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Metal Gear Solid 5: Ground Zeroes (Action-Adventure) – Schlange als Vorspeise

Snake meldet sich mit etwas Verspätung jetzt auch auf dem PC zurück: In Metal Gear Solid: Ground Zeroes infiltriert KonamisSchleich-Legende ein geheimes Camp der US-Regierung und bereitet sichim Prolog auf seinen Einsatz in der offenen Welt vor, die später in dergroßen Fortsetzung The Phantom Pain auf ihn warten soll. Wie viel vom klassischen Metal Gear bleibt bei der neuen Ausrichtung übrig? Und müssen PC-Spieler technische Abstriche in Kauf nehmen oder werden sogar bekannte Fehler von den Konsolen ausgebügelt?

© Kojima Productions / Konami

Die Qual der Wahl

Was mir aber am besten gefällt, sind die unterschiedlichen Lösungsansätze, die ich in den Haupt- und Nebenmissionen verfolgen kann. Ich meine damit nicht nur die Spielweise – also ob man sich lieber durchballert oder schleicht, Wachen lieber tötet oder verschont. Ich finde es klasse, dass sich mir so viele Wege eröffnen, wie ich mein Ziel erreichen kann. Wege, die ich auf den ersten Blick vielleicht gar nicht als solche erkenne. Schwinge ich mich z.B. auf die Ladefläche eines Trucks und wage eine Reise ins Unbekannte? Oder suche ich mir einen eigenen Eingang in den Verwaltungstrakt? Schleiche ich mich an den Überwachungskameras vorbei oder schalte ich sie lieber durch einen gezielten Schuss aus? Gibt es vielleicht sogar eine Möglichkeit, den Strom auf dem Gelände abzuschalten? Habe ich schon allen Dialogen zwischen den Wachen gelauscht? Soll ich die übrigen Geiseln auch noch retten und an einem der Landeplätze mit dem Hubschrauber evakuieren? Immerhin sollen sie angeblich in meinem Hauptquartier auf mich warten, sobald ich mich an die Fortsetzung in The Phantom Pain wage. Es

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Die Details der Gesichter und Gestik sowie Mimik der Figuren sind fantastisch. © 4P/Screenshot

gibt so viele Herangehensweisen, alternative Routen und Optionen, so dass ich mir fast sicher bin, auch nach meinem fünften Durchlauf noch nicht alles gesehen zu haben. Schön: Auch am PC warten die beiden Zusatzmissionen Déjà-vu und Jamais-Vu, sobald man alle neun Abzeichen im Rahmen des Story-Auftrags gefunden hat. Auch wenn die Missionen schnell vorbei sind und die Nebenmissionen kaum einen Bezug zur großen Rahmenhandlung aufweisen, sind Wiederspielwert und Motivation angenehm hoch.

Die Bestenlisten und Herausforderungen sollen ebenfalls dazu beitragen, schaffen es bei mir aber nur bedingt: Ich brauche in einem Metal Gear keine Wettrennen, wer die etwa 40 Wachen im Camp am schnellsten markiert. Oder wer beim Ausschalten eines Gegners per Kopfschuss einen neuen Entfernungs-Rekord aufstellt. Oder wer in einem gestohlenen Fahrzeug länger auf zwei Rädern unterwegs ist. Das alles ist überflüssiger Schnickschnack, mehr nicht.

Keine Pappkartons

Klar, ein bisschen Schnickschnack gehörte immer zu Metal Gear – so z.B. die Pappkartons, unter denen man sich verstecken und bewegen konnte. Solche Momente gibt es hier kaum noch: Ground Zeroes wirkt erwachsener, reifer, realistischer – aber für mich damit gleichzeitig auch etwas langweiliger und gewöhnlicher als frühere Teile, wo ich Wachen noch mit einem Playboy-Magazin oder einem Klopfen an Wänden abgelenkt habe, ihre betäubten Körper in Schränken verstaut oder ihre Funkgeräte kaputt geschossen habe. Hier wirkt alles etwas einfacher gestrickt.

Das gilt auch für einige Stealth-Elemente und die KI: So hinterlässt Snake z.B. selbst im Matsch keine Fußabdrücke, die Aufmerksamkeit bei den Patrouillen erregen oder sie während einer Verfolgung auf meine Spur bringen könnte. Immerhin sind die Wachen recht aufmerksam, sobald ich in ihrem Sichtbereich auftauche oder einen ausgeschalteten Kameraden entdecke, den ich entweder zu schlecht oder gar nicht versteckt habe – auch deshalb, weil es kaum ordentliche Verstecke gibt.

