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Neverending Nightmares (Adventure) – Echter Psychoterror

Seit dem finanziellen Misserfolg seines Retro/Grade nehme ich Matt Gilgenbach als markante Figur unter den Spielemachern wahr. Nicht nur, weil er auf der Game Developers Conference eine emotionale Rede über die schwierige Entwicklung des Projekts hielt. Sondern vor allem deshalb, weil er in seinem folgendem Spiel jene Dämonen zeigen wollte, die ihn privat und beruflich so viel gekostet haben. Jetzt ist „Neverending Nightmares“ erschienen. Gelingt Gilgenbach ein fesselnder Blick in seine Seele?

© Matt Gilgenbach / Infinitap Games

Fazit

Selten lässt sich ein Spielemacher so offen in die Karten schauen: Öffentlich stellt sich Matt Gilgenbach seinen tiefsten Ängsten, offensiv spricht er seine Krankheit an – nicht nur im Kickstarter-Video, sondern auch im Spiel. Anstatt mich spielerisch zu fesseln, verlässt er sich allerdings zu sehr auf das Laufen durch die Dunkelheit, die den Geist seines Protagonisten gefangen hält. Als interaktives Erlebnis bleibt Neverending Nightmares deshalb oberflächlich. Die Darstellung des beklemmenden Moments gelingt ihm aber eindrucksvoll – nicht zuletzt dank des starken Klangs und des einzigartigen Zeichenstils. Durch die eindringliche Stimmung und wirkungsvolle Schreckmomente macht er den Horror in seinem Kopf somit tatsächlich sichtbar.

Wertung

PC
PC

Eindringliche Momentaufnahme realer Ängste – in einem spielerisch schwachen, aber erzählerisch interessanten Horrortrip.

  1. 4P|T@xtchef hat geschrieben:Viele wollen für ihr Geld vor allem eines: Spielzeit. Ist auch okay.
    Aber genau das wissen auch die Entwickler. Und genau dieser Faktor führt manchmal zur Verwässerung der Qualität. Der richtige Zeitpunkt für das Ende ist genau das, was vielen künstlich in die Länge gezogenen Spielen fehlt - ach, machen wir da noch mal acht Kilometer Dungeon, da noch mal drei Copy&Paste-Städte, spiegeln hier die Strecken oder - noch bessser: ziehen die Tabellenkalkulation aka Karriere in diesem Sportspiel einfach per Algorithmus bis ins Jahr 3021. Verdammt, was für eine Spielzeit!
    Es gibt in der Spielewelt mittlerweile alle Stilformen - von der Novelle über die Kurzgeschichte über den Roman bis hin zur monatlichen oder jährliche fortgesetzten Serie. Und vor allem bei einer Novelle, also Storytelling-Experimenten wie Neverending Nightmares, liegt gerade in der Kürze die Würze.
    Aber sowas von THIS!
    Kann mir einer von Euch sagen, ob das Spiel eventuell für Konsolen in der Mache ist?

  2. NeuerFreund hat geschrieben: Viele Spiele laufen einfach nach dem gleichen Schema ab. Die Erzählweise ist meist gleich und das Gameplay häufig ebenso. Dazu kommt, dass Geschichten wie z.B. in Bioshock 3 oder diversen Indietiteln in der Branche noch immer eher die Seltenheit sind.
    Das stimmt.
    Zumindest für mich.
    Ich muss aber auch hinzufügen, dass es auch in meinem Alter Leute aus meinem
    Umfeld gibt, die Diablo 3 "voll scheiße" fanden, nachdem sie's anderthalb Monate
    durchgesuchtet haben, weil sie schon "so schnell" keine weitere Progression mehr
    sahen. "Und dafür hab ich xx€ gezahlt?!?"
    Oder Leute, die Bioshock 3 blöd finden, weil sie es nur an seinen Shooter-Qualitäten
    messen.
    Sei's wie's sei.
    Für mich gilt: 50€ für 16 Stunden "reines" Spiel und Story? Gott, wie gut. Her damit!
    Tolle Neben-Quests mit eigenen Geschichten? Großartig!
    Aber Planeten abscannen? Eine World Map voller generischer 08/15-Quests?
    Mit Lara den Wald nach Pilzen durchsuchen? Bitte nicht.
    Ich hab noch 300 andere Spiele... ich will meine Zeit nicht mit Füllmaterial verdaddeln.

  3. Kann die Kritikpunkte nachvollziehen. Leider bin ich wohl schon zu desensibilisiert für dieses Spiel, ich hab mich trotz der dunklen Atmosphäre und der klug platzierten Schockermomente kein einziges Mal gegruselt. Nach einer Zeit wünschte ich mir nur noch das Ende zu sehen und ein höheres Lauftempo (Btw: leidet der Typ unter Asthma??)
    Naja, die anderen Enden kann ich mir wohl sparen, dazu bietet es mir einfach keine Motivation. :|

  4. Slayer123 hat geschrieben: wir werden halt alle nicht jünger ;)
    Würde das nicht unbedingt mit dem Alter rechtfertigen. Eher mit der daraus resultierenden Erfahrung. Wenn man als Gamer schon ü15 Jahre auf dem Buckel hat, dann will man eben nicht permanent die gleiche Monotonie wieder erleben.
    Viele Spiele laufen einfach nach dem gleichen Schema ab. Die Erzählweise ist meist gleich und das Gameplay häufig ebenso. Dazu kommt, dass Geschichten wie z.B. in Bioshock 3 oder diversen Indietiteln in der Branche noch immer eher die Seltenheit sind. Das soll heißen es gibt für viele "gute" Spiele als Alteingesessener einfach keinen Grund sie überhaupt zu spielen. Irgendwann entstehen da einfach Abnutzungserscheinungen wie bei jeder Filmreihe eben auch.

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