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PAIN (Geschicklichkeit) – PAIN

»Willst du dir ein Omelett backen musst du vorher Eier knacken« – Arnold Schwarzeneggers Weisheit aus »The Last Action Hero« passt bei Pain wie die Faust auf’s Auge: Im neuen Download-Spiel für den PS3-Store spannt ihr eure Spielfigur auf eine Schleuder und zerstört mit ihr die halbe Stadt. Je mehr Schmerzen ihr der menschlichen Kanonenkugel zufügt, desto mehr Bonuspunkte wandern auf’s Konto – Feuer frei!

© Idol Minds / Sony

Schadenfreude ist die schönste Freude

»Autsch..Üaarghs…Uaaah..Knacks..Ahhh« dröhnt es aus den Boxen in meinem Wohnzimmer. Lieber die Tür zum Flur schließen, denke ich mir. Was sollen die Nachbarn denken? Zurück auf dem Sessel beobachte ich mit einem zufriedenen Grinsen, wie Jarvis, so heißt das Ragdoll-Männchen auf meinem Bildschirm, 

Autsch: Der Flug eurere Spielfigur endet unsanft am Hotel. Mit etwas Glück sorgen die fallenden Buchstaben für einen Unfall auf der Straße.
von einer explodierenden Kiste zur nächsten geschleudert wird. Noch weiter nach oben ziehen sich meine Mundwinkel, als sein Kopf mit einem lauten »Klong« gegen eine Gerüststange donnert. Die Havok-Engine macht ihre Arbeit gut: Das instabile Konstrukt kollabiert und kracht mitsamt einem Bauarbeiter physikalisch korrekt auf den Asphalt.

Doch damit nicht genug: Bei seinem Flug in die Tiefe machen Jarvis‘ Weichteile Bekanntschaft mit der bestimmt nicht all zu weichen Kante einer Mauer. Yes – das gibt nicht nur blaue Flecken und ein lautes Winseln, sondern Extrapunkte! Nanu, was ist nur los mit mir? Ich bin doch sonst kein schadenfroher Mensch. Egal, bei PAIN werden auch die pazifistischsten Naturen zu vor Häme grinsenden Sadisten. Vermutlich liegt es daran, dass die Figuren, ihre Schreie und die leicht zu zerstörende Kulisse derart albern und überzeichnet wirken, das man die Tortur gar nicht ernst nehmen kann. So sehr es auch knackt, so abstrus sie sich auch verrenken, die Spielfiguren tragen niemals echte Verletzungen davon oder fangen gar an zu bluten.

Zerstörungsorgie

Der Spielablauf ist ebenso simpel wie süchtigmachend: Vor euch wartet ein armer Teufel auf einer großen Armbrust darauf, in die Stadtszenerie geschossen zu werden. Mit den Analogsticks stellt ihr Wucht und Schussrichtung ein, und ab geht die Luzi. Danach könnt ihr eure Flugrichtung mit dem Stick beeinflussen und eure Puntekombo mit allerlei albernen Figuren in die Höhe treiben. Dann gilt es, möglichst viele Riesendonuts, Gerüste, Kegel, Fahrradfahrer und andere in der Szene verstreuten Objekte zu treffen, damit sich eure Punkte addieren.

Mit Hilfe der explosiven Kisten sprengt ihr euch durch das ganze Level.
Nachdem ihr euch einmal richtig in der Stadt ausgetobt habt, gibt es außer der Highscorejagd und dem Vergleichen eurer Punktzahl mit anderen Spielern im Netz nicht mehr all zu viel zu tun. An interessanten Spielmodi herrscht dagegen Mangel. Neben dem beschriebenen freien Spiel erwarten euch ein Zielschießen auf in der Stadt verstreute Affen sowie das „Pantomimenwerfen“, bei dem ihr einen geschminkten Straßenkünstler durch eine Reihe von Scheiben rammt – beides alles andere als abendfüllend. Deutlich mehr Laune kommt beim „Sprengstoffspaß“ auf, den ihr als ersten kostenlosen Extra-Modus herunterladen dürft. Dort katapultiert ihr euren Charakter von einer explosiven Kiste zur nächsten und legt durch Kettenreaktionen mehrere Minuten lang ein wahres Trümmerfeld an. Am besten haltet ihr euch nah an der Straße. Selbst, wenn ihr euch nicht mehr bewegen könnt, erwischen euch dort noch gut und gerne mehrere Autos und ein Fahrradfahrer, der herrlich theatralisch um seinen Drahtesel jammert.

Lebendige Stadt

Im Replay könnt ihr euch nicht nur das genauer ansehen, sondern, was im Zuge eurer Zerstörungswut anderswo kaputt ging. Das schöne daran: Fliegt ihr mit der Kamera in die Nähe eines Kellerraumes, hört ihr den dumpfen Sound einer probenden Punk-Band durch die Mauer. Aus einem Hochhaus-Zimmer erklingen Videospielklänge und in der U-Bahn beschwert sich der depressive Sprecher darüber, das er keine Freunde hat. Auch die Kulisse ist für ein Download-Spiel insgesamt gelungen. Die arg flimmernden Schatten und die äußerst billigen Spiegelungen in den Fenstern fallen nach kurzer Zeit kaum noch auf. Ihr dürft übrigens auch zusammen mit bis zu drei Personen wüten: Zusätzlich zu leicht abgewandelten Einzelspielermodi wie „Horse“ wartet dann ein Bowling-Spiel mit der menschlichen Kugel auf euch.    

  1. So seit langem bin ich nun schon angemeldet und nun kommt auch prommt mein erster Beitrag... :roll:
    Ich bin mit dem Testurteil absolut nicht einverstanden.
    Ich habe mir Pain im November vom US-Store geladen und war/bin absolut begeistert. Gut der Umfang ist mau, Zusatzcharaktere kostet je 99
    cent aber hey, das Spiel kostet auch bloß 7,99!!
    Was darf man denn bitte schön dafür erwarten?
    Richtig ein herrlich skurriles, erfrischend kurzweiliges Spiel das immer wieder für eine schnelle Stunde daddeln taugt.
    Viel verwunderlicher finde ich das der Mehrspielermodus nicht in die Wertung mit einfließt?
    Denn der (Freunde vorausgesetzt) treibt die Wertung, meiner bescheidenen Meinung nach, noch deutlich höher.
    Der HORSE - Modus ( Leuten die Tony H. kennen wissen genau was ich meine) ist im Mehrspieler, besonders zu viert, der absolute Hammer.
    Man schaukelt sich gegenseitig in den Punkten hoch, wobei einer ein "Ziel" festlegt und die anderen dieses treffen müssen, dabei jedoch mehr Punkte erzielen müssen.
    Bei mir zumindest ist PAIN aus einer guten "Daddel-Runde" nicht mehr wegzudenken. :P

  2. elCypress hat geschrieben:Geil, hat ja nur knapp 4 Monate gedauert das vom US-PSN-Store ins EU zu bringen...
    Denk mal das wird an der aufwendigen Lokalisierung liegen.
    Ich denke eher, dass die USK nicht mitgespielt hat :-)
    Immerhin ist der Titel ja auch Programm und so gewalttätige Killerspiele dürfen wir nicht auf unsere Kinder loslassen.
    Stell dir doch nur mal vor wenn die auf die Idee kommen so eine Schleuder in echt zu bauen.
    Ich glaub ich stelle einen Antrag auf Indizierung des Spiels :banane:

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