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Panzer Dragoon: Remake (Arcade-Action) – Drachen-Nostalgie für Sega-Fans

1995 war Panzer Dragoon ein umjubelter Launch-Titel beim US-Start des Sega Saturn. Fast 25 Jahre später erscheint das in Polen programmierte Remake zeitexklusiv für Nintendo Switch. Wie viel Spaß macht das Drachenreiten heute noch?

© MegaPixel Studio / Forever Entertainment

Rundherum simpel

 

Waffen-Upgrades oder Power-Ups gibt es in Panzer Dragoon Remake nicht, stetiges Knopfdrücken löst den normalen Schuss aus, per gehaltenem Button schalte ich mehrere Ziele auf, die dann von blauen Bogenlasern anvisiert werden. Als Grundregel gilt: Feinde lieber per Aufschaltlaser abballern und mit dem normalen Schuss heranrauschende Raketen ausschalten. Per Schultertaste kann die Blickrichtung in 90-Grad-Stufen durchgeschaltet werden – zwar feuert man durchschnittlich häufiger nach vorn, weil manche Feinde oder Projektile aber auch von hinten oder den Seiten kommen, sollte man den Radar stets im Blick behalten und gegebenenfalls zur jeweiligen Perspektive schalten.

 

Generell fühlt sich das Remake trotz meist flüssiger Bildrate behäbiger als das Original an, das gilt auch für das angesprochene Blickrichtung-Umschalten. Neben der typischen Steuerung, bei der man mit demselben Stick Flugrichtung und Zielvisier ausrichtet, kann auf die Variante „modern“ umgestellt werden; leider übrigens nur im Hauptmenü und nicht während der Action. Dann fühlen sich die Kontrollen ein Stück moderner und freier an, weil Ausweichen und Zielen eben auf zwei Sticks verteilt sind. So richtig glücklich bin ich aber mit keiner der beiden Optionen – das Remake lenkt sich unterm Strich schon ordentlich, bei einem spielerisch so eng gefassten Actiontitel wäre eine richtig knackige Steuerung aber angebracht gewesen.

 

Kurzes Vergnügen

 

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Monströs: Im Wüstensand lauern Kreaturen von fast Dune’schen Ausmaßen. Im Bild seht ihr den blauen Aufschalt-Laser. © 4P/Screenshot

Wer das Original nicht kennt, der muss wissen: Manchen Fehlversuch nicht mit eingerechnet (in Level fünf und sechs geht es ziemlich rund), kann man Panzer Dragoon (Remake) in einer Stunde durchspielen! Anständiges Intro, sechs überschaubar lange Stages mit je einem Boss-Brocken, kurzer Abspann. Ende! 1995 war die Videospielwelt noch eine andere, Sega für kurzweiligen Arcade-Spaß berühmt – heute fühlt sich der Umfang des Titels sehr bescheiden an. Natürlich kann man mehrere Durchläufe starten, seine Abschussquote verbessern und die höheren Schwierigkeitsgrade meistern – trotzdem ist das Gebotene sehr überschaubar. Freischaltbare Artwork-Galerien, bei so einem besonderen Design fast schon ein Muss, gibt es nicht – immerhin sind im Abspann ein paar hübsche Bildchen zu sehen. Und die Original-Version lässt sich auch nirgendwo blicken – schade! Wie cool wäre das freispielbare Saturn-Original oder, wie z.B. in der Halo: The Master Chief Collection, eine Funktion gewesen, die on the fly ein Umschalten zwischen alt und neu erlaubt.

  1. v3to hat geschrieben: 02.04.2020 22:35 Edit: Ich muss da selbst nochmal einhaken, denn mit dem jüngsten Update wurden offensichtlich die Trefferzonen überarbeitet. Das Anvisieren funktioniert spürbar besser als zuvor, wodurch das Spiel auch gleich mehr Spaß macht. Die Rotation hat aber immer noch den Delay.
    Der nachgepatchte neu arrangierte Soundtrack ist mMn gelungen, allerdings auch kein besonderer Qualitätssprung gegenüber dem nach wie vor wählbaren Originalmusik. Aber schön, die Wahl zu haben.
    Danke für das Update!

  2. Grade mal reingehört.
    Der Original-Soundtrack hat da doch die Nase ein gutes Stück vorne.
    Jetzt noch etwas an Kamera und Zielfunktion arbeiten, dann schaut das ganze doch viel besser aus.
    Das Original könnte man doch auch irgendwie noch reinpatchen...

  3. Zwei Dinge möchte ich zu dem Review noch anmerken. Einerseits basiert die PS2-Version von Panzer Dragoon auf der DOS-Fassung, welche etwas schlechter als das Saturn-Original ausschaute und dazu auf der Sony Konsole leicht verwaschen.
    Und das Remake spielt sich tatsächlich schlechter als das Original. Ich war mir erst unsicher und habe es zum Vergleich nochmal probiert und tatsächlich ist das Anvisieren der Targets im Remake etwas weniger präzise, woran man sich aber recht schnell gewöhnt. Was mich aber doch genervt hat, ist der deutliche Input-Lag bei der Rotation. Während die auf dem Saturn recht prompt ausgeführt wird, gibt es jetzt eine leichte Wartepause (ich finde "behäbiger" trifft es nicht ganz). Von der modernen Steuerung fange ich gar nicht erst an. Mit der kam ich überhaupt nicht zurecht. In 2D ist Twin-Stick-Steuerung ja eine feine Sache, aber hier ist die ganze Perspektive dynamisch.
    Warum man die Zielhilfe jetzt als Overlay über den Drachen gelegt hat und nicht perspektivisch korrekt in Blickrichtung der Figur platzierte, verstehe ich auch nicht ganz. Das funktionierte vorher gut und wirkt in dieser Form auf mich falsch.
    Edit: Ich muss da selbst nochmal einhaken, denn mit dem jüngsten Update wurden offensichtlich die Trefferzonen überarbeitet. Das Anvisieren funktioniert spürbar besser als zuvor, wodurch das Spiel auch gleich mehr Spaß macht. Die Rotation hat aber immer noch den Delay.
    Der nachgepatchte neu arrangierte Soundtrack ist mMn gelungen, allerdings auch kein besonderer Qualitätssprung gegenüber dem nach wie vor wählbaren Originalmusik. Aber schön, die Wahl zu haben.

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