Softwarediät
Da ist es wieder: das Phänomen kurzweiliger Unterhaltung, dem Electronic Arts mit seinen PSP-Umsetzungen auf ominöse Weise Rechnung trägt. NBA Live 06 wartet mit einer stark entschlackten Fassung des Konsolenvorbilds auf, die um Dynasty-Modus,
Slam-Dunk-Schule, Individuelles Training, 1-Gegen-1-Spiele, Freestyle Challenge, Kader-Updates sowie einige Spieler-Moves gekürzt wurde. Warum EA alle Gamer zur Randgruppe deklariert, die sich auch unterwegs ein vollständiges Angebot an Optionen wünschen, bleibt mir ein Rätsel. Dafür bietet der Multiplayermodus mehr Spaß als die fehlenden Onlinefähigkeiten auf Konsolen und PC. Bei der Steuerung vermissen Gamepad-Profis aber wieder wichtige Features.Besonders in der Abwehr lässt die Umsetzung einige Möglichkeiten missen.
In der Abwehr könnt ihr z.B. keine Defensivhaltung einnehmen und mit den Armen blockieren, da der PSP der rechte Analogstick fehlt. Dadurch gelingt es dem Gegner etwas schneller, zum Korb zu ziehen. Ihr dürft lediglich Steals versuchen und Offensivfouls provozieren. Weiterhin fehlt die Möglichkeit, ganz bestimmte Spieler mit Pässen zu versorgen. Lassen sich die aufgezählten Mängel noch auf die eingeschränkten Steuermöglichkeiten der PSP schieben, erscheint es hingegen rätselhaft, wieso zwei der sechs Superstar-Typen der Schnittschere zum Opfer fielen. Ihr erinnert euch? Per Druck auf die linke Schultertaste dürft ihr mit den Superstars besonders coole Moves hinlegen, ohne dass ihr mit diesen eine Erfolgsgarantie bucht. Das Feature hat es zwar auf die PSP geschafft, Shooter und Stopper fehlen allerdings.
Taktisches Dunken
Aber genug der Meckerei! Es bleibt festzuhalten, dass NBA Live 06 auch auf PSP richtig guten Basketball präsentiert, der trotz der erwähnten Verluste eine taktische Spielweise erfordert, die geschicktes Stellungsspiel belohnt. Zugegeben: Es fällt auf, dass euch die Handheld-Version nicht so sehr ins Spiel eingreifen lässt, wie es wünschenswert wäre. Aber habt ihr euch einmal daran gewöhnt, dass viele Taktiken und Moves genau dann funktionieren, wenn eure Mannschaft richtig steht, lässt sich ein flottes Spiel inszenieren. Einziger Kritikpunkt: Alley-Oops dürft ihr nach ein wenig Übung in den Bereich „Fast-Wunderwaffe“ einordnen: Die Korbleger-Pässe bringen die Balance etwas zu euren Gunsten aus dem Gleichgewicht.
Dafür schauen diese und andere Animationen hervorragend aus. Bis auf eine matschige Zuschauerkulisse und die Tatsache,
dass der Ball führende Spieler auf dem kleinen Bildschirm mitunter schwer auszumachen ist, laufen, blocken und dunken die Basketballer mit schönen Bewegungen. Die unterhaltsamen englischen Kommentare wiederholen sich vielleicht etwas zu oft, tragen aber ebenfalls zur hervorragenden Atmosphäre bei. Etwas nervig gestaltet sich nur das ständige Neuwählen der Kameraperspektive, da eure bevorzugte Einstellung nicht gespeichert wird. Zählt hier noch das lange Nachladen beim Betreten des Hauptmenüs dazu und ihr wisst, warum die Menüführung keine Bestnote absahnt.Sehen cool aus, lassen sich aber zu einfach reproduzieren: Alley-Oops.