Beide Waffen und die Rüstung können mehrfach verzaubert und damit verstärkt werden. Effekte wie mehr Smaragde (Währung), Sprenggeschosse, Schnellfeuer, mehr Schaden, Frost usw. können ausgewählt werden, je nachdem welche möglichen Verzauberungen der Zufallsgenerator auf den Items platziert hat. Die notwendige Ressource für die Verzauberungen erhält man durch Level-Ups. Um Verzauberungspunkte von einem Gegenstand zurückzubekommen, muss man diesen zerstören, was es unnötig erschwert, andere Waffen und Spielweisen auszuprobieren. Eine bloße Exraktionsfunktion für Verzauberungspunkte auf den Items hätte gereicht.
Darüber hinaus dürfen drei Artefakte als aktive Fertigkeiten angelegt werden. Da gibt es Flammenpfeile, ein Totem mit Flächenheilung, eine goldene Schutzkuppel, einen Wolfbegleiter oder eine Art Laserstrahl etc. – oft mit Abklingzeit. Man kann sogar dreimal das gleiche Artefakt anlegen, wenn man einen Effekt „Stapeln“ möchte. Mit diesen Artefakten lassen sich immerhin simple Synergien erzeugen, so dass eine Feuerwerksrakete mit dem nächsten Fernkampfangriff mehrere Ziele trifft oder mit dem Seelenmesser-Dolch gesammelte Seelen via Seelenheiler-Artefakt in Gesundheit umgewandelt werden. Aber auch hier kratzt Minecraft Dungeons leider nur an der Oberfläche.
Beute gibt es in unterschiedlichen Qualitätsstufen, wobei die Verteilung in den Levels nur bei besonderen Gegnern oder am Ende des Levels stattfindet; die meisten Gegner hinterlassen nichts. Ein Crafting-System fehlt, obgleich sich das aufgrund des prominenten Vorbildes natürlich angeboten hätten. Auch im Kampf gegen die übertriebenen Zufallselemente bei Items und Verzauberungen hätte solch ein Herstellungssystem geholfen, da man gezielt auf Waffen oder Verzauberungen hinarbeiten könnte: Chance vertan!
Magerer Fortschritt
Insgesamt sind die Aktionsfähigkeiten des Charakters und der Helden-Fortschritt sehr überschaubar und längst nicht so nachhaltig motivierend wie in anderen Spielen des Genres. Die Helden-Verbesserung beruht nur auf Gegenständen. Es gibt keinen Skilltree, keine verbesserbaren Talente, keine Perks, keinen charakterübergreifenden Fortschritt und keine aufwertbaren Attribute. Die Anzahl an unterschiedlichen Rüstungen und Waffen ist ohnehin recht überschaubar. Für meinen Geschmack ist Minecraft Dungeons zu simpel gestrickt. Alles ist auf schnelle und unkomplizierte Matches mit Freunden für Zwischendurch ausgelegt – und auf die stetige Wiederholung der Inhalte, die immerhin durch die zufallsgenerierten Levels aufgewertet werden. Andere Spiele aus der gleichen Kategorie bieten mehr Beute, mehr Vielfalt, mehr Anpassungsmöglichkeiten und mehr Fähigkeiten – eigentlich mehr von allem.
Die normale Geschichte hat man übrigens in vier bis sieben Stunden durchgespielt. Danach wird die nächste große Schwierigkeitsstufe freigeschaltet. Jedoch sind weder Story noch Charakter-Entwicklung oder die Spielwelt allgemein interessant, um dies zu rechtfertigen. Zumindest der Schwierigkeitsgrad zieht an, was aber auch daran liegen kann, dass der Level-Generator einen schlechten Tag hat und es mit Spawn-Stellen übertreibt oder an der Schnapsidee, dass man nur drei Respawns pro Levels hat.
Jede Mission kann auf sechs Schwierigkeitsstufen gespielt werden (je nach Kraft-Stufe des Helden). Steigert man die Schwierigkeit, erhöht sich die maximal mögliche Ausrüstungs- und Artefaktkraft der Beute. Praktisch ist zumindest, dass die mögliche Beute zu Levelbeginn angezeigt wird, damit man weiß, ob man schon alles gesammelt oder freigeschaltet hat. Des Weiteren gibt es drei übergeordnete Schwierigkeitsgrade: Standard, Abenteuer und „Das Ende aller Tage“. Sie werden freigeschaltet, wenn man die jeweils niedrigere Stufe durchgespielt hat. Je höher man den Schwierigkeitsgrad stellt, desto mehr stärkere Gegner und mehr Feinde mit Verzauberungen gibt es. Auf der maximalen Stufe sollen die Belohnungen „ultrakrass“ sein.
