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NBA Live 09 (Sport) – NBA Live 09

Auf dem Wii-Court ist Electronic Arts mit NBA Live der uneingeschränkte Herrscher auf dem Platz – kein Wunder, denn während 2K Sports auf anderen Plattformen mit der NBA 2K-Serie alles in den Schatten stellt, braucht man hier keine Konkurrenz zu fürchten. Legt man sich trotzdem ins Zeug und sorgt zusammen mit den Bewegungssensoren für echtes Basketball-Feeling an der Nintendo-Konsole?

© EA Canada / Electronic Arts

Sparprogramm

Was sofort auffällt, ist die Tatsache, dass man sich hier im Gegensatz zur 360 und PS3 mit der Anzahl an Spielmodi deutlich zurück hält: Zwar dürft ihr auch auf Wii eine komplette Saison mit bis zu 82 Matches bestreiten oder euch gleich in die Play-Offs stürzen, im Rahmen der FIBA mit Nationalmannschaften gegeneinander antreten und mit den besten Basketballern im All-Star-Spiel glänzen, doch fehlen sowohl der Be A Pro- als auch der umfangreiche Dynastie-Modus. Und während sich Besitzer anderer Konsolen auf tägliche Updates ihrer Spieler-DNA freuen dürfen, erwarten euch auf Wii lediglich vereinzelte Kader-Updates über die Onlineverbindung, über die ihr aber auch in Ranglisten- und Freundschaftsspielen um Punkte kämpfen dürft. Bis zu acht Spieler dürfen an den Partien teilnehmen, doch steigt mit jedem weiteren menschlichen Basketballer auch die Lag-Gefahr. Online-Ligen findet ihr hier allerdings nicht. Dafür hält die Wii-Version einige Minispiele für bis zu vier Teilnehmer parat: So gilt es beim Slam Dunk Contest durch perfektes Timing Bewegungen mit der Remote nachzuahmen, während ihr beim 3-Point-Shootout innerhalb eines Zeitlimits mehr Dreier im Korb versenken müsst als eure Gegner. Dazu gesellt sich das klassische 21 sowie ein Match Zwei gegen Zwei. Gerade beim Slam Dunk- und 3er-Wettbewerb ist es aber schade, dass ihr nicht gleich mehrere Runden hintereinander austragen und so z.B. den „Besten von Fünf“ ermitteln könnt. So sind diese beiden Minispiele doch recht schnell vorbei… Bei den beiden anderen versucht man dagegen, den Spielablauf mit Power-Ups für verbesserte Wurfpräsentation oder Temposteigerung aufzupeppen. Das geht sogar so weit, dass ihr euren Gegner teilweise zu Eis erstarren oder ihm eine invertierte Steuerung aufzwingen könnt. Leider geht dieser Ansatz im Eifer des Gefechts nicht ganz auf und kann damit der klassischen Korbjagd ohne Extras nicht das Wasser reichen. Leider ist keines der Minispiele für direkte Online-Duelle ausgelegt, sondern kann nur lokal an einer Konsole gespielt werden. Allerdings könnt ihr zumindest euren Highscore in die Bestenliste hochladen und eure Leistungen so mit anderen

Egal, ob All-Play oder mit der erweiterten Steuerung: Danke vieler Automatismen feiert ihr schnell Korberfolge. 
Spielern vergleichen. Für Abwechslung sorgt außerdem die Superstar-Challenge, in der ihr EA-typisch in laufende Partien einsteigt und dabei bestimmte Ziele erfüllen müsst, um die begehrten Medaillen zu ergattern. Auch die Rookie Challenge, in der sich die Rookies und Sophomores duellieren, ist mit dabei.

