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Lost Kingdoms 2 (Rollenspiel) – Lost Kingdoms 2

Bis heute ist Lost Kingdoms alias Rune das einzige eigens für den GameCube entwickelte Rollenspiel, das hierzulande erschienen ist. Für Genrefans nicht nur angesichts der mäßigen Qualität des mittlerweile fast ein Jahr alten Titels eine äußerst traurige Tatsache. Inzwischen gibt es aber wenigstens einen Nachfolger, dem die mangelnde Konkurrenz nur recht sein kann. Ob Lost Kingdoms 2 seine „Monopolstellung“ dabei gnadenlos ausnutzt oder jede Menge exklusiven Spielspaß versprüht, der selbst neidische Blicke verwöhnter PS2-Rollenspieler auf sich zieht, klärt unser Testbericht.

4P Testbild
© 2rogan - stock.adobe.com / Nintendo, Microsoft, Sony

Taktisches Kartenspiel

Geändert hat sich auch das Fangsystem, das Euch nun nur noch mit eigens dafür vorgesehenen Karten feindliche Kreaturen in entsprechende Karten umwandeln und in Euren Besitz übergehen lässt. Das Kopieren oder Umwandeln von Karten auf Kosten von Erfahrungspunkten funktioniert aber immer noch gleich. Ansonsten dürft Ihr im Kampf nach wie vor maximal vier von maximal dreißig zuvor als Deck festgelegten Monstern gleichzeitig einsetzen, die entweder selbstständig auf dem Spielfeld herumspazieren oder an Ort und Stelle eine spezielle Aktion ausführen. Die Effektivität der beschworenen Kreaturen lässt sich nun allerdings durch zusätzlichen Magieeinsatz verdoppeln und hin und wieder sorgen bestimmte Kartenkombinationen sogar für fulminante Angriffs- oder Verteidigungs-Kombos. Auch die Mana-, Karten- oder Lebensenergie auffrischenden Feen und Deckpunkte sind wieder mit von der Partie.

Unspektakuläre Optik

Technisch ist Lost Kingdoms 2 leider nicht besonders spektakulär. Im Vergleich zum ohnehin nicht gerade imposanten Vorgänger hat sich der Titel grafisch kaum weiterentwickelt. Zwar sind einige Monsterbeschwörungen recht hübsch in Szene gesetzt und auch die größeren Zwischengegner können sich durchaus sehen lassen, aber insgesamt sind Optik und Präsentation alles andere als zeitgemäß. Daran können auch die zahlreichen zerstörbare Felsen, Bäume, Kisten und ähnliche Objekte nichts ändern, die während der Kämpfe zu Bruch gehen und oft hilfreiche Items zum Vorschein bringen. Löblich hingegen, dass nicht nur mit 60, sondern auch mit 50 Hz keinerlei PAL-Balken zu sehen sind.__NEWCOL__Schwache Akustik

Die biedere Soundkulisse ist auch nicht unbedingt auf der Höhe der Zeit. Zwar haben manche Melodien regelrechten Ohrwurmcharakter, aber insgesamt sind sowohl die musikalische Beschallung als auch die Effekte einfach zu facetten- und einfallslos. Auch die altmodische Dolby-Surround-Abmischung erinnert eher an PSone-Verhältnisse als an aktuelle Raumklangstandards. Einen Rückschritt ganz anderer Art stellt hingegen die primitive Automap dar, die im Vergleich zu Teil eins nun nicht nur umständlich über das Menü aufgerufen werden muss, sondern außer der Umrisse der Levels auch keinerlei Besonderheiten kartografiert.

Unauslöschlich

Auch dass man nur auf der Weltkarte speichern kann, wirkt nicht gerade fortschrittlich. Als Ausgleich sind Tara und ihre Monster allerdings unsterblich und kehren nach ihrem vermeintlichen Exitus immer wieder unversehrt auf die Weltkarte zurück. Nicht einmal zuvor gesammelte Items oder Erfahrungspunkte gehen dabei verloren, was den Frust über unglücklich gescheiterte Missionen in erträglichen Grenzen hält. Der einheitliche Schwierigkeitsgrad ist aber keineswegs übertrieben hoch, wenn auch hin und wieder etwas fordernd. Im Gegenzug könnt Ihr Euch aber recht problemlos aufleveln, die Kartensammlung erweitern und bekommt manchmal sogar einen CPU-gesteuerten Verbündeten an die Seite. In speziellen Arenen dürft Ihr Euch auch wieder mit einem Freund messen und nach zuvor festgelegten Regeln um dessen Karten spielen, was zwar lukrativ sein kann, aber spielerisch eher blass bleibt.

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