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Omno (Adventure) – Bezauberndes Surf-Abenteuer

Es gibt sie noch – entschleunigte kleine Action-Adventures, die den Spieler mit einem harmonisch abgestimmten Spielfluss einfangen, statt ihn mit Unmengen von Quests oder blinkenden HUD-Elementen zu überfrachten. Ein elegantes Beispiel ist das einstige Kickstarter-Projekt Omno des Bielefelder Entwicklers Jonas Manke.

© Studio Inkyfox / Studio Inkyfox / Future Friends Games

Fluss ohne Wellen

Auch eine Förderung der Film- und Medienstiftung NRW konnte sich Studio Inkyfox sichern. Das flüssig eingebundene Stab-Surfen über Sand und Eis ist der wichtigste Grund, warum sich das Abenteuer für Einzelspieler so gut anfühlt. Oder auch die gelungene Kombination dieser eigenwilligen Fortbewegung mit Sprüngen und Boosts zwischen den Canyons – oder die schnellen Teleportationen zum gegenüberliegenden Tempel. In einer unwirklich anmutenden Welt voller wundersamer Kreaturen übernimmt der Protagonist die Rolle eines altertümlichen Stabwächters, der sich die gleißende Energie der Welt zunutze macht. Warum diese einst mächtige Kaste verschwand und welche Rolle dabei eine große Wanderung spielte, wird am Rande auf sammelbaren Inschriften überliefert. Die Story bleibt etwas zu sehr im Hintergrund, was aber von den atmosphärischen Zwischensequenzen mehr als wett gemacht wird. Immer wieder startet der Held zu einem erhebendem Flug zwischen den stimmungsvoll designten Levels im stilisiert-kantigen Stil. Als technische Grundlage für die neblige, hübsch beleuchtete Kulisse kommt die Unreal Engine zum Einsatz. Der dynamische Soundtrack trägt ebenfalls viel zur geheimnisvollen Stimmung bei.

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Kein „Red Birb“, aber fast genau so knuffig: Die roten Surfer-Dudes haben sichtlich Spaß an einer geselligen Rutschpartie. Der starke Einsatz von Motion-Blur passt gut zur surrealen Erkundung. © 4P/Screenshot
Zu seinen Klängen verschiebt man Plattformen zwischen Abgründen, löst Schalterrätsel mit rotierenden Runensteinen oder lenkt Laserstrahlen zu antiken Tormechanismen. Immer wieder lässt sich eine glimmende Lichtkugel mit dem Stab umhertragen, um abwechselnd verschiedene Mechanismen zu aktivieren. Die Puzzles an sich sind nicht übermäßig knifflig geraten, wurden aber unterhaltsam miteinander und mit den Hüpfpassagen verknüpft. Hier zahlt sich die Experimentierfreudigkeit des Entwicklers aus.

Nicht all zu knifflig, aber schön kombiniert

Mal startet der Ausflug mit einer trotz Zeitdruck erfreulich entspannenden Abfahrt am Hang, später beamt, dasht, surft und gleitet man in dynamischer Abfolge von einem Ecke des weiten Tals zur anderen. Dank der überzeugenden Mischung vermisst man nicht einmal die fehlenden Kämpfe. Passend zum pazifistischen Konzept tut sich auch der Held nicht wirklich weh, wenn er sich aus großer Höhe auf Nase legt. Stattdessen fallen ihm nur ein paar gesammelte Energiefragmente aus der Tasche. Auf dem PC darf man zwischen Controller- und Maus/Tastatur auswählen. Die PS4-Version lief auf der Pro-Konsole übrigens genauso flüssig wie auf dem PC mit stabilen 60 Bildern pro Sekunde.

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Hinter den cool designten Giganten der Welt versteckt sich so manches Geheimnis. © 4P/Screenshot
Auf der Xbox One und im Game Pass ist das Spiel ebenfalls erhältlich, eine Switch-Fassung folgt im Laufe des Jahres. Indie-typisch fühlt sich die Steuerung einen Deut weniger griffig an als in einer Großproduktion vom Kaliber eines Super Mario 3D World + Bowser’s Fury oder Ratchet & Clank: Rift Apart. Zudem hätten die tendenziell gutmütig platzierten Plattform-Abstände hier und da ruhig etwas weiter ausfallen können, um nicht so häufig hinüber weg zu „dashen“. Nach kurzer Gewöhnung enwickelt sich aber ein flüssiges Gesamtkonzept, dessen kombinierte Steuerungs-Tricks sich angenehm eigenständig anfühlen.

