Doch auch mit den 30 Unterstützern ist die Zahl an Monstern, die ihren Weg in diesen Prügler gefunden haben, angesichts von insgesamt über 700 bislang bekannten Viechern gering: Als eigentliche Kämpfer stehen gerade mal 16 zur Verfügung. Klar kann man argumentieren, dass ein Street Fighter 5 auch nicht mehr hat. Aber zum einen hat man dort bereits Aussicht auf Erweiterung, während für Pokémon Tekken (oder Pokken Tournament, wie es in den USA und Japan heißt) kein Ausbau der Kämpferriege geplant ist. Zum anderen wird die Zahl hier noch relativiert, da Mewtwo und Pikachu in zwei Varianten (Pikachu Libre, Shadow Mewtwo) vorhanden sind. Zudem ist die Balance hinsichtlich Lebenspunkten, ausgeteiltem Schaden etc. hier nicht so gut gelungen. Einerseits versucht man, mit den Eigenheiten den spielerischen Ursprüngen der Pokémon gerecht zu werden. Doch sowohl im sauber laufenden Online-Kampf als auch im Sofa-Duell kann man sich bedingt durch die nicht immer gegebene Ausgewogenheit ohne eigenes Verschulden auf der Verliererstraße wiederfinden.
Redundante Personalisierungsflut
In der Kampagne, die einen als Trainer mit einem Pokémon seiner Wahl zusammenbringt und mit dem man schließlich über dutzende aneinandergereihte Kämpfe in den Offline-Ligen aufsteigt, gibt es diese Probleme nicht. Zum einen, weil der Schwierigkeitsgrad bis auf ein paar fordernde Schlüsselkämpfe sehr moderat aufgestellt ist. Zum anderen, weil man hier sehr schnell im Level aufsteigt und damit seinem Lieblings-Monster in vier Bereichen (Angriff, Verteidigung, Synergie, Special) einen Aufstiegspunkt geben kann, die sich bereits kurzfristig bemerkbar machen. Angesichts der mindestens soliden Geschichten, die nicht nur die Hauptserie, sondern selbst Ableger wie Rumble World bieten, ist die Kampagne hier jedoch enttäuschend. Kampf reiht sich an Kampf, nur gelegentlich durchzogen von belanglosen Gesprächspassagen, die nur noch von der nervenden und immerhin optional zügelbare Mentorin übertroffen werden, die einen von Anfang bis Ende zutextet – dies allerdings nur in Englisch mit sauberen deutschen Untertiteln.
Was wäre hier nicht alles möglich gewesen: Man ist als Trainer unterwegs und muss sich nicht nur als Meister eines, sondern mehrerer Pokémon beweisen. Man folgt in bester Arcade-Modus-Manier einem Pokémon durch 15 Kämpfe bis zum Endgegner und sieht dann eine individuelle Endsequenz. Man braucht nicht einmal viel Fantasie, um sich noch mehr Variationen einfallen zu lassen, die näher an beiden vermeintlichen Quellen liegen. Doch was hier angeboten wird, ist bieder, staubtrocken und spätestens nach der zweiten Liga völlig belanglos. Immerhin: Man bekommt im Laufe seiner Trainerkarriere haufenweise Personalisierungsoptionen, mit denen man nicht nur seinen Avatar oder seinen Online-Auftritt, sondern auch die Nerv tötende Begleitung personalisieren kann. Doch auch das kann mich nicht dazu reizen, nach dem Ende nochmals das Wii-U-Gamepad oder einen Pro Controller in die Hand zu nehmen.
Man kann dem spiel sicher das eine oder andere ankreiden, aber die aussage, dass kampfsystem sei nicht komplex genug enttarnt den tester als absolution Kampfspiel Anfänger. Ich möchte mich jetzt gar nicht auf meine Kampfspiel Erfahrung beziehen, da das wieder so anfechtbar ist. Ich beziehe mich hier auf youtuber wie shofu, zero oder shadypenguin. Diese leute haben ein nicht zu unterschätzendes skill level in smash und anderen Kampfspielen und sind alle sehr angetan von der tiefe des spiels.
Jeder der behauptet es gebe keine komplexen combos, dem möchte ich mit geben, dass es wesentlich mehr als die Handvoll im tutorial gezeigten gibt (viel air juggles) und wenn man mal kurz einen Vorgeschmack auf die schwereren combos bekommen möchte kann ich nur das combo tutorial mit mewtwo empfehlen, dieses ist das einzige in welchem es etwas härter zur Sache geht.
Am ende ist es auch egal ob man jeden move per einfachem Knopfdruck oder per Viertelkreis etc eingibt. ab einem bestimmten skill level spielt es für einen keine rolle mehr, da die Bewegungen sitzen und es geht nur noch darum den Gegner zu lesen und richtig zu reagieren. die eingabe wird zweitranging und die Strategie rückt immer mehr in den Vordergrund. das ist so bei jedem Kampfspiel. Der reviewer hat diesen punkt eindeutig bei Kampfspielen noch nie erreicht und ist damit ungeeignet aussagen über den tiefgang des kampfsystems zu machen. Alle anderen kritikpunkte kann er meiner Meinung anbringen, da will ich ihm seine expertise nicht streitig machen. aber seine aussage über den tiefgang hat so viel wert wie wenn man einen bäcker zur statik eines Gebäudes befragt, für so etwas braucht es einen experten.
Nett anzusehen ist Pokken auf jeden Fall. Mich stören zweierlei Dinge: zum einen muss im lokalen Multiplayer ein Spieler aufs Gamepad schauen. Das stört mich schon bei Splatoon und ist vorerst ein KO-Kriterium, da ich die Wii U hauptsächlich für die Familie habe und mich gern mal mit meinem Sohn "kloppe". Ich kann die Entscheidung auch nicht nachvollziehen, Smash Bros. macht doch vor wie man etwa große Arenen auf dem TV sinnvoll mit dem MP vereinen kann.
Zum anderen finde ich 16 Kämpfer für den Anfang eine Frechheit, 2 davon gibt es sogar doppelt. GERADE Pokemon mit mehr als 700 Varianten zur Auswahl würde mehr als genug Spielraum bieten. Klar muss dann umso mehr aufs Balancing geachtet werden, aber das sollte sich der Hersteller dann schon zutrauen. Für das Gebotene ist Pokken derzeit klar zu teuer, mir jedenfalls.
Ich werd das Spiel auf jeden Fall im Auge behalten und früher oder später auch holen. Aber erstmal müssen mehr (Gratis-)Kämpfer geliefert werden.
war doch klar zu erwarten dass das nichts wird
auf der buchmesse konnte ich es anzocken und machte ein mässigen eindruck
Ich will ein HE-MAN Kampfspiel und nicht Pokemon.
Das heißt aber nur in Europa Pokemon Tekken. Im Japan und USA wird es POKKÉN TOURNAMENT genannt, oder bin ich da verkehrt.
Ein Star Wars Kampfspiel ala Bushido Blade wäre sehr nice.