Doch auch wenn man auf diesem Weg noch die spielerische Kurve kriegt, kann das nicht verhehlen, dass das Missionsdesign in der offenen Welt sehr generisch ist. Das Ausschalten eines Konvois funktioniert wie beim nächsten (die Feindfahrzeuge haben nur unterschiedlich starke Rüstungsplatten), auch die Vogelscheuchen werden redundant, die Minenfelder haben immer exakt drei Sprengkörper, die man finden und auf Knopfdruck entschärfen muss. Selbst die Bosskämpfe verlassen sich immer auf das gleiche Prinzip: Die so genannten „Top Dogs“ greifen alle mit der identischen Waffe und denselben Mustern an – sie unterscheiden sich nur in der Anzahl und Art der Mitläufer, die einen ebenfalls attackieren. Und das sind Probleme, die andere Spiele mit offener Welt eleganter gelöst haben, angefangen von Assassin’s Creed bis hin zu Batman und GTA 5 wird mehr Variantenreichtum angeboten. Und wie man solche kleinen Aufgaben erzählerisch sinnvoll integriert, hat nicht nur das Abenteuer in Los Santos, sondern zuletzt auch The Witcher 3 gezeigt. Davon ist man hier weit entfernt. Daran können auch die zahlreichen Rennveranstaltungen nichts ändern, mit denen man neue Boliden für seinen Fuhrpark freischalten kann.
Und so gerne man vor allem in der Anfangsphase sämtliche markierten Siedlungen nach Schrott und Bauteilen für Erweiterungen der Festungen durchsucht, stellt sich auch hier zu schnell Routine ein. Nicht nur, weil der Schrott von einem glänzenden Schimmer umhüllt wird und damit zum Aufnehmen mit nur rudimentärer Suche auffordert. Sondern auch, weil hier ebenfalls zu wenige Überraschungen warten. Entweder sind Feinde da oder nicht. Es gibt keine Situation, in denen man z.B. so schnell wie möglich suchen muss, weil sonst die Gegner anrücken. Keinerlei Abweichungen. Immerhin gibt es hin und wieder Schrott-Verstecke, die man erst freilegen muss. Eine Chance, die man nach dem ersten Drittel ebenfalls fast komplett ungenutzt verstreichen lässt, ist der Überlebenskampf in der Wüste, der vor allem in Mad Max 2 thematisiert wird. Zwar hat man sehr lange mit ständiger Munitionsknappheit sowohl für das mit dem Magnum Opus verbundene Scharfschützengewehr als auch für die Schrotflinte zu kämpfen. Doch der Wasserbedarf, der einem durch die Wasserflasche suggeriert wird, ist nur ein verkapptes Heilpaket. Trinkt Max aus der Flasche, füllt sich seine Energieleiste wieder auf. Schade, hier wäre mehr möglich gewesen. Das gilt übrigens auch für die Festungen an sich. Es ist zwar interessant, den Ausbau der jeweiligen Anlagen zu verfolgen, der nach bestimmten Erweiterungen angestoßen wird. Doch da eben diese Erweiterungen wieder für alle Festungen identisch sind, beraubt man sich wieder etwas Abwechslung und Spannung.
Brachialer Kampf mit allen Mitteln
Lässt man das Überleben beiseite, inszeniert Mad Max jedoch sehr wuchtige Action. Das Nahkampfsystem orientiert sich an Rocksteadys Batman und verlässt sich im Wesentlichen auf einen Angriffs-, einen Konter- sowie einen Ausweichknopf, um die spektakulären sowie teil extrem brutalen Kombos vom Stapel zu lassen. Kenner des dunklen Rächers müssen sich jedoch ein wenig umgewöhnen, da sich die Timinganforderungen für einen Konter bzw. Block hier weniger nachgiebig zeigen als in Gotham. Im Gegenzug ist die Ausweichrolle etwas zu effektiv. Dafür wird man später für einen „perfekten“ Konter aber mit einem radikalen Knochenbruch belohnt. Treibt man den Kombo-Zähler nach oben, schaltet Max irgendwann in den Wutmodus (im Englischen: Fury-Mode, eine offensichtliche kleine Verbeugung vor dem aktuellen Film Fury Road). Und das hat zum Ergebnis, dass seine Schläge noch wirkungsvoller und seine teils umgebungsbezogenen Finisher noch brutaler werden. Zusätzlich kann man die von Gegnern evtl. fallen gelassenen Waffen aufnehmen und einsetzen sowie mit der Pumpgun (rare Munition) versuchen, seine Gegner auf tödliche Distanz zu halten. Ebenfalls ein probates Mittel im letzten Spieldrittel: Speere mit Explosivspitzen, die man nicht nur werfen, sondern aus kurzer Distanz einsetzen kann, um einen Gegner zu durchbohren und ihn dann nach hinten zu treten, wo er idealerweise mit seiner Explosion auch noch ein paar weitere Kontrahenten ins Verderben reißt.
