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MX vs. ATV All Out (Rennspiel) – Was für ein Dreck!

Schon seit 2005 liefern sich ATVs und MX-Bikes unter der THQ-Flagge einen ruppigen Kampf um die Vormachtstellung auf virtuellen Offroad-Pisten. Jetzt lassen die Veteranen der Rainbow Studios die Quads und Gelände-Zweiräder einmal mehr zum Duell gegeneinander antreten. Ob die Rivalität in MX vs ATV All Out überzeugend umgesetzt wurde? Unser Test gibt die Antwort!

© Rainbow Studios / THQ Nordic

Zeit-Paradoxon

Es ist eine Frage, die sich den Offroad-Fans nach den ersten Live-Eindrücken von MX vs ATV All Out unweigerlich stellen dürfte: Handelt es sich hier um ein Spiel von der 360, das mit Hilfe der Abwärtskompatibilität auf der Xbox One zum Laufen gebracht wurde? Schaut man sich die kargen Landschaften mit ihren grob aufgelösten Texturen an oder wird Zeuge, wie sich die erschreckend geringe Zeichentiefe immer wieder in störenden Pop-ups bemerkbar macht, fällt es schwer zu glauben, dass die Rainbow Studios das Spiel tatsächlich für die aktuelle Konsolengeneration entwickelt haben. Betrachtet man das alles in Bewegung, wird es noch schlimmer: Man bekommt das Gefühl, als würde man versuchen, ein 360-Spiel auf der ursprünglichen Xbox zum Laufen zu bringen! Im Idealfall ist die Bildrate trotz des exzessiven Tearings schwankend, aber mit einem zugedrückten Auge noch halbwegs erträglich. Im schlimmsten Fall geht die Darstellung abhängig vom Schauplatz und der Anzahl an Vehikel auf dem Bildschirm aber dermaßen in die Knie, dass man die Bilder fast schon einzeln zählen und überhaupt kein Gefühl mehr für Fahrverhalten oder Steuerung entwickeln kann (Stichwort: Dove Point). In diesen Momenten ist MX vs ATV All Out auf der Xbox komplett unspielbar! Wie kann man bei Nordic Games überhaupt auf die bescheuerte Idee kommen, etwas in diesem katastrophalen technischen Zustand durchzuwinken und allen Ernstes zu veröffentlichen? Schaut man sich MX vs ATV Reflex aus dem Jahr 2010 (!) an, dann sieht es nicht unbedingt schlechter aus, läuft aber deutlich runder.

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In Arenen zeigt man, welche Tricks man auf Lager hat. © 4P/Screenshot

Was zum Teufel hat die Rainbow Studios da bloß geritten, solch einen Unsinn mit der eigentlich recht potenten Unreal Engine zu veranstalten?

Solides Offroad-Paket


Die miserable Technik ist auch deshalb so bedauerlich, weil im Kern immer noch ein ordentliches Offroad-Paket steckt. Es warten zahlreiche Serien in Disziplinen wie Supercross in Stadien, National-Events in der Natur, Opencross und das Abklappern von Checkpunkten beim freien Rasen durch die offene Welt. Im Freestyle-Modus zeigt man außerdem bei waghalsigen Sprüngen furiose Tricks und treibt den Kombozähler nach oben. Hinzu kommt ein großes Areal, in dem man sich beim freien Fahren austoben und Tutorials absolvieren darf, bei denen es allerdings schwer fällt, sich gleichzeitig auf die Strecke und die eingeblendeten Hinweis-Texte zu konzentrieren. Der Umfang der Veranstaltungen hinsichtlich Rundenanzahl lässt sich nach Wunsch anpassen und wer mag, kann optional auch eine Qualifikation für die optimale Startposition absolvieren. Selbstverständlich darf man sich mit bis zu 16 Teilnehmern in sämtlichen Disziplinen auch auf Online-Pisten austoben. Sogar an lokale Mehrspieler-Duelle am geteilten Bildschirm mit optionaler KI-Unterstützung wurde gedacht, obwohl die schwache Technik den Spielspaß auch hier zu oft ausbremst.

