Historische Rollenspiele bilden immer noch die Ausnahme, obwohl es eigentlich genug interessante Epochen gibt. Man denke nur an das alte Rom, die Zeit der großen Entdecker oder die Napoleonischen Kriege. Das Action-Rollenspiel Titan Quest kann
Einmal das Leben eines Rittersmannes nachspielen, könnt ihr hier. Komplett mit Schlachtgetümmel, Turnieren und Kriegszügen. |
man sicher nicht als sonderlich historisch bezeichnen, obwohl es in der antiken Sagenwelt spielt; auch in die Rolle von Piraten durftet ihr schon schlüpfen. Stattdessen streift ihr bei den meisten 3D-Rollenspielen immer noch durch Tolkien’sche oder ähnlich inspirierte Märchenländer, wie Oblivion, Fable oder Gothic zeigen. Fallout bildet da eine rühmliche Ausnahme, da es zumindest in der postatomaren Endzeit spielt. Aber ein Spiel im Mittelalter, das ganz ohne Elfen, Zwerge und Drachen auskommt? Das fehlt bislang.
Jegliche Abwechslung in Sachen Szenario ist daher zu begrüßen, weshalb auch Mount & Blade sofort einen Stein im Brett hat. Ein Spiel für Realisten, denn Fantasy-Monster, Geister und Magie sucht ihr vergebens, da ihr mir dem Eisenschwert in der Hand gegen Gesetzlose, Seeräuber und Raubritter kämpft. Die Quests beschäftigen sich nicht damit, wie ihr eine Zombieplage oder einen Nekromanten besiegt, sondern wie ihr ein Bauerndorf verteidigt. Wenn ihr aufsteigt, dann verbessert ihr nicht euer Talent fürs Zaubern sondern den Einsatz von Waffen, die Führung eurer Männer oder den Handel. Dabei kauft ihr keine magischen Tränke ein, sondern echte Waren wie Wolle, Fleisch oder Werkzeuge, die sich im nächsten Landstrich gewinnbringend verkaufen lassen.
Junker am Start
Es dauert schon ein Weilchen, bis ihr beim in Echtzeit laufenden Mount&Blade zum ersten Mal ausreiten dürft. Wie sich das gehört, müsst ihr zuerst euren Charakter erschaffen, dessen Bandbreite vom Banner tragenden Edelmann über einen
Jeder fängt mal klein an. Hier versucht sich der Held am Nomadenlook, der sicher nicht sonderlich beeindruckend aussieht. Aber es ist billig und hält Schläge ab. |
findigen Kaufmann bis hin zum in Felle gehüllten Barbarenanführer gehen kann. Wie bei Morrowind werden euch zu Beginn einige Fragen gestellt, die eure Persönlichkeit in groben Zügen festlegen. Wie ist eure Herkunft? Seid ihr reich? Und warum wollt ihr berühmt werden? Die genaue Punkteverteilung obliegt dann euch, wobei ihr Statur, Aussehen, Fähigkeiten und Geld recht frei festlegt. Leider erzählt das Spiel weder eine durchgehende Geschichte noch gibt es eine Hauptquest wie bei storybasierten Rollenspielen üblich.
Alles fängt ganz klein damit an, dass ihr in einem recht friedlichen Fürstentum startet. Ein einzelner Mann mit Schindmäre, großen Ambitionen, billiger Ausrüstung und einem halbleeren Geldsäckel. Gleich zu Beginn bietet sich die Möglichkeit, eure Fähigkeiten im Kampf zu trainieren, was nicht schwer ist. Ihr könnt so ein paar Erfahrungspunkte extra erwerben und lernt über das voll spielbare Tutorial hinaus was übers Kämpfen. Besonders wichtig sind die Kampfestalente, die sich grob in Nah-, Fern-, Wurf- und Stangenwaffen wie Lanzen einteilen. Es wird immer das verbessert, was ihr auch einsetzt. Wenn ihr nie mit der Armbrust schießt, verbessert sich euer Wert auch nicht. Ihr könnt auch vom Pferderücken aus kämpfen, was ein Highlight des Spiels ist, insbesondere wenn ihr an einem Turnier teilnehmt.
Jedem eine kleine Armee
Alleine loszuziehen wäre aussichtslos, weshalb ihr euch einen kleinen Trupp Männer zusammenstellen solltet. Frische Soldaten könnt ihr in den Dörfern der Grafschaft ausheben; gute Kämpfer und Helden trefft ihr in der Schänke. Je nach
Ohne Mampf kein Kampf! Eure Soldaten wollen auch was zu essen und bezahlt werden, ansonsten sinkt ihre Moral. Und damit die Bewegungsenergie. |
Königreich wechselt das, weshalb ihr bald eine bunte Truppe beieinander habt. Es gibt Knappen, Steppenkämpfer oder gar Nordmänner, für die ihr nicht nur einmal Gold berappt, denn die Armee bekommt jede Woche Sold. Die Männer beginnen wie ihr unbeleckt, werden aber im Laufe der Zeit immer besser. Ihr könnt sie befördern, wann ihr wollt, und sogar mit ihnen plaudern, um ihre Werte anschauen. Um ihre Moral zu steigern, müsst ihr für Essen sorgen, das möglichst abwechslungsreich sein sollte. Von Brot allein wird keiner satt und eine Armee mit Moral ist auf der Straße schneller.
