Kick & Rush
Auf dem Platz ist meine Geduld der wichtigste Erfolgsfaktor: Da ich nicht mal eben zum spielführenden Spieler wechseln kann, muss ich vorausschauender spielen und mich möglichst dort aufhalten, wo der Ball in Kürze landen könnte. Zur Analyse der Laufwege gibt es nach dem Spiel übrigens eine Heatmap. Leider gestaltet sich eine Partie deutlich fader als in den guten alten Zeiten: Wenn es gut läuft, habe ich im fünf Minuten dauernden Match zwölf Ballkontakte, manchmal aber auch deutlich weniger.
Wenn man sich dann endlich mal richtig schön frei gelaufen hat, passen einen die virtuellen Mitspieler gerne auch mal in den Rücken. In Zeiten eines mit großem Budget entwickelten Fifa oder Pro Evolution Soccer wirkt die KI hier natürlich recht schwach: Meist beschränkt sich der Spielablauf auf einfaches Kick & Rush. Wenn meine Leistung nicht stimmt, setzt mein Trainer mich nach einer Standpauke auch mal für ein komplettes Spiel auf die Bank. Oder aber er wechselt mich erst in der 75. Minute ein. Genau das kann sich ebenfalls zum Stimmungskiller entwickeln: In den wenigen Restminuten ist es noch schwieriger, ins Spiel zu finden und genügend Ballkontakte für einen glücklichen Trainer zu haben. Also sitzt man oft eine ganze Reihe von Spielen nacheinander am Rand, während Freundeskreis, Fans & Co einem die letzte Energie für einen neuen Höhenflug rauben.
Öde Minispielchen
Laufgeschwindigkeit, Schusskraft und andere Werte lassen sich durch kleine Trainings-Einheiten erhöhen. |
Die Pflege der sozialen Kontakte ist übrigens ziemlich langweilig umgesetzt: Meist klicke ich einfach auf öde Memory-Kärtchen, um meine Freunde aufzuheitern. Das hätte man mit ein paar gelungenen Dialog-Rätseln im Adventure-Stil deutlich besser umsetzen können. Besser gelungen sind die Schlagzeilen, welche die Welt lebendiger wirken lassen: Wenn die Fans durch rassistische Parolen oder andere Dummheiten auffallen, kann das zu Sanktionen und Geldstrafen führen. Auch an den kleinen Ausflügen ins Kasino hatte ich Spaß. Dort habe ich am Roulette-Tisch schon ein hübsches Sümmchen gewonnen – und später wieder verzockt.
Neben der Bundesliga stehen im Laufe eines Karriere-Jahrs auch Pokalspiele an. Wenn mein Marktwert steigt, kann ich zu anderen Vereinen wechseln – oder sich in den weltweiten Ranglisten mit anderen Spielern vergleichen. Sponsoren werden ebenfalls auf Neulinge aufmerksam, was z.B. die Anschaffungskosten für gutes Schuhwerk senkt. Als Kapitän darf man endlich auch Einfluss auf die Aufstellung nehmen. Matches gegen einen Kumpel fallen leider komplett unter den Tisch, da es keinen Multiplayer-Part gibt. Wer möchte, kann kostenlos ins Spiel hinein schnuppern: Bis zu drei Partien dürfen pro Tag absolviert werden (das Spiel kontaktiert zur Überprüfung beim Start den Server). Für 20 US-Dollar gibt es einen Premium-Account, welcher unbegrenztes Kicken ermöglicht. Kurz bevor dieser Test online ging, erschien übrigens das Update 1.05 – der Text bezieht sich aber noch auf die Version 1.03.
selten sowas beklopptes gesehen
Fifa/Pes = Realismus, was soll da "Unernsthaftigkeit"? wtf..
Da hat sich der Entwickler schon einiges einfallen lassen. Die eine oder andere Unernsthafigkeit würde auch den Ballspielen von Konami oder EA gut tun