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Eine ordentliche Kollisionsabfragescheint den Entwicklern genauso unwichtig zu sein wie eine konstante Bildrate! © 4P/Screenshot

Die Preisgelder investiert man vor allem in Teile, mit denen man seine Gefährte ordentlich aufmotzen kann. Dazu gehören u.a. Upgrades für Motor, Auspuff, Reifen, Räder, Kupplung oder Kettenrad. Diese beeinflussen in der Regel die Werte für Leistung, Bodenhaftung, Federung, Handhabung, Bremsen und Stun-Fähigkeiten, können wie im Fall der Auswahl an Lenkstangen oder Satteln aber auch nur rein kosmetischer Natur sein. Unter den Teilen findet sich sowohl lizenzierte Ausrüstung von realen Herstellern als auch Eigenkreationen der Rainbow Studios. Bei den Vehikeln ist das anders: Als Spieler darf man sich lediglich fiktive MX-Bikes, Buggys und Quads verschiedener Leistungsklassen zulegen, während sich die KI auch auf Modellen von Kawasaki, KTM & Co in die Rennen stürzen darf. Möchte man sich ebenfalls diese Motocross-Maschinen in die Garagen stellen, wird man separat zur Kasse gebeten und muss jeweils knapp drei Euro zahlen. Ernsthaft? Immerhin gibt es im Spiel weder einen Store noch wird man auf den möglichen Kauf der zusätzlichen Bikes gegen Echtgeld hingewiesen. Eine kleine Unverschämtheit ist es trotzdem…     


  1. Hab es hauptsächlich zu Hause gespielt und da steht keine X ;) Und wie gesagt: Durch die Aufteilung bekommt man zumindest einen gewissen Einblick bezüglich der Performance-Unterschiede auf Standard- und Premium-Modellen der beiden Konsolen.

  2. 4P|Michael hat geschrieben: 18.04.2018 17:43 So ein Nischentitel ist einen so hohen zeitlichen Aufwand für einen Test in der Regel nicht wert - vor allem angesichts der gebotenen Qualität wie in diesem Fall. Schon die Betrachtung und der Vergleich von zwei Plattformen sind da eigentlich Luxus. Denke Pi mal Daumen wird es auf der One X ähnlich laufen wie auf der PS4 Pro und auf der PS4 wahrscheinlich ähnlich schlecht wie auf der Standard-Xbox. Von daher hast du so immerhin noch etwas mehr Informationsgehalt als wenn wir es nur auf einer (Standard-)Plattform getestet hätten ;)
    Warum wird denn die PS Pro und die Xbox One S getestet und nicht direkt die Xbox One X?

  3. Auf dem PC läuft es rund und flüssig aber das Spiel an sich ist einfach nicht mal 1 cent Wert weil es total langweilig ist. Da gibt es bessere. Habe mein Geld daher zurückerstatten lassen. Kauft lieber "Gravel", ist mein Lieblings OffRoad-Rennspiel derzeit. Nach Sega Rally endlich mal ein Nachfolger. :)

  4. Vielen Dank für die schnelle Antwort.
    Ich kann die Argumentation durchaus nachvollziehen, wie ich selbst schrieb, kommt das Spiel für mich eh nicht in Frage. Vielleicht ist es ja auch Naiv, aber ich hätte gedacht den Download auf die jeweils andere Plattform könnte man nebenbei laufen lassen und dann kurz 5 Minuten probieren um den potenziellen Käufern darüber Aufschluss zu geben. Klar, wäre das kein ausführlicher Technikcheck, aber man könnte dann wenigstens eine Tendenz, beziehungsweise einen Ersteindruck im Test mit angeben.
    Man kann ja von Prozentwertungen halten was man will, aber einen Unterschied von 29% halte ich für durchaus beachtenswert.

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