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Nacht, Regen, Scheinwerferlicht: In der Hauptmission strahlt die Kulisse eine tolle Atmosphäre aus. © 4P/Screenshot

Doch sind die US-Marines erst in Alarmbereitschaft, werden einige Schwächen der KI offenkundig, wie folgende Situation zeigt: Auf meiner Flucht habe ich mich auch am PC wieder auf einen Wachturm zurückgezogen, was eigentlich eine ziemlich blöde Idee ist, da ich mich dadurch selbst in eine Falle manövriert habe. Und so werde ich auch gleich von allen Seiten unter Beschuss genommen. Es fliegen sogar Granaten, die ihr Ziel aber zum Glück verfehlen. Und dann passiert das Unglaubliche: „Wir haben das Ziel aus den Augen verloren“, tönt es aus dem Funk. Bitte was? Wohin soll ich mich denn aus dieser Position da oben verkrümelt haben? Eine gute KI würde alles dafür geben, mich aus diesem schlechten Versteck zu scheuchen, zur Not sogar einen ihrer Männer zu mir nach oben schicken.  Aber sie geben einfach auf und suchen anderswo weiter nach mir. Und wo sind eigentlich die Wachhunde, die im Intro noch um die Wette bellen? An einer anderen Stelle wurde ich ebenfalls gejagt und kauerte an dem einen Ende eines großen Benzintanks. Plötzlich stürmte eine der Wachen heran und positionierte sich am anderen Ende mit gezogener Waffe seitlich von mir. Dabei dachte sie nicht daran, sich zumindest einmal umzusehen und ich hatte zu leichtes Spiel, mich entweder zu entfernen oder sogar einen Angriff aus nächster Nähe zu wagen. Zudem vermisse ich den Überraschungseffekt: Bisher hat jeder Gegner brav die Waffe abgelegt und sich ergeben, wenn ich mich von hinten mit gezogener Waffe angeschlichen habe. Warum ergreift nicht einer ab und zu die Initiative und leistet überraschend Widerstand? Das gab es doch schon in Metal Gear Solid 2: Sons of Liberty zu sehn! Zudem scheinen sie mit guten Ohrstöpseln ausgestattet zu sein, denn auf laute Geräusche reagieren die Schergen kaum – selbst wenn die verletzte Paz vor Schmerzen schreit oder verstört lacht, juckt das die zehn Meter entfernte Wache nicht. Kurzum: Ich habe mir mehr von der KI erhofft, die zwar sehr aufmerksam ist, im Vergleich zu älteren Teilen aber einen Rückschritt für mich markiert.

  1. Sn@keEater hat geschrieben:135 Stunden? o_____O
    Spoiler
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    warum rette ich das Gör, wenn die trotzdem stirbt, boar, das war so ein FU-Moment, wo ich das Spiel am liebsten wegschmeißen und deinstallieren würde...
    Dein ernst? Muss es immer nach den selben Schema ablaufen > Held rettet das Mädchen und alles ist gut?
    Nein, wird entweder 1h und 35 Minuten und 19 Sekunden sein oder 135 Minuten und 19 Sekunden. Sieht man ja an der Darstellung 1 35:19.726

  2. 135 Stunden? o_____O

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    warum rette ich das Gör, wenn die trotzdem stirbt, boar, das war so ein FU-Moment, wo ich das Spiel am liebsten wegschmeißen und deinstallieren würde...
    Dein ernst? Muss es immer nach den selben Schema ablaufen > Held rettet das Mädchen und alles ist gut?

  3. Spoiler
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    Nicht so gut... naja mein erstes MGS. :oops:
    Also mir gefallen diese Filmszenen sehr, und mir fiel auf, dass ich 1. eben nicht der Schleicher bin, 2. ich mehr Schusswaffen brauch, 3. die Steuerung/Kamera mir überhaupt nicht gefällt und 4. ich mich nicht so mit dem Typen identifizieren kann. Zudem fand ich das Ende nach dem spielerischen Part enttäuschend:
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    warum rette ich das Gör, wenn die trotzdem stirbt, boar, das war so ein FU-Moment, wo ich das Spiel am liebsten wegschmeißen und deinstallieren würde...
    Allgemein ist es aber gelungen und seine 7,97 Euro wert gewesen. Gute Unterhaltung für einen Abend.

  4. Ash2X hat geschrieben:Story gibt es leider nur in ganz groben Ansätzen (anscheinend muss man Peace Walker gespielt haben damit es igrendeinen "Aha" Effekt gibt) und darüber hinaus ist der Inhalt quasi nicht vorhanden.
    "In groben Ansätzen vorhanden" ist ja nun nicht richtig. Es gibt eine Story - ja, man muss die Ereignisse aus Peace Walker kennen, um sie zu verstehen - aber sie ist halt nur sehr kurz. So kurz wie das Spiel eben. Dass kein Inhalt vorhanden sei, kann ich auch nicht nachvollziehen. Du hast 5-6 Missionen. Das ergibt immer noch sehr wenig Spielzeit, wenn man sie nur einmal "irgendwie" beendet, aber gerade für die 6,60€ die du bezahlt hast, ist das schon absolut genug. Zumal die meisten, eigentlich so gut wie alle deutlich mehr als 15 Minuten brauchen werden für die Hauptmission. Scheiße, 15 Minuten brauche ich dafür, wenn ich mit meinen bescheidenen Kenntnissen da jetzt zum x-ten Mal erneut durch will mit Stealth. Man kann sonst gut 1,5h einplanen im Durchschnitt.
    40€ ist natürlich jenseits von allem gewesen, was angemessen wäre. Das Spiel war halt hoffnungslos überteuert.
    Witzig, dass du Peace Walker wohl nicht gespielt hast aber dennoch behauptest, man könne sich das Teil hier sparen. Das ist doch irgendwie dann das absolut letzte, über das du Aussagen treffen kannst.

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