[GUI_PLAYER(ID=108770,width=300,text=Berg mit seiner „Frost-Fähigkeit“ ist einer der neuen Meister im Peggle-Universum.,align=right)]Jemandem das Prinzip von Peggle zu erklären, das PopCap für die zeitlich exklusiv auf Xbox One erscheinende Fortsetzung nur rudimentär verändert hat, ist schnell erledigt: Mit einer Kanone am oberen Bildschirmrand schießt man einen Ball ab. Ziel ist es, damit auf dem physikalisch akkuraten Weg nach unten (Einfallswinkel = Ausfallswinkel, Schwung und Gravitation spielen ebenfalls eine Rolle) so viele Kugeln und Blöcke wie möglich zu berühren, damit diese, wenn der Ball den Bildschirm verlässt, verschwinden und in Punkte oder Multiplikatoren umgewandelt werden. Schafft man es, alle orangefarbenen Elemente zu entfernen, bevor einem die Abschuss-Munition ausgeht, ist der Level geschafft und es kann weiter gehen. Erreicht man bestimmte Punktzahlen, bekommt man eine Bonuskugel und landet der Ball in einem sich am unteren Rand ständig hin und her fahrenden Behälter, gibt das nicht nur zusätzliche Punkte, sondern man darf ihn erneut abschießen.
Und das soll Spaß machen? Oh ja! Und wie! Denn das Peggle-Prinzip macht den Erfolg von einem geschickten Spagat zwischen den Elementen Geschick und Glück abhängig. In der Anfangsphase, wenn sich viele Ziele auf dem Bildschirm befinden und die Kugel wie ein Irrwisch hin und her springt, sind neben einer ungefähren Ahnung (eher: Hoffnung), wie sich das Projektil verhalten wird, Glück und Zufall stete Begleiter.
Doch je leerer es wird, desto mehr rücken das Geschick, die Spezialfähigkeiten der so genannten „Meister“ sowie die Vorberechnung des Weges in den Vordergrund. Zusätzlich steigt die Spannung, da die Zahl der abzuschießenden Bälle stetig gegen Null geht und Fehlschüsse daher schmerzhafte Folgen haben können. Im Gegenzug sorgt ein Erfolg beim sorgsam geplanten Abschuss der letzten nötigen Ziele für ein enormes Glücksgefühl, während Lichtkaskaden in Regenbogenfarben über den Bildschirm wabern und im Hintergrund klassische Musik wie Beethoven’s Ode an die Freude oder Rossini’s Wilhelm-Tell-Ouvertüre zum Freudentanz auffordert.
Nichts Neues im Peggle-Land?
Es überrascht nicht wirklich, dass PopCap am ebenso einfachen wie motivierenden Prinzip (4P-Wertung von Peggle: 90%) festhält. Allerdings lässt der Umfang im Vergleich zu wünschen übrig. Statt der zehn Meister des ersten Teiles gibt es hier nur fünf, wobei das „Tutorial-Einhorn“ Bjorn z.B. bereits bekannt ist. Dass man trotzdem auf stattliche 120 Abschnitte kommt, ist den Herausforderungen zu verdanken, die jedoch nur selten den Namen verdienen.
Die meisten sind ohne große Planung oder per Trial&Error zu lösen. Mechanische Abwechslung kommt durch den einzigen neuen „Steintyp“ hinzu, dessen Entfernung dadurch erschwert wird, dass er mehrfach angeschossen werden muss. Und das ist nicht nur zu wenig, um Peggle-Hasser bekehren zu können. Damit reicht es auch nicht mehr, an die Fabelwertung des Vorgängers heranzukommen. Zumal mit dem bereits integrierten, aber noch geschlossen Shop, schon Download-Inhalte angedeutet werden und der Preis mit etwa zwölf Euro an der vertretbaren Höchstgrenze für ein Spiel entlang schrammt, das man in etwa zwei bis drei Stunden beenden kann.
Natürlich kann man sich danach auch noch in Online-Duellen vergnügen. Doch besser und auf Dauer unterhaltsamer (es kann u.U. viel Zeit in Anspruch nehmen, bis Mitspieler abseits des „Privaten Spiels“ gefunden sind, wäre es gewesen, wenn man auch einen lokalen Mehrspieler-Modus eingebaut hätte. Auf den muss man bislang verzichten, er soll aber als kostenloser DLC nachgeliefert werden.