Veröffentlicht inTests

Onechanbara: Bikini Samurai Squad (Action-Adventure) – Onechanbara: Bikini Samurai Squad

Es gibt Spiele, die sind einfach nur im Wertungs-Abfalleimer schön anzuschauen. Vor kurzem wanderte z.B. State Shift in den virtuellen Rundordner. Und wenn ich mir die Gesichter aller Kollegen anschaue, gehört Onechanbara – Bikini Samurai Squad gleich daneben. Aber es hat doch Babes in Bikinis. Und Katanas. Und Zombies. Und noch mehr Zombies. Und noch viel mehr Zombies. Und Babes. In Bikinis. Mit Schwertern.

© Tamsoft / Koch Media

Trash oder Müll?

Diese Frage beschäftigte mich seit dem ersten Einlegen von Onechanbara – Bikini Samurai Squad (OBBS). Die Linie zwischen diesen Bereichen hat in etwa die Größe des Gazastreifens. Und es ist ähnlich gefährlich, sich als Wertungs-Tourist in diesem Umfeld zu bewegen.
Zu viele Stolpersteine, versteckte Minen und sogar der eine oder andere Raktenbeschuss liegen auf dem Weg zu einer guten Wertung und auch zu einer guten Wertungsargumentation. Stolpersteine, die man mit einem grundsätzlichen bösen Charakter auch schamlos ausnutzen könnte, um dieses Spiel in negative Wertungsgefilde zu drücken.

Bikini-Babes, die mit ihren Schwertern die Welt vor einer Zombie-Invasion retten müssen? Schaut euch das Video an!
Das beginnt bereits bei der erzählerischen Grundvoraussetzung: Zwei Geschwister, die mit dem Fluch des Blutes gestraft sind, müssen die Welt vor Zombies retten. Punkt. So einfach kann es sein. Wie? Das reicht nicht? Dann gehen Sie bitte weiter… Es gibt hier nichts zu sehen.
Wem diese Geschichte nicht reicht, wird auch nicht an der einfachen Steuerung Gefallen finden, die euch durch größtenteils kleine und sehr lineare Abschnitte lotst, um einer überschaubaren Auswahl an wieder auferstandenen Untoten die Ehre zu erweisen und sie in einer pompösen knallroten Pixelfontäne und unter Abtrennung zahlreicher Körperteile ihrer letzten Ruhe zuzuführen.
Anhänger von Hochglanz-Unterhaltung würden sagen: Unnötiger Hack&Slay-Dreck. Trash-Fans sagen: Ambitionierte und unkomplizierte Action, die entfernt an die zahlreichen Warriors-Titel aus dem Hause Koei erinnert.

Gehirn aus und gut…

Doch selbst hart gesottenen Dynasty Warriors-Fans ist OBBS nicht uneingeschränkt ans Herz zu legen. Denn wo die Koei-Kämpfer mit historischem Hintergrund, aufwändigen Zwischensequenzen oder einem halbwegs intelligenten Charakteraufstiegssystem begeistern, hat der Trash-Fan hier weitaus weniger Freuden. Hintergrund? Gibt’s nicht. Dafür gibt’s ja Zombies. Und Blut. Und Schwerter.

Zwischensequenzen? Vorhanden. Technisch wirken diese zwar etwas grob aufgelöst und dadurch veraltet, aber dies wird mit merkwürdigen Kamerafahrten und der abstrusen Story wettgemacht, die sich beharrlich weigert, irgendetwas von der Vorgeschichte der Halbschwesterm Aya und Saki preiszugeben. Geschweige denn, was die Special-Force-Agentin (?) Annna (ja, mit drei ’n‘) mit ihnen zu tun hat. Über die untergeordneten Story-Abschnitte, in denen die japanische Sprachausgabe durch starre Comic-Figuren und Texte wie aus einem PSone- oder DS-Titel ergänzt wird, hüllen wir den Mantel des Schweigens.

Charakteraufstiegssystem? Ebenfalls vorhanden. Und ganz passabel umgesetzt. Vier Eigenschaftswerte können gesteigert werden, insofern man genügend Monster geplättet hat. Und es gibt sogar ein Mini-Inventar, in dem rudimentär benötigte Gegenstände gut versteckt (und vom Tutorial nicht erwähnt) ausgewählt und eingesetzt werden können.

