Im mit Spielen überfrachteten Oktober ist es gar nicht so einfach, genügend Zeit für ein paar Runden Mario Party freizuschaufeln. Umso schöner, dass Nintendo für fast jede Gelegenheit den passenden Modus bereithält. Zwischen ein paar Stopps in der U-Bahn bleibt genügend Zeit für ein einzelnes Minispiel. Wer rund zehn Minuten übrig hat, kann bereits eine Runde Münzrennen einlegen: Jedes in den Minispielen gesammelte Goldstück bewegt die eigene Figur einen Schritt vorwärts. So läuft die Spielfigur auf dem unteren Bildschirm beständig weiter, während man oben z.B. mit dem Analogstick auf einem wackeligen Ball balanciert oder in einem Mini-Flipper auf Shy Guys und Koopa-Troopas schießt. Letztere verwandeln sich in Extrabälle, mit denen man die wichtigen klingelnden Münzen noch leichter vom Spielfeld abräumt. Mit Hilfe fieser kleiner Extras lassen sich die Mitspieler sabotieren: Ein Gewitter z.B. verursacht eine Zeitlupe und verwirrende Blitze. Friert man das Spiel eines Freundes komplett ein, muss er erstmal auf dem Touchscreen die Ketten „weghämmern“, bevor er wieder auf Münzenjagd gehen kann.
Schwankende Qualität
Zeitaufwändiger wird es bei der Toad-Tour, die je nach Einstellungen und Spielerzahl ungefähr knapp eine halbe Stunde in Anspruch nimmt. Hier schaltet man allerlei klassische Spielbretter in Themenwelten frei, darunter ein Inselidyll, ein Kuchenland oder Gruselschlösser im Stil von Luigi‘s Mansion. Das Prinzip erinnert an die klassische Mario Party: Statt Minispiele bestreitet man hier aber leider nur Bosskämpfe. Ziel ist es, mehreren Endgegnern in Kämpfen ihre Sterne abzuluchsen und auch durch geschicktes Münzsammeln und fiese Tricks an weitere Sterne zu gelangen. Für ein flottes Spielgefühl sollte das gleichzeitige Würfeln und Ziehen der Figuren sorgen, das aber durch unnötig zähe Menüs ausgebremst wird. Jede noch so kleine Aktion und jeder noch so kurze Textkasten müssen erst einmal bestätigt werden, bevor es endlich weiter geht. Auf dem Weg zu den Bossen legt man sich gegenseitig allerlei Fallen wie Münzklauer, Würfelzahl-Schrumpfer oder Platztauscher in den Weg. Auch ausklappbare Stacheln sind ein schön hinterlistiges Mittel, dem Gegner den Weg abzuschneiden.
Technische Probleme in einem Mario Party?
Etwas weniger zäh gestaltet sich die Ballonjagd: Beim lockeren Ziehen über ein Spielfeld mit Höhenunterschieden wechselt man häufig die Richtung und es kommt ständig zu Minispielen. Eine gute Taktik spielt auf den verzweigten Wegen ebenfalls eine Rolle. Es geht schließlich darum, möglichst schnell an die Ballons zu gelangen, um gesammelte Münzen gegen Sterne einzutauschen. Die Qualität der Minispiele schwankt hier ebenfalls: Öde sind z.B. ein Memory-Verschnitt unter Zeitdruck oder Hüpfspielchen, bei denen man lediglich im passenden Rhythmus auf einen Knopf hämmern muss. Deutlich spannender wird es beim Teich-Rennen als Wasserläufer, der sich nur ruckartig fortbewegen kann. Cool ist auch das an Splatoon angelehnte Zwillenschießen, bei dem man mittels präziser Touchscreen-Steuerung unebene Flächen einfärbt.
Wie verhält sich denn die KI? Ich denke mal, dass die 70 dies berücksichtigt, aber macht es denn Spaß, gegen den Computer zu spielen?