Koop-Hürden
Minecraft Dungeons kann im Online-Multiplayer mit bis zu vier Personen oder im lokalen Koop-Modus gespielt werden. Existierende Charaktere können übriges geklont werden, damit man gleich mit seinen Freunden loslegen kann – eine gute Idee für unkomplizierte Matches. Online und lokaler Multiplayer können nicht kombiniert werden. Eine Online-Matchmaking-Funktion zum Finden von Mitspielern ist dummerweise irgendwie vergessen worden.
Mit der Anzahl der Spieler steigt die Stärke der Gegner. Jeder Spieler bekommt übrigens seine eigene Beute. Gegenstände lassen sich untereinander nicht tauschen oder handeln. Um Pick-Ups wie Pfeile oder TNT streitet man sich aber. Plattform-übergreifende Multiplayer-Partien (Cross-Play) zwischen PC (Windows 10), PlayStation 4, Switch und Xbox One sind aktuell nicht möglich und sollen „demnächst“ über ein kostenloses Update nachgeliefert werden. Spieler-gegen-Spieler-Gefechte (PvP) gibt es nicht.
Das Spiel, das auch im Xbox Game Pass für PC und Konsole erhalten ist, steht in zwei Editionen zur Verfügung. Die Standard Edition für 19,99 Euro. Die Hero Edition kostet 29,99 Euro. Die Hero Edition enthält den Hero Pass, der ein „Hero Cape“, zwei Charakter-Skins, ein Hühnchen-Haustier sowie die zwei kommenden DLCs enthält. Die DLCs sollen die Geschichte erweitern und unter Umständen neue Regionen freischalten. Laut Entwickler wird es keine Mikrotransaktionen geben, um Waffen/Gegenstände kaufen zu können.
Falls Leute noch nach einem weiteren Dungeon Crawler für Einsteiger und kurze Spielsessions Ausschau halten sollten, wäre evtl. Book of Demons auch einen Blick wert:
https://www.gog.com/game/book_of_demons
https://www.nintendo.de/Spiele/Nintendo ... 65735.html
https://www.microsoft.com/de-de/p/book- ... verviewtab
Ich mag's nicht, dafür ist mir das ganze zu runtergedampft und ähnelt auch zu sehr einem Mobilegame.
Es ist allerdings recht übersichtlich gehalten, und man kann die Länge der nächsten Partie variabel von wenigen Minuten bis auf ne Stunde oder so einstellen, das Spiel berücksichtigt das und generiert einen zur angegebenen Spielzeit passenden Dungeon.
Die Wertung ist schon gerechtfertigt. Klare Sache, denn das Spiel versagt schon in einigen Kernpunkten, wie der fehlende LAN Koop ohne Onlinezwang gerade für Switch Spieler. Es war auch gerade zum Anfang sehr Buggy und ich habe meinen kompletten Spielstand zeehackt bekommen, weil im Online Koop die Verbindung seitens Microsoft abgeschmiert ist.
Das Spiel hat Potential, es könnte auch noch etwas umfangreicher ein sein ohne das es für Kinder zu kompliziert wird. Aber Microsoft hat hier einfach zuviel falsch gemacht und in meinen Augen bei Mojang zuviel Einfluss genommen. Ich sage nur Kinderkonten dürfen nicht Online spielen aber können FSK18 Games zocken wenn die Eltern es erlauen...
Mir ist bewusst, dass 4p eine andere Zielgruppe hat, die die Wertung rechtfertigt. Aber ich hab mit meinen zwei Kids (5 und 7) auf der Switch im lokalen Koop einen Heidenspaß.
Online Feature wie Cross- Play werden sehr oft später per Update hinzufügt. Das ist nicht ungewöhnlich.
Mal ein anderes Beispiel dazu. Der Online Modus von Red Dead Redemption 2 erschien auch nicht zu Release. Dafür gab es auch keinen Negativ Punkt. Was ja auch richtig ist
EDIT: Wobei man bei RDR2 sagen muss das es ein kompletter Spiel Modus ist der fehlt.