Früher waren die Klassiker von Epyx das Maß der Dinge, wenn man sich vor dem Computer in sportlichen Disziplinen mit seinen Freunden messen wollte. Egal ob Summer Games, Winter Games, California Games oder World Games: Das Studio lieferte regelmäßig Nachschub und verwandelte selbst mit Pixel-Präsentation und Düdel-Sound das Spielzimmer in ein Stadion. Heutzutage fristen solche Spiele zwar ein ähnliches Schattendasein wie Tennis, Boxen oder andere traditionelle Sportarten, aber zumindest auf Mario & Sonic ist Verlass: Überpünktlich zu den anstehenden Olympischen Spielen in Tokio melden sich Sega und Nintendo in der bewährten Kollaboration zurück, um nach den durchaus überzeugenden Auftritten der vergangenen Jahre das Feuer erneut zu entzünden.
Geboten werden mehr als 25 Disziplinen, die mitunter Kraft, Ausdauer, Timing und Geschicklichkeit erfordern. Darunter finden sich Klassiker wie 100m-Sprints und Hürdenlauf mit ihrem typischen Knopfgehämmer, aber auch jüngere Sportarten wie Skateboard, Surfen oder Karate, das 2020 seine Premiere als olympische Disziplin feiert. Darüber hinaus sind Exoten wie 7er-Rugby genauso vertreten wie Bogenschießen, Badminton oder Bodenturnen.
Eine Frage der Steuerung
Prinzipiell fällt die Steuerung bei allen Disziplinen relativ simpel aus, um eine möglichst hohe Zugänglichkeit zu gewährleisten. Zwar gibt es ein paar Feinheiten und Kniffe, doch im Prinzip kann man sich die Aktionen nach dem Mini-Tutorial vor dem Beginn der jeweiligen Wettbewerbe sehr gut einprägen und ist konkurrenzfähig. Leider gibt keine Möglichkeit, im Mehrspieler-Modus mit verschiedenen Steuerungstypen gegeneinander anzutreten. In manchen Disziplinen bewegen sich die Figuren außerdem automatisch und man bekommt das Gefühl, dass hier zugunsten der Zugänglichkeit manchmal vielleicht ein bisschen zu viele Kompromisse hinsichtlich des Anspruchs eingegangen wurden. Schade auch, dass lokale Mehrspieler-Wettbewerbe auf magere vier Teilnehmer begrenzt sind. Warum lässt man sie in den Disziplinen wie Speerwerfen nicht einfach nacheinander antreten, anstatt Duelle zwingend am geteilten Bildschirm auszutragen? Zumal die Runden meist ohnehin erschrecken kurz ausfallen, obwohl man neben dem Schwierigkeitsgrad auch die Länge in manchen Disziplinen in den Einstellungen erhöhen kann. Gleichzeitig hätte man bei Aktivitäten wie Tischtennis oder Badminton, die man auch als Doppel in Angriff nehmen kann, ein kleines Turniersystem einrichten können. Immerhin darf man online mit bis zu acht Spielern die Wettkämpfe austragen, doch selbst im lokalen Spiel mit mehreren Switch-Konsolen im Netzverbund wird man auf vier Teilnehmer beschränkt.
Zurück in die Vergangenheit
Solisten sporteln sich durch den umfangreichen Story-Modus, in dem man zwischen mitunter elendig langen Text-Dialogen sowie zunehmend nervigen Sprach- und Geräuschfetzen der Figuren in den einzelnen Disziplinen antritt, um in der Geschichte voran zu kommen. Sie dreht sich darum, dass Mario, Sonic, Dr. Eggman und Bowser in eine magische Spielekonsole gesogen werden. Während Luigi, Tails und weitere bekannte Charaktere nach Hinweisen suchen, wie man die Freunde und Feinde wieder zurückbringen kann, bemüht sich auch das verschollene Quartett, selbst einen Ausweg aus der verpixelten Retro-Welt zu finden.
Wir habens voller Vorfreude angeworfen und wollten zu 4. durchstarten, bis die riesen Enttäuschung kam: man kann nur jeweils einzelne Quick Games gemeinsam spielen!
Es ist nicht möglich mehrere Disziplinen in einem größeren Wettkampf (z.b. 10 Disziplinen mit Punkten nach jeder und einer Endabrechnung) zu spielen, was ein Party-like Feeling unmöglich macht.
Werden es die nächsten Tage verkaufen!
Für 10 Euro hätte ich es mal mitgenommen, aber so... scheint nur so halbgar zu sein. Auf der Webseite werde ich nicht so recht schlau, was die Limitationen der Demo sind - werd ich bestimmt mal ausprobieren.