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One Punch Man: A Hero Nobody Knows (Prügeln & Kämpfen) – Eine schlagkräftige Umsetzung?

Was für ein Schicksal: Wenn der junge Held Saitama aus dem Jump-Animé One Punch Man zuschlägt, ist jedes noch so starke Monster nach nur einem Schlag Geschichte. Noch bizarrer wirkt die Idee, ein Videospiel um dieses Prinzip der nicht vorhandenen Balance zu bauen. Ob oder wie das funktionieren kann, überprüfen wir im Test.

© Spike Chunsoft / Bandai Namco Entertainment

Neuling im Helden-Chaos

Wie der Untertitel „A Hero Nobody Knows“ bereits andeutet, bedient sich Entwickler Spike Chunsoft eines Tricks, um Saitama (der angesichts seiner langweiligen Allmacht übrigens ziemlich apathisch rüberkommt), ins Spiel einzubauen. Er stößt nur in manchen Kämpfen als Tagteam-Partner hinzu, und zwar meist ganz zum Schluss – als eine Art Finisher. In Story-Modus dagegen schlüpft der Spieler in die Rolle eines Newcomers, der sich im mickrigen Charakter-Editor selbst nach stundenlangem Grind nur leicht personalisieren lässt. In der von Helden und Monstern bevölkerten Stadt Z muss er sich erst einmal durch die Ränge nach oben arbeiten, um durch Quests und Missionen Ansehen bei der Bevölkerung und vor allem den verschiedenen Niederlassungen der Hero Association zu sammeln.

Bis dahin steht leider eine Menge Fleißarbeit auf den Programm. Neben einigen stupiden Hol- und-Bringe-Quests startet man in den überschaubaren Stadtbezirken der Oberwelt vor allem Kämpfe, in denen bekannte Figuren wie dem Krabbenmensch Crablante, Vaccine Man oder Radler Mumen Rider mit seinen frontalen Fahrrad-Attacken auftauchen. Passend zum Vorbild, das sich als Parodie auf Superhelden-Comics versteht, nehmen sich Story und Monster kein bisschen ernst. So erfährt man einige interessante Gesetzmäßigkeiten der Fantasiewelt. Isst jemand zu viel Hummer, mutiert er irgendwann selbst zu einem Schalentier; übermäßiges Training in der Muckibude führt zur Mutation in ein blaugrünes Body-Building-Monster usw. Fehlt eigentlich nur noch, dass jemand durch zu viel TV-Konsum zum Viereckige-Augen-Monster wurde, vor dem uns die Eltern in den Achtzigern immer gewarnt haben.

Prügelspiel-Parodie

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Fuß-Impfung ist bitter – selbst für Vaccine Man! © 4P/Screenshot

An angenehm bizarren Momenten mangelt es also nicht. Schade jedoch, dass die Präsentation davon abgesehen so arg minimalistisch ausfällt. Eine Vertonung gibt es trotz Animé-Vorbild nur in seltenen Momenten, die schlichten Kulissen erinnern mit ihren unscharfen Texturen und nachladenden Figuren an Spiele der PS3-Ära und zu Beginn wird man mit Unmengen trockener Text-Tutorials überhäuft. Nicht gerade einladend. Wer nicht mit ständigen Ruckelattacken leben möchte, sollte zudem eine PS4 Pro oder Xbox One X besitzen. Selbst dort sinkt die Bildrate mitunter ein wenig, was auf einem PC mit einer GeForce RTX 2080i natürlich nicht vorkam.

Die Kämpfe gegen fußballköpfige Alien-Störenfriede, aggressiv baggernde Flirtmonster und andere Albernheiten laufen meist in Tag-Teams ab. Manche Helden kommen erst im Laufe des Gefechts am Ort des Verbrechens an. Eine schöne Idee, da unter den drei Teammitgliedern auch Figuren anderer Spieler mitmischen. So kann man ein wenig mit ihren Fähigkeiten und denen bekannter Helden experimentieren, bevor man sich auf einen der ebenfalls aufrüstbaren Kampfstile wie Kraft im Nahkampf oder den Einsatz von Waffen auf Distanz festlegt. Schade allerdings, dass das Kampfsystem so simpel ausfällt. Es gibt zwar viel Raum für eigene Anpassungen, im Endeffekt konzentriert man sich aber doch meist auf eine Hand voll effektiver Attacken und freischaltbare „Todesstöße“ – wie eine Tiger-Attacke, mit der man aus etwas Distanz einen unablässigen Fausthagel startet. Im Vergleich zum dynamischeren DragonBall Z: Kakarot oder den verwinkelten Arenen von J-Stars Victory Vs + mangelt es also klar an Abwechslung.

  1. Ja, das ist quasi unser "Learning" gerade. Da war der Test quasi schon fast fertig und landete trotzdem noch als Titel beim Wunschtest. Das wird bald alles konsequenter und klarer. Im Idealfall bieten wir euch irgendwann drei Tests zu den drei Spielen mit den meisten Stimmen an.

  2. Interessant, dass nach den vielen, vielen News zu dem Spiel jetzt doch noch der Test kam, obwohl es bei der Pur Abstimmung nur Dritter oder Vierter wurde... Hat sich ja nicht gelohnt, sich das noch anzuschauen. Da wäre beautiful desolation mit seinem - wie es mir aufgrund des Trailers scheint - wilden Genremix im bezaubernden Artdesign vielleicht ein besserer Kandidat gewesen.

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