Eines müsst ihr bei euren Mannen nicht machen: Sie mit Waffen und Rüstung ausrüsten, da das automatisch geschieht; lediglich die Gefährten lassen sich ausrüsten. Anders bei euch selbst, denn ihr solltet regelmäßig Neues ausprobieren. Da gibt es je nach Geschmack Beinschienen, Schilde, Kettenhemden, Lederpanzer, eiserne Harnische, Topf- und Wikingerhelme von ganz billig und kaum haltbar bis ganz teuer und ewig haltbar. Mittelalterliche Waffen gibt es mannigfaltig zum Werfen, Schlagen, Zustoßen, Hacken und Abschießen. Pferde gibt’s in jeder erdenklichen Art, Geschwindig- und Wendigkeit. Die Preise sind gesalzen, weshalb Bescheidenheit eine eurer Tugenden sein sollt. Aber das sind Ritter ja von Natur aus.
Mittendrin im Getümmel
Sitzt ihr dann mal im Sattel, wird’s interessant, denn die Kämpfe sind zwar nicht sonderlich taktisch ausgefuchst, aber dennoch spannend. Ihr und eure Knappen stürmt durch die grob dargestellte 3D-Landschaft, was alles in Schulter-
Immer wieder gibt es Situationen, wo ihr unvermutet kämpfen müsst. Wie hier allein gegen mehrere Feinde in der Arena. Auf dem Schlachtfeld helfen euch dann eure Recken. |
Perspektive zu sehen ist, als ob ihr wirklich mitreiten würdet. Leider führt ihr einen wilden Haufen, da ihr die Formation nicht festlegen könnt. Stattdessen gibt es nur fünf Befehle fürs Nötigste. Bewaffnet seid ihr mit Schwert, Lanze, Schild oder Bogen, was ihr per Maus wechseln könnt. Wahlweise könnt ihr auch absteigen und eure Fußkämpfer unterstützen. Ihr könnt die Axt schwingen, mit dem Speer stoßen und es gibt einen Aufprallschaden des Pferdes. Bei vollem Galopp mit dem Schlachtross kann das enorm sein, aber eigene Truppen könnt ihr zum Glück nicht verletzen.
Die Kämpfe sind trotz einfacher Bedienung durchaus realistisch, da es nicht einfach ist, den Gegner zu treffen, der sich geschickt anstellt. Eure Recken verfolgen den Feind ganz von selbst, was sogar im dichten Nebel klappt. Bisweilen umkreist ihr den Feind wie beim Ringelreihen oder versucht über Berg und Tal an ihm dran zu bleiben fast wie beim Luftkampf. Vielleicht gelingt es sogar irgendwann, ihn vom Pferd zu stoßen. Am Boden ist er meist schnell besiegt. Besonders interessant wird es immer dann, wenn ihr auf ebenbürtige Panzerreiter trefft. Hier zahlt es sich dann aus, wenn euer Gaul ebenso schnell wie wendig ist. Wenn ihr das Ross des Gegners trefft, wird es langsamer. Gewinnt ihr die Schlacht, jubeln eure Truppen befreit auf und ihr könnt Beute einsacken und Gefangene nehmen.
So ein Kackspiel
@Blackfall234
Es geht nicht darum, dass ich einen Key offline eingebe, sondern dass der Key zwingend online überprüft wird. Das muss auf der Verpackung stehen, aber wahrscheinlich redet sich Koch Media damit raus, dass man ja bis Lvl6 auch ohne Aktivierung spielen könnte.
Ein Publisher der es nötig hat so zu tricksen, von dem kaufe ich dann lieber nichts, wer weiß auf welche Tricks er sonst noch kommt ...
@4P|Bodo
Also immer noch mit Aktivierung. Schade, da wird es (immer noch) nicht gekauft. Trotzdem danke für den Hinweis, hat mir 9,99 Euro und wohl ne ganze Menge Rennerei erspart. Was ich ärgerlich, ja eigentlich schon Betrug nennen würde ist, dass auf der Verpackung KEIN Hinweis zur Aktivierung zu finden ist ...
- ohne Aktivierung kann man bis Charlvl 6 spielen
- die Aktivierung ist eine Online-Aktivierung
- ... die notfalls auch manuell mit einem Hashwert durchgeführt werden kann
- die nur 1x durchzuführen ist (man muss danach nicht online sein)
- die beliebig oft auf verschiedenen Rechnern gemacht werden kann