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Manor Lords (Taktik & Strategie) – Mit Schwertern und Pflugscharen ins Mittelalter

Endlich ist es so weit! Nach sieben Jahren Entwicklung erscheint Manor Lords endlich auf Steam und wird auch im Xbox Game Pass enthalten sein. Während des Steam Next Fest 2022 war eine erste Demo-Version des Strategiespiels für kurze Zeit spielbar und hat seinerzeit für einiges an Aufmerksamkeit gesorgt. Seitdem wird das Spiel als Newcomer in der Strategiespielszene sehnsüchtig antizipiert und ist derzeit in den Steam-Charts auf Platz 1 der am meistgewünschten Spiele. Nachdem der Release im letzten Jahr aufgrund technischer Schwierigkeiten noch einmal verschoben werden musste, kommt also nun die Early Access-Version in die digitalen Gamestores – Grund genug, uns die in unserem Test mal genauer anzuschauen.

© Slavic Magic / Hooded Horse

Experimentierfreude beim Gründen neuer Dörfer
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In jeder der insgesamt acht Regionen kann ich ein eigenes kleines Dorf errichten und ein Handelsnetzwerk aufbauen. © 4P/Screenshot

Habe ich genügend militärische Erfolge errungen, kann ich selbst auch Regionen für mich beanspruchen. In diesen ist es möglich, unabhängige Nebensiedlungen zu errichten, welche jeweils getrennt voneinander durch Handel einen Siedlungsverbund mit eigenen Ressourcen, Finanzen und Wirtschaftssystemen haben. Wenn ich Waren von einem Dorf ins nächste transportieren möchte, kann dies nur durch gleichwertigen und fairen Handel entstehen. Dadurch wird verhindert, Rohstoffkolonien oder Satellitenstaaten zu errichten, deren einzige Aufgabe die wirtschaftliche Versorgung der Hauptstadt darstellt. Auch hat jede Siedlung eine individuelle Siedlungsstufe. 

 

Nach circa 15 Stunden Spielzeit habe ich meine Anfangsstadt auf die maximale Stufe ausgebaut. Diese erreiche ich durch ausreichend Gebäude der höheren Stufen in meiner Stadt. Dabei erhalte ich mit jedem Stufenaufstieg auch Siedlungspunkte, welche ich in einem separaten Skillbaum in erweiterte Landwirtschaftstechniken, Handelsvorteile, neue Handwerke und Rohstoffverarbeitung investieren kann. Da diese nicht ausreichen, um den kompletten Baum zu skillen muss ich mir hier also gut überlegen, welche Prioritäten ich bei der Umsetzung meiner Ziele setze. 

 

Es lohnt sich also definitiv, trotz der gleichen Ressourcenverteilung verschiedene Städte mit unterschiedlichem Fokus zu entwickeln, um alle Spielmechaniken auszuprobieren und Zugang zu wirklich allen Gebäuden und Verarbeitungsketten zu bekommen. Denn diese sind durchdacht und gut ausgelegt. Zwar erscheinen sie phasenweise etwas undurchsichtig, das rührt aber eher daher, dass mir das Spiel einfach sehr viele Freiheiten bei der Gestaltung der Abläufe lässt, was das Balancing besonders anfangs doch etwas schwieriger gestaltet. Grundsätzlich gestaltet sich das Mikromanagement aber sehr kurzweilig.

 

Highlight Visitor Mode

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Wer sich seine errichteten Metropolen schon immer mal aus der Perspektive eines NPCs anschauen wollte, kommt im Besuchermodus auf seine Kosten. © 4P/Screenshot

Gibt es doch mal einen Augenblick Ruhe, kann ich mittels des Visitor Mode meine errichtete Stadt aus der Third Person-Perspektive eines Besuchers bewundern und als Bürger durch meine eigenen Straßen spazieren. Dieses Feature wird durch die wunderbare Grafik noch einmal beeindruckender. Dank atmosphärischen Wettereffekten und den flüssigen Übergängen zwischen den Jahreszeiten komme ich aus dem Fotomodus gar nicht mehr heraus.

 

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Im Skill Tree sind leider eine Menge Features noch nicht verfügbar. Ähnliches gilt auch für die restlichen Reiter. © 4P/Screenshot

Letztlich muss hier trotz des Lobes aber noch einmal auf den Early Access-Status des Spiels eingegangen werden. Diesen merke ich nämlich noch deutlich: Große Teile des Diplomatiesystems sind derzeit bestenfalls rudimentär vorhanden und an vielen Stellen finden sich noch offensichtliche Platzhalter-Formulierungen aus dem Programmierprozess. Auch sind noch nicht alle Äste des Skillbaums verfügbar und werden wohl erst mit weiteren Updates nachgeliefert. Nichtsdestotrotz bietet das Spiel bereits jetzt schon einen hohen Suchtfaktor. Das liegt auch daran, dass mir während des Gameplays keinerlei schwerwiegende Bugs oder Performance-Probleme untergekommen sind, welche das eigentliche Spielerlebnis trüben könnten.