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Mordheim: City of the Damned (Taktik & Strategie) – Spannende Krankengeschichten

Dieser Test war ein gehöriges Stück Arbeit! Dabei spiele ich Mordheim: City of the Damned richtig gerne – doch in den ersten Stunden hat sich die Rundentaktik wie mit Händen und Füßen dagegen gewehrt, dass ihr wertvoller Kern zum Vorschein kommt. Um den zu finden, muss man sich durch einen humorlos trockenen Einstieg, KI-Schwächen und eine katastrophale Kameraführung boxen. Und das kann ich jedem nur empfehlen!

© Rogue Factor / Focus Home Interactive


Wäre es nur die Einführung… aber Mordheim hat weitere Probleme, die ihm auch dauerhaft zu schaffen machen. Erschreckend unbrauchbar ist z.B. die Kameraführung während des Aufstellens der Kämpfer kurz vor dem Einsatz. Man kann diesen Schritt zwar überspringen, das eigenhändige Postieren geschlossener Gruppen ist dem automatischen Verteilen aber weit überlegen. Und so klicke ich immer wieder auf die Übersichtskarte, um überhaupt zu verstehen, wo die aktuelle Figur gerade steht, weil die Kamera beim Auswahl einer anderen Position dermaßen schnell und wild mitten durch die eng stehenden Gebäude fährt, dass ich jedes Mal den Überblick verliere. Mit Auswahl der „nächsten“ Stellung wechselt die Figur ja selten auf die daneben liegende Position! Viel lieber rutscht sie dann erneut durch die halbe Stadt.

Dass die Kamera im Gefecht häufig in die Köpfe der Figuren hinein fährt, ist dagegen fast geschenkt. Mir fehlt allerdings das freie Bewegen der Ansicht oder zumindest das beliebige Umschalten zwischen meinen Kämpfern – und sei es nur, um während der langen Züge feindlicher Truppen etwas zu tun zu haben – sowie die Möglichkeit, meine Priesterinnen auch aus einer Vogelperspektive heraus zu setzen. Weder technisch noch spielerisch sollte etwas
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Nicht immer zeigt die Kamera, was sie zeigen soll. Während der Aufstellung ist sie sogar nahezu unbrauchbar. © 4P/Screenshot
dagegen sprechen und trotzdem bietet Rogue Factor ausschließlich das aktive Ziehen über den Schulterblick an, dessen Übersicht vor manchen Wänden kapituliert.

Wer bekommt es mit der Angst zu tun?

Immerhin: Das Hantieren mit zahlreichen Aktionsmöglichkeiten öffnet eine große taktische Freiheit. Anders als in XCOM kleben die Kämpfer zwar nicht hinter Deckungen, Sichtlinien spielen aber auch hier eine wichtige Rolle, wenn man sich heran schleicht oder eine Figur so postiert, dass sie einen anrückenden Gegner sofort automatisch attackiert. Entweder stellt man einen Kämpfer mit dieser Option ab oder man versetzt ihn in eine Haltung, aus der er gut ausweichen kann. Man kann ihn auch zum Parieren eintreffender Schläge anweisen oder in der Zugreihenfolge (die Kämpfer beider Seiten ziehen entsprechend ihrer Initiativewerte) einige Plätze nach hinten schieben.

Clever sind die getrennten Bewegungs- und Angriffspunkte, wobei auch Aktionen wie das Erklimmen eines Stockwerks einen Bewegungspunkt plus das automatische Würfeln gegen den entsprechenden Wert erfordern, der wiederum von Faktoren wie dem Gewicht der Rüstung beeinflusst wird. Dank der Trennung von Mobilität und Offensivaktionen sowie des Verzichts auf unbedingte Handlungsfolgen ist man dabei sehr flexibel beim Aneinanderreihen unterschiedlicher Aktionen. Es spielt ja keine Rolle, wann ein Kämpfer angreift und sich bewegt: Er
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Das taktische Geschehen wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst. © 4P/Screenshot
hat immer alle noch nicht verbrauchten Punkte beider Leisten zur Verfügung – falls ihn nicht die Angst vor einem besonders mächtigen Gegner lähmt oder die Furcht, wenn er von mehreren Gegnern eingekreist wurde. Auch darüber entscheiden Würfelglück und mentale Stärke.

Dieses Einkreisen ist eine wirkungsvolle Taktik, denn es kann einen Feind nicht nur einschüchtern, es verhindert auch das problemlose Davonlaufen. Flieht ein umstellte Figur, dürfen nämlich sämtliche daneben stehenden Gegner zuschlagen – was man nur umgehen kann, indem man eine spezielle Aktion ausführt. Diese kostet aber Angriffspunkte, senkt also die Offensivmöglichkeiten in derselben Runde. Weil alle Kämpfer dabei einen Radius haben, innerhalb dem andere Figuren keine eigenen Aktionen auslösen dürfen, lässt sich das System nicht im Übermaß missbrauchen. Mit solchen Feinheiten vereint Rogue Factor geschickt die Besonderheiten des Tisch- und eines Videospiels in einer anspruchsvollen Rundentaktik.
  1. Das kann man irgendwie nicht mehr aufhören, weil es einen immer mehr verschlingt, mal abgesehen das mir zug um zug Games sehr liegen. Überraschen sind weniger die Verkrüppelungen die man erleidet, als mehr die verwandlung so mancher Charakter, z.B.: zwei Hände sind durchaus wichtig zum klettern, durchsuchen und einsammeln. Wenn aber der Charakter zwei Klingenhände im verlauf (ab level 7 oder 8) erhält ist diese Figur für mich schon wieder nutzlos. Andere bekommen hingegen einen dritten Arm. Selbst auf der Stufe Normal kann man ganz schon eins auf die Mütze bekommen. War echt verwundert, als mich ein einfacher Soldat fast nieder streckte, habe in mit zwei angriffen ausgelöscht, habe danach gestaunt, bekam seine Lila zweihandwaffe, mit einer Lila verzauberung drin (Massaker), damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Die lieferungen sind nervig, aber bei abschluss einer stufe erhält man Goodis bis hin zu neuen, anderen Charakter also auch wieder, was wo man sich verbeissen kann. &&&& ich fahr voll drauf ab.

  2. Utera hat geschrieben:
    Grauer_Prophet hat geschrieben:Hab das Spiel schon seit ein paar Wochen.Jedoch ist mein aktueller PC zu schwach obwohl er die Anforderungen erfüllt .Muss ich warten bis im Februar mein neuer kommt.
    Kannst du bitte dein Symbol raustun? :) Hier regiert der GAK ! :mrgreen:
    Pfff und er geht in Konkurs in 3 2 1 ......... ;)

  3. Grauer_Prophet hat geschrieben:Hab das Spiel schon seit ein paar Wochen.Jedoch ist mein aktueller PC zu schwach obwohl er die Anforderungen erfüllt .Muss ich warten bis im Februar mein neuer kommt.
    Kannst du bitte dein Symbol raustun? :) Hier regiert der GAK ! :mrgreen:

  4. Im ersten Kampf direkt gut auf die Fresse bekommen, weil ich meinen Trupp zu sehr aufgelöst habe. :mrgreen:
    Auf den ersten Blick sieht es extrem umfangreich aus.
    Technisch habe ich jetzt nichts groß zu meckern abgesehen von einem Punkt:
    Die Ladezeiten sind nervig, obwohl es sich auf einer SSD befindet...

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