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Might & Magic IX (Rollenspiel) – Might & Magic IX

Wirklich schrecklich anzusehen sind aber die Monster! Das liegt vor allem daran, dass die Entwickler ihnen ein grausiges Polygon-Design verpasst haben. Manch ein Gegner sieht daher so bemitleidenswert aus, dass Ihr Euch das Draufhauen fast noch mal überlegt. Von recht lebendigen Hänge-Pflanzen, über rote Kobolde, räuberische Knechte und gepanzerten Wachen bis hin zum hässlichen Basilisken […]

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Wirklich schrecklich anzusehen sind aber die Monster! Das liegt vor allem daran, dass die Entwickler ihnen ein grausiges Polygon-Design verpasst haben. Manch ein Gegner sieht daher so bemitleidenswert aus, dass Ihr Euch das Draufhauen fast noch mal überlegt. Von recht lebendigen Hänge-Pflanzen, über rote Kobolde, räuberische Knechte und gepanzerten Wachen bis hin zum hässlichen Basilisken reichen die Gegner. Ihr Verhalten im Kampf ist oft undurchschaubar: Sie hüpfen wie aufgeschreckte Hühner durch die Gegend, stürzen sich in Löcher oder schlagen nur einmal zu. Getötete Unholde werfen reiche Beute in Form von Säckchen ab, die bisweilen schwer auszumachen sind. Wozu ein einfacher Käfer aber Zauberbücher mit sich herum trägt, bleibt ungeklärt.

Magisches

Im Bezug auf die Magie bleibt Might & Magic IX leider meilenweit hinter vergleichbaren Rollenspielen zurück. Das Zaubersystem mit seinen vier Grundrichtungen (Elementar, Geist, Dunkel und Licht) ist zwar übersichtlich, mit nur 40 Sprüchen gibt es aber viel zu wenige Zauber. Im Spiel steht Euch außerdem immer nur ein Bruchteil aller Sprüche zur Verfügung. Und es dauert lange, bis Ihr Zauber (wie etwa „Funken-Regen“) wirksam einsetzen könnt – zu Beginn richten sie nur wenig Schaden an. Mit Hilfe des nützlichen Spruchs „Gegenstand verzaubern“, könnt Ihr versuchen, Sachen Magie einzuhauchen, was freilich nicht immer gelingt. Im Spiel gibt es Spruchrollen und Zauberbücher, erstere für den einmaligen Einsatz und letztere für das Erlernen von Magie. Die Zauber sind animiert, allerdings nicht sonderlich gelungen.

Hässliche Optik

Die größten Schwächen offenbaren sich bei Might & Magic IX in punkto Grafik. Trotz der modernen Lithtech 3D-Engine gelingt es den Designern nicht mal ansatzweise, eine annehmbare Optik anzuliefern. Die polygonalen Monster und NPCs sehen grob und unschön aus – eine höhere Auflösung als 800×600 ist, obwohl von der Engine unterstützt, nicht möglich. Bisweilen kommen auch die Größenverhältnisse durcheinander, wenn eines der sonst Furcht einflößenden Skelette als drei Käse hohes „Klappergestellchen“ daher kommt. Die Hintergründe könnten öder nicht sein: Selbst in den Städten, in denen eigentlich das Leben pulsieren sollte, finden wir nur wenige Details! Märchenhafte Wälder wie in Dungeon Siege gibt es nicht, einzig ein paar gerupft aussehende Baumleichen stehen verloren herum. Nur die wenigen animierten Zwischenseqenzen, die die Story vorantreiben, können sich sehen lassen.

Sound

Die Musik von Might & Magic IX dient vor allem einem Zweck – die Spannung in dunklen Dungeons oder beim Kämpfen zu verstärken. Dies gelingt aber nur manchmal, denn bisweilen ist der Soundtrack im Stil eines Abenteuerfilms einfach unpassend. An den In-Game-Geräuschen könnt Ihr beispielsweise nahende Monster erkennen – wenn irgendwo was schabt, ist ein Käfer oft nicht weit. Die Sprachausgabe wurde recht gelungen lokalisiert, auch wenn sie nicht mit der Stimmenvielfalt von Baldur`s Gate 2 mithalten kann.

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