An der Zielgruppe vorbei
Wer sagt, dass ich unbedingt immer anspruchsvolle Spielekost im Laufwerk rotieren lassen muss, liegt falsch. Ich spiele auch gern simple Prügler, simple Shooter oder simple Hüpfkost und habe Spaß daran. Auch die eine oder andere eher dürftige Umsetzung eines Animationsstreifens aus dem Hause Pixar oder Dreamworks konnte im gemeinsamen Spiel mit meinen Kids für einen gewissen Unterhaltungswert sorgen.
Als ich mit Madgascar 2 im Gepäck nach Hause kam, leuchteten die Kinderaugen dementsprechend erwartungs- und hoffnungsvoll auf. Zu gut konnten sich die zwei noch an Kung Fu Panda erinnern, die letzte große Zeichentrick-Umsetzung
von Activision. Etwa eineinhalb Stunden später (und damit etwa nach einem Viertel der Gesamtspielzeit) saß ich allerdings alleine vor dem Fernseher. Was war passiert? Dazu möchte ich ein paar Äußerungen zitieren, die im Laufe dieser Zeit gefallen sind.
„Wieso versinkt Gloria in den Koffern?“; „Die Pinguine steuern sich komisch“; „Papa, können wir was anderes spielen? – Was denn? – Weiß auch nicht. Irgendwas anderes. Kung Fu Panda vielleicht…“ Und als ob das nicht Indiz genug für mich war, habe ich geradeheraus die Frage gestellt, ob ihr das Spiel Spaß macht und ob sie sich Madagascar 2 zu Weihnachten wünschen würde, wenn sie die Wahl hätte? Die Antworten waren ernüchternd: „Nein“ und abermals „Nein“.
Lizenzgewurschtel
Doch worauf beruht diese offensichtliche Abneigung? An den Charakteren an sich liegt es nicht. Die vier seinerzeit auf Madagascar gestrandeten Hauptfiguren sind allesamt spielbar, bieten jeweils unterschiedliche Facetten in der Spielmechanik und von Zeit zu Zeit kann man sogar mit den Pinguinen auf Tour gehen.
Doch beim Design wurden zu einem großen Teil zielsicher Fehlentscheidungen getroffen. Und dass, obwohl im Wesentlichen alle Elemente abgearbeitet wurden, die auf der irgendwo in zahlreichen Entwicklungsstudios aushängenden Liste für „Notwendige Bestandteile in Lizenzspielen“ zu finden sind.
Hüpfen gehört zum guten Ton, das bauen wir ein. Man muss Sachen sammeln können. Ach ja: Kämpfe müssen auch eingearbeitet werden, aber nicht zu schwer – nicht vergessen: Madagascar 2 wird von Kindern gespielt. Und bloß daran denken, Minispiele einzubauen. Minispiele sind cool. Oder? Charakterwechsel sind ebenfalls klasse. Und inmitten dieses Entwicklungsprozesses tönte eine Stimme aus dem Hintergrund: „Fahrsequenzen. Wir brauchen Fahrsequenzen!“
Das Problem: Jedes einzelne der angesprochenen Elemente funktioniert. Nicht übermäßig gut, aber es funktioniert. Doch eine Summe aus halbwegs passabel umgesetzten Elementen ergibt unter dem Strich mit viel Glück zwar ein halbwegs passables Spiel – hier allerdings reicht es nur für einen unausgegorenen Mix. Einen Mix, der sich nicht einmal bemüht, bekannte Elemente auf einem normalen Niveau anzubieten, sondern im Gegenzug so unverhohlen auf den Lizenzzug aufspringt, dass es beinahe schon peinlich wirkt.
Einheitsbrei
Die Sprung- und Laufsequenzen z.B. sind zwar solide, fordern aber weder Kinder (es sei denn, sie kommen gerade in den Kindergarten) noch erwachsene Spieler. Und die paar interessanten Elemente werden so lange wiederholt und wiedergekäut, bis selbst der ohnehin nur sporadisch um die Ecke lugende Spaß sich ganz schnell wieder in die Nachhilfe-Stunde begibt.
Das nicht zur Story-Kampagne gehörende „Dschungel-Schach“ ist einer der wenigen, zumindest kurzzeitig unterhaltsamen Lichtblicke in diesem ansonsten stockfinsteren Lizenz-Abgrund… |
Nehmen wir z.B. das Zebra Marty: In einem Abschnitt der Tutorial-Phase muss der gestreifte Held wider Willen mit einem gezielten Kick Fußbälle gegen Ballons schicken, um diese zum Platzen zu bringen. Das aber nicht nur in einer Runde, sondern zwei – okay, wir befinden uns noch in der Tutorial-Phase, Wiederholungen sind zu verschmerzen.
Dass ich allerdings ein paar Minuten später wieder zu einer drei Runden dauernden Kick-Tirade antreten muss, um Koffer auf ein Förderband zu treten, ist zu viel – nicht nur für mich, sondern auch für die Kids, die bereits zu diesem Zeitpunkt anfingen, sich zu sträuben, das Pad zu übernehmen.
Und hier haben wir die bereits angesprochene Hauptkrux, der sich Madagascar 2 gegenüber sieht: Die paar Elemente, die durchaus gut gemeint sind und für Abwechslung vom kaum fordernden Hüpfalltag sorgen sollen, werden ausgeschlachtet, bis selbst hier nur noch ein Minifitzelchen an Spaß und Unterhaltung übrig bleibt. Ein Problem, das nicht einmal viel verzeihenden Kinderaugen verborgen bleibt.
... uns hats trotzdem gefallen !!!!
wie DOOF is das denn?????????
einfach nur schlecht!!!!!!!
Mehr sag ich nicht
Der Test ist absolut voreingenommen und Schlecht! Das Spiel hat mir einen Heiden Spass gemacht, zusammen mit meiner Freundin und meiner Tochter. Dabei habe ich die Filme nicht geguckt oder gemocht. Das Spiel ist om grunde nichts anderes als ein (VIEL!!!!!) besseres mario 64 mit lustigen Tieren in einer Wunderbar schönen 3D Welt. Das ist nahezu eine Ausnahme auf der Plattform Xbox360 und fesselt an den Bildschirm, besonders wenn man einen kleinen Flitzer neben euch sitzen habt! Eine Faire Wertung wäre 76% (untergrenze für Hypochonder) gewesen, meine persönliche Spielspasswertung mit der Familie: 86%!
Minuspunkte gibts dafür das manche Minispiele zu schwer sind und deshalb keinen Spass machen wenn man sie mehrmals Neustarten muss. Ausserdem dauert der einstieg ein bisschen, bis man freie Levelwahl hat etc
Also: Hört nicht auf diesen Bockmist von Test und gebt dem Spiel eine Chance! ihr werdet es nicht bereuhen und eure kleine wird strahlende Augen bekommen