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Marble It Up! (Geschicklichkeit) – Rückkehr einer Arcade-Perle

Oft sind es die schlichten Dinge, an denen man viel länger hängen bleibt als erwartet: Geometry Wars zum Beispiel, das viele Xbox-360-Besitzer nach dem Konsolen-Launch von größeren Spielen abhielt. Kurz danach erschien mit Marble Blast Ultra noch ein zweiter Geheimtipp für Xbox Live Arcade, in dem man mit schwitzigen Händen über schmale Pfade balancierte. Ob der geistige Nachfolger Marble It Up! ähnlich fesselt, untersuchen wir im Test.

© Bad Habit Productions / The Engine Company / Alvios / Arcturus Interactive / Shapes And Lines / Bad Habit Productions / The Engine Company / Alvios / Arcturus Interactive / Shapes And Lines

Gar nicht affig

Anders als in Super Monkey Ball bewegt man hier nicht den Untergrund, sondern steuert die Murmel wie in einem Rennspiel oder Shooter direkt über glänzende Pfade. Gas geben, bremsen und sich mit aller Kraft in die Kurven legen – das sind die Voraussetzungen dafür, die schwere Kugel nicht aus der Bahn rutschen zu lassen. Kenner der Marble-Blast-Serie und ihrer Mods dürften sich sofort heimisch fühlen, denn vom Schwungverhalten über die gebohnerten Oberflächen bis hin zur Level-Architektur erinnert alles frappierend ans Vorbild.

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Auf diesen Schaukeln fühlt man sich besonders mächtig, wenn man das Gewicht der Kugel nach etwas Übung unbeeindruckt hinüber bugsiert. © 4P/Screenshot

Sogar Macken wie das kurze Einfrieren des Bildes beim Nachladen eines Songs sind wieder dabei (plus kleine neue Bugs wie seltenes Bildflackern oder Probleme mit dem Cloud-Speicherstand). Das Traditionsbewusstsein des Marble-it-up-Teams (offenbar sind auch Original-Entwickler darunter) hat seine Vor- und Nachteile: Positiv ist der Umstand, dass ich sofort wieder völlig im klassisch motivierenden Balanceakt versunken bin. Es ist einfach enorm motivierend, die anspruchsvoll schwere Murmel mit dem Analogstick über verwinkelte Abgründe und bewegliche Plattformen zu lenken! Auch Rennstrecken mit waghalsigen Abkürzungen oder magnetischen Überkopf-Passagen kurbeln den Adrenalinausstoß an. Der verspielt klimpernde Trance-Soundtrack passt ebenfalls wieder ideal zum minimalistischen Design.

Etwas zu minimalistisch?


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Mal muss man lediglich das Ziel ereichen, anderswo vorher eine Reihe von Edelsteinen abgrasen. © 4P/Screenshot

Trotzdem ruhen sich die Entwickler aber zu sehr auf den bewährten Zutaten aus. Eine größere Zahl an Power-Ups oder sonstiger spielmechanischer Tricks hätten das Spiel deutlich auflockern können. Stattdessen gibt man dem Spieler nur einfache Extras wie einen Turbo, einen Gleitflug, Supersprünge oder Zeitboni an die Hand. Auch grafisch wäre selbst im Rahmen des reduzierten Designs mehr drin gewesen als die kargen Fliesen und rutschigen Eisflächen. Der recht knappe Umfang der fünf kurzen Welten wird auf dem PC glücklicherweise von Editor-Levels aus dem Steam-Workshop entschärft. Besonders viel Spaß macht es, in den angenehm kniffligen späteren Levels gegen eigene Geister oder die aus den weltweiten Bestenlisten anzutreten. Seltsam allerdings, dass sich dabei nur die ersten fünf Plätze einsehen lassen. Im Laufe des Spiels schaltet man übrigens wieder einige alternative Kugel-Designs frei.

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