Fazit
Erst war ich mächtig enttäuscht: Die lückenhafte Einführung in den Ableger des Warhammer-Universums erfordert einen Sprung ins kalte Wasser, die miserable Kameraführung während des Aufstellens der Kämpfer ist eine Zumutung und Schwächen im Verhalten der Gegner sorgen für Stirnfalten. Ich vermisse zudem eine straffe Erzählung. Die wenigen von einer Geschichte umrahmten Einsätze sind jedenfalls kein Ersatz für eine spannende Handlung. Immer wieder in den immer gleichen Stadtvierteln zu starten, um irgendwelche Gegner zu beseitigen, ist im Grunde reizlos – wären da nicht die taktisch vielseitigen Gefechte und die hervorragende Figurenentwicklung! So genieße ich in den Gefechten die vielschichtige Verzahnung zahlreicher Aktionsmöglichkeiten, Charakterwerte und Würfelglück, während ich ähnlich wie in XCOM alles dafür gebe, dass meine Kämpfer nicht niedergeschlagen werden. Dann würden sie nämlich nicht „nur“ sterben, sondern fallen womöglich lange aus. Ich müsste außerdem ihre Behandlung bezahlen und mit bleibenden Schäden wie dauerhaft gesunkenen Werten, einem verlorenen Arm oder psychischen Einbußen rechnen. Über die einzigartigen Krankengeschichten und das vielseitige Training der Kämpfer schreibe ich mit jeder Kampagne quasi meine eigene packende Fantasy. Zu einem sehr guten Spiel fehlt Mordheim: City of the Damned genau wie auf PC ein wichtiges Stück technische Präzision. Dennoch inszeniert Rogue Factory auch auf PS4 und Xbox One fesselnde Rundentaktik!Wertung
Technisch schwache, spielerisch überzeugende Rundentaktik mit einer hervorragenden Charakterentwicklung.
Technisch schwache, spielerisch überzeugende Rundentaktik mit einer hervorragenden Charakterentwicklung.
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Das Spiel ist nicht gut - es grenzt eher an totalem Durchschnitt. Die Ladezeiten sind extrem lang (PS4), die Grafik ist schwach, die Animationen hölzern, der Schwierigkeitsgrad extrem hoch - so, dass kaum Motivation aufkommen kann. Eigentlich mag ich solche Spiele ganz gerne und ein Fantasy Setting finde ich ebenfalls gut aber Mordheim ist schlicht nicht gut!
Ich versuch ja das Spiel zu mögen, aber das ist wirklich, sehr, sehr schwer.
Der Schwierigkeitsgrad, bzw. das Gegnerbalancing kann einen in eine Sackgasse befördern. So macht es z.B. keinen Spaß Einheiten zu leveln, da die KI eh mitlevelt.
Die Grafik war auf dem PC schon schwach, verkommt auf der Konsole stellenweise aber zu einem PS1-Matsch. Mal ganz davon abgesehen, dass die Customize-Optionen bei den eigenen Soldaten sehr schwach sind. So schwach, dass man sie eigentlich auch hätte sein lassen können.
Das Interface ist kaum durchdacht z.B. im Vergleich zu Xcom. Wieso muss ich mich durch unzählige Skills scrollen, die man auch irgendie hätte gruppieren können? Wieso wird z.B. meiner Metallbüchse mit Schild standardmäßig die Ausweichhaltung mit 0% Erfolgsschance angeboten, wenn er stattdessen auch die 70% Paradehaltung nutzen kann?
Und last but not least: Die Musik. Oh Gott die Musik. Angeblich fünfzehn Stücke - und alle bestehen aus den gleichen, langweiligen Kriegstrommeln. Keinerlei Variation - und dass das gleiche Stück nach dem Sieg einfach im Lager weiterspielt macht es auch nicht besser. Und schaltet man die Musik aus, merkt man nur, dass es in der Stadt kaum Umgebungsgeräusche gibt - außer mal ein Feuerprasseln oder ein konstantes Rauschen.
Dass die Runden Ewigkeiten dauern, weil die KI über die Karte schleicht, verschlimmert das alles (Immerhin: Das wurde jetzt auf dem PC gepatcht. Zusammen mit grundsätzlichen Balancingänderungen EIN JAHR nach Release!).
Dass die Entwickler viele Vorschläge und fragen im Steamforum abtun mit "Geht nicht wegen der Engine" und "Geht nicht, keine Zeit, kein Geld, keine Resourcen!" lässt mich wirklich an der Zukunft dieses Spiels zweifeln. Da haben sie schon nen Publisher, der ist sich aber wohl zu fein Geld in das Projekt zu pumpen. Retailrelease würde z.B. auch helfen, gibbet's aber auch nicht.
Dennoch: Wenn dann mal ne Mission gelingt, dann freut man sich und es macht Spaß. Und wenn ne Mission scheitert? Tja, dann lad ich...