Fokus auf Arcade

Ist man erst auf dem Court gelandet, wird schnell klar, warum die Entwickler bei der Wii-Version auf das DNA-System verzichtet haben, denn während man auf den anderen Plattformen mehr zur Simulation tendiert, steht hier auch bei aktivierten NBA-Regeln das flotte Arcade-Spiel im Mittelpunkt. Das wird vor allem bei der simplen Steuerung deutlich: Während ihr bei Simulationen mit zig Knopfkombinationen konfrontiert werdet, könnt ihr NBA Live 09 sogar ausschließlich mit der Remote spielen. Etwas anspruchsvoller wird es, wenn ihr auch das Nunchuk dazu steckt und euch dabei mit den Bewegungen vertraut macht, mit denen ihr auch Crossover-Dribblings und Alley-Oops-Pässe in die Tat umsetzt. Leider gibt es kein Tutorial oder einen Trainingsmodus, in denen ihr die Moves ausprobieren könnt. Stattdessen bekommt ihr lediglich in Form von Standbildern und Texten die Steuerung näher gebracht. Wie in anderen Wii-Ablegern von EA Sports-Titeln verfügt natürlich auch NBA Live 09 über die All-Play-Funktion, mit der ihr euch nur noch um das Passen und die Korbleger kümmern müsst, während der Rest automatisch von der KI übernommen wird. So visiert ihr einfach den gewünschten Spieler mit der Remote an und führt anschließend den Pass aus – genau, wie ihr es auch in Kombination mit dem Nunchuk in der erweiterten Steuerung machen könnt. Geworfen wird, indem ihr die Fernbedienung kurz nach oben reißt und anschließend die typische Wurfbewegung wie beim realen Basketball imitiert – also den Controller mit Hilfe des Handgelenks wieder nach vorne kippt. Auch in der Verteidigung kommen die Bewegungssensoren zum Einsatz, indem ihr versucht, euren Gegenspielern den Ball mit Schüttelattacken abzuluchsen. Und falls alles nichts mehr hilft, begeht ihr halt auf Knopfdruck ein absichtliches Foul. Senkt ihr euren Anspruch bezüglich der Komplexität, spielt sich Live 09 sogar recht intuitiv und gut, wobei die vielen Automatismen hier noch stärker ins Gewicht fallen als auf den anderen Konsolen. So drückt ihr schon einige Meter vor dem Korb die entsprechenden Knöpfe oder führt Gesten aus und seht anschließend nur zu, wie sich euer Spieler automatisch durch die Verteidiger kämpft. Interessant ist, dass ihr in Online-Partien lediglich in der Kombination aus Nunchuk und Remote
Die Minispiele sind eine nette Ergänzung – vor allem der Slamdunk-Contest wurde schön auf die Remote zugeschnitten und erfordert neben der richtigen Bewegung auch das passende Timing.
den Court betreten dürft. Was man bei bewerteten Partien noch nachvollziehen kann, lässt mich bei Freundschaftsspielen rätseln, warum man hier als erfahrener Spieler mit erweiterter Steuerung nicht auch gegen einen Newcomer mit All-Play-Option über die Internetleitung antreten darf.

Grausige Präsentation

Es ist mittlerweile bekannt, dass sich Wii-Titel nicht unbedingt durch grafische Brillanz auszeichnen. Titel wie Resident Evil 4 oder Metroid Prime 3: Corruption zeigen jedoch eindrucksvoll, dass in dem weißen Kasten doch eine ganze Menge Power schlummert, wenn man sie zu nutzen weiß. Die Entwickler von NBA Live 09 fehlt offensichtlich dieses Wissen, denn die Präsentation ist aufgrund der mageren Technik einfach zum Davonlaufen: Schon die Courts lassen mit ihren Pappaufstellern auf den hinteren Publikumsrängen und extrem klobigen Fans in den ersten Reihen sehr zu wünschen übrig. Aber auch die Basketball-Stars könnten neben geschmeidigeren Animationen auch mehr Details vertragen und zuckeln vor allem beim Dunk- und 3er-Wettbewerb recht seltsam vor sich hin, als ob sie sich gerade mitten in einem Online-Lag befinden würden. Zusätzlich stören auch vereinzelte Clippingfehler das verwöhnte Zockerauge. Es ist eine Schande, dass man anscheinend gar nicht erst versucht, technisch eine Schippe drauf zu packen, denn das, was ihr hier zu sehen bekommt, wäre selbst auf der betagten PS2 nur durchschnittlich. Auch die Soundkulisse kann mit den englischen Kommentatoren, die eh nicht viel zu sagen haben, sowie einem recht zurückhaltenden Publikum nicht gerade überzeugen. 
 

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