Dieser Wucht, die auch mit entsprechenden Kamerapositionen und Effekten stilisiert wird, stehen die Fahrzeuggefechte in nichts nach. Man zerlegt die rostigen Ödland-Mobile in ihre Einzelteile, rammt sie, um sie zu schwächen, visiert mit der Explosions-Harpune die bloß gelegten Benzinfässer an und nimmt Fahrer mit der Pumpgun ins Visier. Volltreffer werden mit grandios inszenierten Explosionen zelebriert, die derzeit nur von Just Cause 3 aus gleichem Hause übertroffen werden. Und wenn man es schafft, eine Kettenreaktion auszulösen, bei der ein Fahrzeug der verfolgenden Kolonne die anderen in Mitleidenschaft zieht und ein Feuerball nach dem anderen im Ödland zu sehen ist, während man noch hundert Meter weiter von einem brennenden Reifen überholt wird, findet sich umgehend ein Lächeln in meinem Gesicht. Ich bin Max, der Rächer. Natürlich werden auch die Fahrzeugschlachten bedingt durch die leider vorhersehbare KI irgendwann Routine, doch die nicht minder brachiale Akustik mit ihren dröhnenden V6- oder V8-Motoren, den wuchtigen Zusammenstoß-Effekten, den omnipotenten Schrotflinten sowie den massiven Explosionen kann hier einiges auffangen, so dass die Gefechte auf der Straße nur selten langweilig werden. Und wer die ganz große Herausforderung bzw. das ultimative Mittendrin-Gefühl sucht, kann auch in Egosicht mit dem Magnum Opus durch die Wüste rasen. Dann wird das Fahren allerdings trotz des ordentlichen, wenngleich gewöhnungsbedürftigen Einsatzes von Fahrphysik, die stark von der Zusammenstellung der Bauteile abhängt, zu einer noch größeren Herausforderung.
hm... genau weiß ich das nimmer. vA da ich die Landschaften genossen hab
Ich tipp mal auf so 20 Std. bei StoryFokus ohne Ablenkung.
schade zu hören. mad max läuft ja bis auf seltene framerate einbrüche ziemlich sauber auf ps4. 60 fps auf pc stehen dem spiel bestimmt auch richtig gut. btw. wie lange spielt man ca. an der main quest?
Schließe mich dem Tenor an. Tolle Atmosphäre, Bombengrafik. Das Repetive ist der Einstiegspreis.
Kommt drauf an. PC ist es bestimmt nen Blick wert. PS4 wirds problematisch, technisch gesehen ne ziemliche Gurke auf Konsolen, bishin zur Unspielbarkeit... wenn zuviel aufm Bildschirm explodiert-->15 FpS + SlowdownDaß es sich so gut verkauft hat wußt ich gar nicht... dachte das wär nen Flop gewesen.
Einen Nachfolger würd ich sehr begrüßen.
Optisch fand ichs auch nicht so pralle, was mich immernoch ungläubig auf MOertels Querverweise in den UbiSoftTests blicken lässt.
Ist aber um Längen schlechter als der 2. Teil mMn.
am selben tag wie metal gear
lohnt es sich eigentlich einen blick auf just cause 3 zu werfen?
Das sagt Wiki:
Sieht also nicht so schlecht aus.