Hier ein Verwaltungskomplex mit Leichenhalle und Krankenstation, dort ein Besucherzentrum, am anderen Ende des hoffentlich eingezäunten Geländes stehen Räume für Gefangenenarbeit, Weiterbildung und Rehabilitation zur Verfügung. Man hat schnell alles Wesentliche von den eingestellten Arbeitern aufziehen lassen – zumal es an Konsolen auch die komfortable Auswahl von bereits funktionsfähigen sowie entsprechend eingerichteten Räumlichkeiten gibt. Die ersten Gefangenen sind da. Die Wachen nehmen sie in Empfang und leiten sie in die Zellen. Und solange alles noch überschaubar ist, sprich: mit weniger als 50 Inhaftierten, ist die Welt noch in Ordnung – vor allem, wenn man die Zufallsereignisse und Knastgangs ausgeschaltet hat, die einem bei höherem Gefangenenaufkommen das Leben zur Hölle machen können. Später kommen noch viele Optionen hinzu, die vom Zuteilen von Räumen für Ausbildung bis hin zu Patrouillenwegen, dem Einteilen von Wachen für bestimmte Gebiete sowie Sicherheitszonen in verschiedenen Stufen reichen, die nur von bestimmten Gefangenen betreten werden dürfen. Und natürlich kann man auch unangekündigte Razzien zur Suche von versteckten Waffen sowie Drogen durchführen oder die Inhaftierten zwangsweise in ihre Zellen zurückführen – muss dann aber auch mit den Konsequenzen wie erhöhter Reizbarkeit und Gewaltbereitschaft leben. Keiner geht gerne in die ebenfalls mögliche Isolationshaft. Zwar muss man mitunter in den Menü-Symbolen suchen, bis man am Ziel ist, doch angesichts der komplexen Möglichkeiten, die einem in Prison Architect zur Verfügung stehen, ist die Navigation auch per Pad beinahe kinderleicht. Der Bau von neuen Zellen oder Trakten wird später ebenfalls vereinfacht: Man kann eine „Klon-Funktion“ erforschen lassen, mit der sich kleine Areale 1:1 übernehmen lassen, so dass man nicht mühsam jedes Bett, jede Gittertür und jedes Klo manuell setzen muss.
Comic mit Character
Das comichafte und irgendwie an reduzierte South-Park-Figuren angelehnte Charakterdesign, das wunderbar zum klar strukturierten Blockbau der Umgebung passt, kann sich ebenfalls sehen lassen. Obwohl die Figuren nur aus wenigen stilisierten Segmenten bestehen, haben sie Charakter. Zudem lässt sich für jeden Inhaftierten eine Biografie einsehen, in der nicht nur seine bisherigen Straftaten aufgeführt sind, sondern ggf. auch ein Psychoprofil oder eine Übersicht über das Verhalten im Gefängnis gefunden werden können. Schade ist allerdings, dass diese Biografien nicht für die Angestellten zur Verfügung stehen. So wachsen einem die Knackis mehr ans Herz als die Wärter, Köche usw., die durch die fehlende Persönlichkeit austauschbar und im Fall von Revolten zu leicht ersetzbarem Kanonenfutter werden.
Die Kehrseite der Medaille fehlt
Und als Ersatz für den auf Konsolen natürlich nicht verfügbaren Steam Workshop gibt es hier die „World of Wardens“ als Tauschbörse für Gefängnisse. Sortier- und Suchfunktionen könnten zwar mehr Varianten oder Verknüpfungen anbieten, doch es gibt zahlreiche Haftanstalten, in denen man sich für seine eigenen Gefängnisse Ideen holen kann oder in denen man schlichtweg tun und lassen kann, was man will. Allerdings ist das Ganze mit einer Konto-Erstellung bei Double Eleven verknüpft, so dass all jene, die ihre Mail-Daten nur ungern teilen, vor verschlossenen Zellentüren stehen.
Ja ich werde auch mal ein Auge auf das Game werfen. Wobei ich mich über einen würdigen Nachfolger von der Clou! von 1994 noch mehr freuen würde. Der 2te Teil war ja nur Durchschnittsware....
Eine für die Plattform angepasste Steuerung klingt wirklich gut. Damit könnte das Spiel auch auf Konsolen erfolgreich werden.
In dem Satz fehlt doch ein "ist", oder täusche ich mich?ps:
Yeah cool! Sobald es im PSN Store im Angebot ist, werde ich zuschlagen!