft-Bier-Flaschen waren. Ein traumhafter Gedanke, der wohl auch die israelischen Entwickler zu inspirieren schien. Das märchenhafte Abenteuer der Kinder beginnt in den heimischen vier Wänden des Geschwisterpaares. Doch schon bald fangen Realität und Fantasy an, ineinander zu verschwimmen. So versucht Gal ihren mürrischen Bruder mithilfe eines selbstgebastelten Pappkarton-Monsterkopfes zu erschrecken, ganz nach dem Motto: „Was sich neckt, das liebt sich“. Und während des kleinen Katz- und Mausspiels weicht die gemütliche Vorstadtidylle einem düsteren Märchenwald. Lost in Play ermöglicht hier einen Einblick in die kindliche Fantasie der beiden und plötzlich muss sich Toto nicht mehr vor seiner als Papp-Monster verkleideten Schwester, sondern vor einem haarigen Ungeheuer mit messerscharfen Zähnen verstecken. Nun liegt es an mir, ihnen dabei zu helfen die Fantasiewelt zu durchstreifen und wieder in den heimischen Garten zurückzufinden.

So laufe ich als Toto im dunklen Geäst umher, mit unruhigem Blick in die Richtung, in welche das bärenartige Ungeheuer einst verschwunden war. Dass ich mit einem Schatten-Wesen, das es sich mit einem Buch hoch oben im Baum gemütlich gemacht hat, sprechen kann, wird mir durch eine Blase mit drei Punkten suggeriert. Generell wird in Lost in Play nur in Bildern kommuniziert. Auf mit viel Witz und Verstand konzipierte Dialoge, wie ich sie in der Deponia-Reihe lieben gelernt habe, musste ich leider verzichten. Dass das freundliche Wesen auf dem Baum offenbar eine Brille benötigt, wird mir dabei durch ein Wölkchen samt schwarzem Brillensymbol angedeutet, während die Charaktere, ganz in der Tradition eines Videospiel-Franchise mit leuchtend grünem Plumbob, in einer fiktiven Sprache miteinander interagieren.

Schöne Gewässer, aber wenig Tiefe

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Ganz viel Herz: Die liebevoll konzipierten Gestalten laden zum Schmunzeln ein. © 4P/Screenshot

Die Geschichte wird dabei in wunderschönen kleinen Zwischensequenzen erzählt, die durchaus an die Cartoon-Vorbilder erinnern. Doch so oft die liebevoll und kreativ gestalteten Spielwelten samt ihren verrückten Bewohnern meinem Mund ein „Aww, ist das süß!“ entlocken konnten, so sehr hat mich die Story leider auch enttäuscht. Neben der Rahmenhandlung (wieder nach Hause gelangen), ergeben sich durchaus humorvolle Kurzgeschichten: So muss ich meinen geliebten Bruder zum Beispiel aus dem Bauch eines riesigen Fisches oder in der Haut von Toto dessen rothaarige Schwester aus den Fängen eines verrückt gewordenen Goblins befreien. Eine gewisse Tiefe oder gar Charakterentwicklung abseits von Niedlichkeit und Kreativität konnte ich jedoch nicht entdecken. Dennoch musste ich schon einige Male schmunzeln, wenn ihr als Fee verkleideter, zumeist oberkörperfreier Opa auftaucht, um mir die Handlung und mein nächstes Ziel zu erklären. In die Charaktere und Monster ist sehr viel Hingabe geflossen – ein über die Wolken ragendes Lama mit Vogelschnabel, flauschige Riesenkatzen, Moos-Ungeheuer, Froschkönige und viele weitere an Fabelwesen, Märchen und Träume angelehnte Wesen sind die Seele dieses Adventures.

  1. 4P|Matthias hat geschrieben: 15.08.2022 16:27 Tag zusammen!
    Weil Tester Lion im ersten Absatz auch über "seinen ersten Test auf 4Players" spricht: Lion absolviert aktuell ein sechswöchiges Praktikum in unserer Redaktion. Über News von ihm seid ihr in den letzten Wochen sicher schon gestolpert – und hier kommt nun auch seine Test-Premiere.
    LG
    Matthias
    Na dann. Herzlich willkommen Lion.

  2. Tag zusammen!
    Weil Tester Lion im ersten Absatz auch über "seinen ersten Test auf 4Players" spricht: Lion absolviert aktuell ein sechswöchiges Praktikum in unserer Redaktion. Über News von ihm seid ihr in den letzten Wochen sicher schon gestolpert – und hier kommt nun auch seine Test-Premiere.
    LG
    Matthias

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