Erstaunliche Artenvielfalt

Ein echtes Highlight bei der Erkundung sind die vielen verschiedenen, fantasievoll designten Kreaturen, welche die Welt bevölkern. Hier macht sich Mankes Erfahrung als Animator bemerkbar, z.B. für State of Decay 2 oder auch im Filmbereich. Mal surfen knallrote Raupen mit Irokesenschnitt neben dem Spieler den Abhang hinunter – anderswo scheucht man einen ruhenden Elchs-Dino auf, der unter seinem riesigen Körper eine der Energiekugeln versteckt, mit der neue Levels geöffnet werden. Eine erstaunlich schwungvolle Pflanze erinnert zudem an Super Mario Sunshine – mehr zu ihrer Funktion verraten wir noch nicht. Kleineren Spezies kann Energiefragmente abjagen.

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Es werde Licht! © 4P/Screenshot

Die fallengelassenen Würfelchen von Krebsen, Fröschen oder Hasen-Aliens helfen ebenfalls bei der Öffnung eines Tors. Dahinter wartet das nächste der offenen aber überschaubaren Levels. Aus diesem Grund und dank einer schlicht gehaltenen Minikarte irrt man während der gut drei Spielstunden nur manchmal ahnungslos durch die Welt – z.B. wenn sich eine neue, kaum erklärte Mechanik nicht sofort erschließt. Kurze Erklär-Texte und die Menüs des Spiels sind u.a. auf Deutsch verfügbar; Sprachausgabe gibt es nicht.

  1. Psycake hat geschrieben: 13.08.2021 18:32 Das Spiel selbst interessiert mich wirklich nicht. Ist einfach nicht meine Art von Spiel, ich fand schon Journe eher langweilig.
    Aber "deutlich runder als A Hat in Time", hm? Dann sind wir ja schon auf Super Mario Odyssey-Niveau, das muss sich ja spitze spielen. ;)
    Bis auf die Parts wo man Slided ist es eigentlich auch nicht so richtig vergleichbar mit Journey.
    Eher ein Jump & Run mit ein paar Rätseln.
    Nicht mega kompliziert, aber dafür trotzdem gut gemacht.

  2. Das Spiel selbst interessiert mich wirklich nicht. Ist einfach nicht meine Art von Spiel, ich fand schon Journe eher langweilig.
    Aber "deutlich runder als A Hat in Time", hm? Dann sind wir ja schon auf Super Mario Odyssey-Niveau, das muss sich ja spitze spielen. ;)

  3. monthy19 hat geschrieben: 13.08.2021 12:15
    bigod66 hat geschrieben: 13.08.2021 09:34 Habe es auch mittels Gamepass durchgespielt, war sehr entspannt.
    Man findet leider kaum mehr solche Spiele.
    Viele Spiele enden meistens in Frust oder zu hohem Schwierigkeitsgrad - so dass man die Spiele oft gar nie zu Ende spielt.
    18 Euro würde ich aber nicht ausgeben, da bietet mir das Spiel insgesamt zu wenig.
    Nimm dir mal die Annapurna Spiele vor.
    Gibts auch welche im GP.
    Die meisten kosten zwischen 9,99 und 19,99.
    Fast durch die Bank schön und gut!
    Danke für den Tip, werde ich sicher mal anschauen sobald es auf meinen Plattformen (MS Store / GOG) mal verfügbar ist.

  4. Ich bin nun wirklich kein Brachial-Action-Liebhaber, eher im Gegenteil... aber die jahrelange Erfahrung hat gezeigt: jedesmal wenn 4Players bei einem Test "entschleunigtes" Gameplay besonders hervorhebt sollte und werde ich genauso schnell wieder weg von dem Titel sein, wie wenn "environmental storytelling" besonders hervorgehoben wird, egal wie interessant der jeweilige Titel für mich vorher ausgesehen haben mag. Da kommt dann im Ergebnis nie etwas raus, dass mir auch nur 5 Minuten Spaß macht, völlig egal, wie die Wertung ausfällt. Vielleicht kuck ich im Gamepass irgendwann mal rein.

  5. Ließt sich ein bisschen wie Journey, das mir auch ganz gut Spaß gemacht hat. ACTIONSPIEL DES JAHRES, Y'ALL!! (Sorry, couldn't resist)
    Irgendwann werd ich sicher mal reingucken, ließt sich ja ganz entspannt. Auf der PS4 will ich jetzt aber keine 18€ dafür ausgeben. Und so oder so ist heute der Konsolenrelease von Hades, also bin ich erstmal beschäftigt.

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