Blut triefende Furien

Vor allem die Fragmente von Statuen gewinnen im Laufe des Schnetzel-Abenteuers an Bedeutung. Denn der eingangs erwähnte Fluch des Blutes, mit dem die Halbschwestern gestraft sind, sorgt dafür, dass die zwei bei dem von ihnen angerichteten Zombie-Blutbad immer wütender werden, je blutbesudelter sie werden. Und im Gegensatz zu ihren Klingen, die sie in bestimmten Abständen von dem dort angesammelten Blut reinigen müssen, damit sie weiter scharf drauflos
Technisch, erzählerisch und inhaltlich kann man Onechanbara geflissentlich ignorieren. Dennoch werden Trash-Fans an dem herrlich überzogenen Schnetzel-Abenteuer Freude haben.
schnippeln können, gibt es abgesehen von gelegentlich auftauchenden Marien-Statuen sowie den Fragmenten keine Möglichkeit, die Wut zu zügeln. Das hat jedoch auch einen Vorteil: Wird die Blutanzeige bis zum Anschlag gefüllt, sieht es nicht nur so aus, als ob ihnen das Leben spendende Rot aus allen Poren trieft, sie schalten auch automatisch in den Wut-Modus.

Und nur in diesem Zustand können einige der Feinde besiegt werden. Doch ein Allheilmittel ist die Wut auch nicht. So lange man weiter fleißig an der Feindeszerteilung ist und die Wut füttert, passiert nicht viel. Doch wenn man in eine Kampfpause gerät, sucht sich die Wut ein anderes Opfer – nämlich die eigene Spielfigur. Sprich: Die Lebensenergie geht rapide dem Ende entgegen und wehe dem Zombieschnetzler, der vergessen hat, hinter welcher Ecke die letzte Marienstatue steht.

Rote Kurzweil

Wenn man OBBS einlegt, muss man sich klar darüber sein, dass es nur zwischendurch unterhaltsam ist. Für mehr bleiben letztlich sowohl Missions- als auch Leveldesign und vor allem die Technik einiges schuldig: Und in keinem Moment wird dies deutlicher als bei den vollkommen misslungenen Motorradsequenzen, in denen man auf einer schnurgerade Straße hin und her wackelt und mit dem Schwert Klonwolfshunde oder zumindest irgendwelche dämonischen Vierbeiner zerteilt. Dröge und in diesem Fall nicht Trash, sondern tatsächlich nur Müll…

Beim übrigen Rest jedoch stellt sich kurzzeitig immer wieder Spaß ein. Und das liegt weniger am dezent eingesetzten Boob-Bouncing, das die vermeintlichen Vorzüge der leicht bekleideten Figuren in einem besseren Licht erscheinen lässt. Auch nicht an der Möglichkeit, die Akteure mit neuen, teilweise noch freizügigeren Kostümen zu versehen.
Die Technik im Allgemeinen trägt ebenfalls kaum dazu bei. Dass ich den Kollegen, die verächtlich „Ist ja fast auf PSone-Niveau“ sagen, nur halbherzig widersprechen kann, sagt eigentlich alles aus. Deswegen schweige ich mich auch über die zickende Kamera aus und betone stattdessen, dass man auch kooperativ an einem Schirm angehen kann – online bleiben die Klingen stumpf. Wobei es jedoch insgesamt schwer werden dürfte, jemanden aufzutreiben, der ebenfalls an diesem Trash (im positiven Sinne) Gefallen findet.

     

  1. Wow auf so ein Spiel hab ich lange gewartet. Hört sich an wie Trash in Reinkultur. Bikini Babes kämpfen sich durch Zombie Horden mit veralteter Technik und das in Japanisch.
    HER DAMIT!

  2. ChaoS_ZerO hat geschrieben:nana eig das was Mann will... bikini... zombie... rote soße ... prima^^
    Bei dieser Definition von Männlichkeit wird die heutige Jugend... hmm, wie sage ich es höflich?
    Zumindest wird bei voll aufgeladenem Wutbalken die Hand des Juniors eher in der Hose verschwinden als in Vatis Waffensammlung. ;)
    .

  3. kurze frage: muss man dafür echt den vollpreis bezahlen? ^^
    sollte ich es iwo billig sehn greif ich aufjedenfall sofort zu :D
    genau wie bei DoA xtreme 2 oder rumble roses xx :D

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1