Oh wei …
Nein, Park Beyond ist technisch nicht fertig, zumindest nicht auf der PlayStation 5, deren Version aber zeitlich zu den anderen Versionen erscheint. Mein Spiel stürzte viermal innerhalb von vier Stunden ab. Abseits dessen ereigneten sich viele weitere technische Patzer: Einmal musste ich eine Mission komplett neustarten, weil ich unwissentlich ein wichtiges Gebäude abgerissen habe. Ein anderes Mal taten sich alle Fahrgeschäfte zusammen, um mit ihrem Getüte den Spielsound zu töten. Die Wegvorschläge geraten oft außer Kontrolle und müssen davon abgehalten werden, ins Nichts zu münden. Und manchmal werden sie plötzlich unbetretbar.
Passanten laufen durch Bänke, Achterbahnen fahren durchs Gelände, ohne zu kollidieren. Immer mal wieder kommt es zu kleineren Anzeigefehlern. Allgemein läuft das Spiel rund, aber manche Bereiche sollten Warnschilder bekommen. Dieser Zustand raubt die Immersion und den Spaß. Es führt dazu, dass man auf Details achtet. Und ehrlich gesagt, sind die Passanten im Einzelnen nicht besonders anschaulich. Die Attraktionen dagegen schon. Park Beyond braucht mehr als ein bisschen Feinschliff, um sein Potenzial nicht untergehen zu lassen.
Die Spieltiefe
Nachdem ich nun mehrere Stunden mit Parkbauen in Park Beyond verbracht habe, konnte ich mir auch ein
Gefühl vom generellen Erlebnis verschaffen – unabhängig von den besonderen Features und den technischen Problemen. Generell ist das Spiel sehr einfach, verfügt zum Glück aber über mehrere Schwierigkeitsgrade. Wenn ihr einmal alles Nötige errichtet habt, läuft der Park fast von alleine. Hin und wieder bedarf es einer Feinjustierung. Ein Mitarbeiter mehr, der Kaffee etwas teurer. Für mich selbst macht es natürlich Spaß, die Achterbahn meiner Träume zu entwerfen. Allerdings fühlt es sich nicht so an, als ob die Besucher meine Detailverliebtheit zu schätzen wissen oder mehr belohnen als die Standard-Achterbahn-Sets. Deshalb nehme ich mir nicht bei jedem Park dieselbe Zeit, wenn weniger Arbeit das Gleiche erreicht.
Ist es etwas rein Optisches? Dasselbe frage ich mich auch bei Parks in den Lüften, die zugegebenermaßen bei Tag und Nacht großartig aussehen und erstrahlen. Aber reagiert das Spiel irgendwie auf diese kreativen Erfindergeist? Oder mache ich es nur für meine eigene Freude? Cooler wäre es, wenn die Besucher meine Anti-Mainstreamhaltung und meine Mühen irgendwie durch eine spezielle Bewertung honorieren würden. Stattdessen beschweren sie sich nur darüber, dass sie keinen Kaffee oder keine Sitzbank finden. Glatt ein paar mehr hingestellt und gut ist. Der Aufbau-Aspekt wirkt nicht besonders ausgeklügelt und gerade die Impossifications fühlen sich manchmal wie Cheats an. Selbst wenn ein ultimativ ausgerüstetes Geisterhaus cool aussieht.
Ich habe Spaß mit Park Beyond, vielleicht mehr mit dem Strategischen als mit dem Bauen. Ich weiß nicht, ob beides über genügend Tiefe verfügt, um über dutzende Stunden zu fesseln. Für meine Spielzeit war es recht erfrischend. Aber ich hatte es mir etwas mehr erhofft. Spielerisch und technisch.
@ActuallyKindra
@Akabei2
VIelen Dank. Das sieht in der Tat interessant aus.
Parkitect hätte ich jetzt auch vorgeschlagen. Die Oldschool-Grafik davon sollte man natürlich mögen.
Gibt es eigentlich ein aktuelles Theme Park Game, dass auch etwas anspruchsvoller ist und eher Richtung WiSim geht?
Ich sehe nur laufend Spiele rauskommen, die man bestensfalls als Editor beschreiben kann.
Irgendwie eine Marktlücke geworden.
Schade, dass es als WiSim so anspruchslos ist.