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Mad Riders (Rennspiel) – Mad Riders

Endlich geht es zurück in die Wildnis: Pure-Entwickler Blackrock wurde zwar vor einem Jahr geschlossen, doch Konkurrent Techland sorgt für Nachschub. Im zweiten Quad-Racer der Polen drängeln sich die geländetauglichen Alleskönner wieder über abenteuerliche Strecken – diesmal allerdings nur digital über PSN und XBLA.

© Techland / Ubisoft

Neue Luft-Stunts

[GUI_PLAYER(ID=90562,width=475,text=Der Launch-Trailer gewährt einen Einblick in den Geschwindigkeitsrausch.,align=right)]Anfänger sollten sich nicht von den neuen Stunts abschrecken lassen. Die Tricks und stärkere Quads werden erst nach und nach freigeschaltet und lassen sich kinderleicht mit einfachem Stick- und Knöpchen-Kommandos ausführen. Wer möchte, kann außerdem jederzeit die Cleverness der KI auf leicht oder schwer umstellen. Könner dürfen sich außerdem an einigen Elite-Herausforderungen versuchen. Hat man erst einmal den Bogen ‚raus und sich ein wenig Streckenkenntnis erarbeitet, kettet man blitzschnell einen Trick an den anderen und füllt den Turbo beinahe schneller, als man ihn leeren kann. Das simple Kombosystem bietet weniger Tiefe als in Pure, passt aber zur einsteigerfreundlichen Ausrichtung. Hat man erst einmal einen Stunt erlernt, darf man ihn jederzeit ausführen; während des Rennens lassen sich keine weiteren Trick-Stufen freischalten.

Die schrammelnden Gitarren und rappelnden Breakbeats passen wieder gut zur Action – allerdings sind diesmal keine echten Ohrwürmer wie im Vorgänger dabei. Technisch wird bestenfalls Mittelmaß geboten: Der Schlamm wird z.B. nicht so schön aufgewühlt wie im vier Jahre alten Pure – und auf dem Boden sieht er eher aus wie eine platte Textur. Auch der Rest der Kulisse kann nicht mithalten: Vor allem wenn man zwischendurch einen Blick auf Dirt: Showdown wirft, merkt man, wie stark die von Techland verwendete Chrome-Engine 4 mittlerweile hinterher hinkt.

Idyllische Natur, schwache Technik

Da es schon im Vorgänger an Online-Spielern mangelte, informiert diesmal auf Wunsch ein Symbol über eröffnete Partien.
Da es schon im Vorgänger an Online-Spielern mangelte, informiert diesmal auf Wunsch ein Symbol über eröffnete Partien. © 4P/Screenshot

Trotzdem wurden die 45 idyllischen Naturkurse liebevoll gestaltet: Neben zerklüfteten Felsen und verfallenen Tempeln ragen immer wieder umgestürzte Bäume auf die Fahrbahn, an denen man möglichst nicht hängen bleiben sollte. Allgemein sollte man gefährliche Ecken großzügig umfahren, denn die nicht immer korrekte Kollisionsabfrage ist eines der größten Mankos: Gelegentlich wird man sogar dann auf die Strecke zurückgesetzt, wenn man eigentlich gar nicht ins Straucheln kam. In der Karriere oder den schnellen Rennen hält sich der Frust aber in Grenzen, denn nach rund einer Sekunde ist man wieder im Rennen.

In den Internet-Rennen sind unverschuldete Stürze schon ärgerlicher, denn dort werden sie mit längeren Zeitstrafen geahndet. Insgesamt wirkt der Online-Modus wieder wie ein Sparprogramm. Statt einer Autolog-Kopie oder anderer sozialer Errungenschaften gibt es nur ein Standard-Programm: Man setzt kleine Meisterschaften auf, lässt sich automatisch mit anderen Spielern verbinden und steigert seinen Online-Level.

Sparmenü für Online-Raser

Anstelle von Motorrädern gibt es als Alternative diesmal Buggies: Statt mit Lufttricks füllt sich ihr Nitro automatisch.
Anstelle von Motorrädern gibt es als Alternative diesmal Buggies: Statt mit Lufttricks füllt sich ihr Nitro automatisch. © 4P/Screenshot

Je nach Veranstaltung kabbeln sich bis zu zwölf Fahrer in den Modi aus der Karriere – oder man startet einen fünfminütigen Zeit-Wettkampf, bei dem nur die Geister der Gegner zu sehen sind. Ab und zu gab es bei unseren Testspielen technische Probleme. Mal flogen wir vom Server oder einer unserer Gegner konnte nicht starten. Zwei mal hängte sich das Spiel sogar komplett auf. Meist liefen die Rennen aber rund und flüssig (vor allem auf der Xbox 360) – und dann machten die erbitterten Positionskämpfe richtig Laune. Die Ranglisten beschränken sich auf das Nötigste. Statt Bestleistungen für jede Veranstaltung gibt es nur Gesamtlisten für On- und Offline-Erfahrungspunkte sowie ein paar andere Details. Ein Splitscreen-Modus fehlt – löblich ist dagegen die Option für LAN-Matches.

Inhaltlich unterscheiden sich die Konsolenfassungen nicht. Wie im Vorgänger hat Techland die PS3 aber immer noch nicht im Griff: Das leichte Ruckeln verdirbt zwar nicht den Spaß, stört aber trotzdem. Zusätzlich sehen die Kulissen auf der Xbox 360 einen Deut schöner aus.

 

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