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Mugen Souls Z (Rollenspiel) – Ein Däumling auf Kriegsfuß

Ich wusste gar nicht mehr, dass ich den Test des Vorgängers geschrieben hatte. Kein Wunder: Das taktische Rollenspiel hinterließ nur einen mäßigen Eindruck, weil Technik und Spielfluss ins Stocken gerieten. Das will der Nachfolger besser machen. Also lasse ich mich ein zweites Mal auf die quirlige Lady Chou-Chou und ihre albernden Untertanen ein – auf ein Intermezzo mit einem Däumling und den Göttern der zwölf Welten.

© Compile Heart / NIS America / Flashpoint / Ghostlight

Des Laufens willen

Das Herumspazieren auf den sehr unterschiedlichen Planeten (von Mittelalter bis an „Tron“ erinnernde Hightech ist alles dabei) ist leider wie schon im Vorgänger eine Enttäuschung. Es sind keine glaubhaften Welten, durch die Chou-Chou und Konsorten spazieren. Es sind überschaubare Levels, in denen sie etliche Male vor und zurück hetzen – meist, um an markierten Punkten den nächsten Dialog auszulösen. Unterwegs kämpft die Bande gegen die immer gleichen schwachen Kreaturen, nur selten steht ein gefährlicher Bösewicht im Weg. Die Kamera schaut diesmal zwar fast immer in die richtige Richtung und das leidlich flüssige Bild kommt seltener ins Stocken, das sind allerdings Verbesserungen mit Patch-Charakter.

Sei mein Sklave!

Seine größte Stärke zieht Mugen Souls Z aus den Gefechten, in denen verschiedene Elemente ineinander greifen. So sind die grauen Zellen zumindest im Kampf gegen mächtige Bosse gefordert. Die Kämpfer führen nach einer bestimmten Anzahl Treffer etwa einen mächtigen Schlag aus und nutzen die Nähe zu Kristallen, um mehr Erfahrungspunkte zu erhalten oder die Abwehr zu stärken. Syrma holt hingegen zu einem besonders mächtigen Schlag aus und kann Feinde kurzerhand versklaven. Ja, wirklich!

Tatsächlich ist es erfrischend, das viele Kämpfe nicht vom schnöden Verkloppen bestimmt sind, sondern vom Gefangennehmen möglichst vieler Kreaturen. Das stärkt nicht nur die Angriffskraft des Raumschiffs, jede erfolgreiche Versklavung löst auch eine Aktion aus:

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Trotz des Bezirzens der Gegner wirken die meisten Kämpfe wie Lückenfüller. © 4P/Screenshot

Entweder schmeißt Syrma einen Feuerball auf sämtliche Widersacher, heilt ihr Team oder verleiht ihm einen Geschwindigkeitsvorteil.

Immer die richtige Antwort


Wie die Göttin ihre Gegner gefangennimmt? Sie bezirzt sie. Dafür nimmt sie eine Form an, die dem Charaktertyp des Feindes entspricht. Anschließend muss sie in drei Schritten eine Ansprache wählen, die das Wesen zu einem trauen Untertanen macht, es in einen wertvollen Gegenstand verwandelt oder in Rage bringt. Jeder Teil der Ansprache erhöht dabei die Chance auf mindestens eine der drei Möglichkeiten und weil die Ergebnisse jedes Schrittes diesmal angezeigt werden, ist das Bezirzen kein Glücksspiel mehr.

Das deutliche Vorhersehen nimmt ihm allerdings auch jede Spannung. Und so wird das notwendige Versklaven viel zu schnell zu einer langweiligen Routine. Die größte Stärke der Rundentaktik ist damit wie schon im Vorgänger auch eine große Schwäche. Und damit symptomatisch für das ganze Spiel.

  1. Nicht ganz unwichtig ist noch hinzuzufügen, dass in Mugen Souls Z ein schwerwiegender Fehler ist.
    Es stürzt in den "Mugen Fields" ab, d.h. kann man nicht vernünftig grinden.
    Der Fehler ist seit einigen Wochen bei NIS bekannt ... Patch gibt es aber noch nicht.
    Die letzten NIS Games sind leider alle ein wenig sehr buggy auf der PS3.

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