Belagerung als Event
Endlich bin ich oben. Ganz oben auf der aus Quadern bestehenden Mauer, die eine Burg umgibt. Wie meine Mitstreiter wurde ich im Wald materialisiert, habe mich im Schutz meines Schildes
Beim Sturm auf eine Burg gibt’s nur eine Richtung: Immer rauf, bis man oben auf der Mauer seinen Mann stehen muss. |
zum eckigen Wall geschlichen und bin eine Sturmleiter rauf geklettert, um die Festung zu erobern. Ich bin Teil der sarazenisch anmutenden Angreifer, die versuchen, die abendländisch aussehenden Verteidiger zu besiegen. Verschanzungen, umgefallene Türme oder Katapulte sehen nicht nur angenehm authentisch aus, sie dienen auch der Deckung für die Fußtruppen, deren Lebensspanne oft kurz ist.
Doch als ich auf der Zinne ankomme, läuft alles anders gedacht: Die Ritter wehren sich bis zum Äußersten und töten viele meiner Turban tragenden Kameraden. Mit meinem Speer kann ich einen Eisenmann auf Abstand halten und besiege ihn im Zweikampf. Doch dann kommt ein Mann, der nur mit Schwert und Schild bewaffnet ist: Seine Hiebe donnern auf mich ein wie Hammerschläge. Als ich versuche, ihn mit dem Säbel zu treffen, macht er mir im Gegenzug den Garaus.
Wie in der Kampagne für Solisten verströmt Mount & Blade auch zu mehreren jede Menge Mittendringefühl. Auch hier hat man den Eindruck, direkt am Geschehen teil zu haben – etwa wenn zwei Armeen in einer verschneiten Ebene aufeinander prallen. Besonders interessant ist, wenn eine Festung gestürmt wird: Man kämpft nicht nur, denn man muss auch noch mitdenken, um Leitern aufzustellen oder Tore aufzubrechen, damit die Kameraden ins Innere gelangen. Spielt man auf der anderen Seite, kann man Engpässe dicht machen oder die Leiter umstoßen. So werden die Massen kanalisiert und es entstehen hart umkämpfte Brennpunkte.
Tausende Male tot
Der neue Multiplayer hat den Namen verdient, denn hier kann man wirklich mit bis zu 64 Kämpfern aus aller Welt spielen:
Nur wenn man zusammen hält, kommt man so weit. Einzelkämpfer und Anfänger sterben hingegen tausend Tode. |
Die meisten Modi machen erst in der Masse Spaß, wenn mal auf beiden Seiten Duzende Krieger um eine Festung ringen. Dass man im Gewühl den Falschen attackiert, kommt selten vor, da immer nur die bekannten Reiche vertreten sind und man an der Kleidung schnell die Zugehörigkeit erkennt – außerdem kann man eigene Kämpfer gar nicht verletzen. Kurzzeitig kommt sogar so etwas wie ein Gemeinschaftsgefühl auf, wenn man endlich die letzten Bogenschützen von der Mauer wirft. Darüber hinaus gibt es weitere Modi wie Deathmatch, Capture the Flag oder Zweikampf.
Obwohl das Ganze im Mittelalter spielt, erinnert das Ganze eher an die Battlefield-Reihe, auch weil man wie dort 1000 Tode stirbt. Zum Glück wird man gleich wieder materialisiert. Die Kämpfe sind viel härter als im Singleplayer, da man mit richtigen Menschen ficht. Insbesondere schwer gepanzerte Ritter mit fetten Langschwertern haben Vorteile, da sie nur einen Schlag brauchen, um einen leicht Gepanzerten zu töten. Damit es nicht zu unfair zugeht, kann man vor jedem Gefecht für 1000 Taler Ausrüstung kaufen, was sich steigern lässt. Allerdings tummeln sich einige Cracks bereits so lange auf derselben Karte, dass sie einfach bessere Waffen haben. Anders lässt es nicht erklären, dass es Leute gibt, die alles umnieten, was bei Anfängern natürlich schnell für Frust sorgt.
Kurzweilige Action
Sobald man akzeptiert, dass man öfters das Zeitliche segnet, zieht einen der Mehrspieler mehr und mehr in seinen Bann.
Im Multiplayer gewinnt oft der, der die bessere Ausrüstung hat. Das sind meist die, die schon länger da sind. |
Einen mit der Kampagne vergleichbaren Aufstieg gibt es zwar nicht, aber wer viele Feinde besiegt, kann sich bessere Ausrüstung fürs nächste Respawning leisten. Auch wenn man den Charakter aus dem Einzelspieler nicht nehmen kann, ist es durchaus kurzweilig, da man gut eine Runde zwischendurch belagern kann. Man kann übrigens jederzeit ein- und aussteigen und es sind auch genügend Spieler zu finden.
Natürlich gibt es schon Clans mit ihren eigenen Servern, wo nicht jeder raufdarf, aber bislang sind organisierte Spieler eher noch die Ausnahme und stattdessen ganz normale Spieler vor Ort. Immerhin herrscht im Mehrspieler Demokratie, denn Buhmänner lassen sich per Abstimmung entfernen. Man wird dann kurz gefragt, ob man dafür ist, dass derjenige rausfliegt.
Technische Mängel sind selten, wenn man mal von den drei Patches absieht, die man seit dem Release installieren musste, damit es überhaupt mit dem Server läuft. Es gibt Grafikfehler, wenn mal wieder ein paar Waffen in der Luft stehen bleiben, aber das hält sich in Grenzen. Es kommt kaum zu Lags, auch wenn mehr auf dem Schlachtfeld mehr los ist, was vermutlich auch daran liegt, dass das Spiel nicht die anspruchsvollste Grafik hat. Insgesamt ist der Multiplayer also durchdacht und läuft rund
danke, dann noch eine letzte frage und zwar wie funktioniert das mit dem multiplayer? Der zeigt mir keine Serverliste an, meinen Multiplayer-Code kann ich auch nirgendswo eingeben. Wäre nett, wenn jemand antworten würde, würd ämlich den Multiplayer gerne mal ausprobieren.
Wenn du die Rebellion gewinnst wird der Thronrivale König. Gefährten zu Vasallen ernennen geht nur wenn du dein eigenes Königreich gründest.
Tag, hab das spiel jetzt bin lvl 32 und hab mal ne frage: Was paasiert eigentlich wenn mann die Rebellion gewonnen hat? Wird man dann selber König und darf seine Gefährten zu Vasallen ernennen? Oder kann man das nur wenn man ein Königreich selbst gegründet hat?
Ist das Spiel eigentlich ein stand-allone programm?