Wenn Messi zaubert, sehen die Verteidiger alt aus: es gibt zig neue Finten, die man in vier Sets kombinieren kann. |
Auch die eleganten Dribblings haben zwei Seiten. Zum einen ist es klasse, dass Konami nicht nur die Vielfalt und Eleganz erhöht, sondern auch die Möglichkeit eigener Kombinationen anbietet, so dass man vier Sets von zwei bis vier Tricks nach Wahl verketten und mit einer Tastenkombination ausführen kann. Man drückt z.B. L1 sowie den Analogstick nach unten und Messi beginnt erst mit dem rechten Übersteiger, zeigt dann den linken, lupft den Ball an und dreht sich am Ende nochmal mit ihm wie Zidane in besten Zeiten um seinen verdutzten Gegner.
Zwar kann man diese Viererkombinationen auf dem Platz auch sehr schnell als Verteidiger durchbrechen, aber wenn sie einmal funktionieren, ist das natürlich eine tolle Szene. Zumal auch die einfachen Dribblings für effizienten Raumgewinn sorgen: Man kann einen Spieler wesentlich besser alt aussehen lassen als noch im Vorgänger. Das geht allerdings so weit, dass ein Messi fast schon arcadig einfach den Rainbow-Flick ausführen kann, so dass der Ball über ihn und den Gegner gelupft wird – und das geht etwas zu leicht über den einfachen Doppeldruck über L2 plus R3.
Zum anderen ist es unverständlich, dass Konami all die neuen Tricks erstens so dilettantisch versteckt und nicht in einen Spielmodus packt. Wer z.B. einen komplizierteren Trick über mehrere Tastenfolgen trainieren will, wird umständlich durch die Menüs gescheucht und kann sich die Befehle nicht mal auf dem freien Trainingsrasen anzeigen lassen. Außer dem freiem Spiel sowie Ecken und Freistößen kann man nichts trainieren.
Und das, obwohl gerade dieses PES einmal in diesem Bereich auf der PS2 ganz vorne lag und so deutlich hinsichtlich des Passens und Dribbelns umgestellt wurde, dass sich situationsabhängige Tutorials fast aufzwingen. FIFA 11 hat zwar auch keine Übungen mit Zielscheiben, Pylonen oder dribbelnden Ghosts, aber dafür bekomme ich sofort Feedback in einer Leistungsübersicht, wenn ich neue Tricks beherrsche – so werde ich motiviert, wirklich alle zu üben.
Defensive Experimente
Neben Bayern und Bremen hat es auch die deutsche Nationalmannschaft komplett lizenziert ins Spiel geschafft. |
Nicht nur vorne, auch hinten hat sich etwas getan: Man kann den Ball nicht mehr so leicht über das klassische Pressing erobern, indem man zwei Mann wie Terrier auf den Ballführenden hetzt. Im Gegenteil, die Defensive verlangt jetzt mehr Überlegung, mehr Weitsicht. Man kann seinen Verteidiger jetzt parallel zum Stürmer mitlaufen lassen, so dass er diesen eher abschirmt als attackiert – erst wenn man den Analogstick nicht mehr zum eigenen Tor, sondern zum Gegner ausrichtet, geht er drauf.
Das hört sich theoretisch gut an, ähnlich wie das Jockey-Feature in der Defensive von FIFA, aber war praktisch oftmals wirkungslos, da man so kaum einen Ball erobert hat. Und wer nur den Raum abschirmt, lässt dem Gegner viel Zeit für die neuen tödliche Zuspiele. Effizienter wirkte da schon die optional automatische Grätsche, die manche Verteidiger von selbst einsetzen, wenn man sie wie gehabt über Viereck auf den Gegner schickt.
Ich stimme el caracho zu: PES 2011 ist in der Fachpresse deutlich zu schlecht bewertet worden und konnte damit nie die Käufergunst einheimsen.
Serh schade uns absolut nicht gerechtfertigt. Denn gegenüber 2010 hat man hier deutliche Fortschritte im Gameplay gemacht, die PES 2011 nahe an ein Referenzniveau hieven.
Ich kann mich noch erinnern: Gamescom in Köln 2010.
Entsetzte Gesichter bei dem FIFA 11 Stand "ist das jetzt 10 oder schon 11" fragten sich viele laut. Und dann lese ich in der Fachpresse "fein und bewusst weiterentwickelt" - ja verdammt nochmal, und dafür haben die ein ganzes Jahr gebraucht? Die Verbesserungen hätten nach 3 MOnaten als update angeboten werden können so überschaubar waren die!!!
Versteht micht nicht falsch, ich habe FIFA10 deutlich vor PES 2010 gesehen und entsprechend PES 2010 ausgelassen und mir viele ONline Matches mit FIFA 10 gegönnt.
Aber in der 11er Serie geht der Topf ganz klar an Konami! Ich finde es ignorant, dass man das nicht anerkennt. Nach objektiven(!) Gesichtspunkten ist PES 2011 die deutlich bessere Fussballsim und wird meiner Meinung nach nur so deutlich abgestraft weil EA und die Bundesliga sich in Lizenz-Fäustchen lachen....
Platinkicker, Goldtore und quikende Ferkel?
Sachma Jörg, bist du bescheuert? So einen Rotz habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Und ich kenne immerhin all deine Kolumnen.
DdCno1: Dafür gibt es eine gelbe Karte. Grund: Persönlicher Angriff (Kritik wäre kein Problem).
Ein halbes Jahr PES 2011 exzessiv (und FIFA 11 desöfteren) gezockt; ich fühle mich verpflichtet zu schreiben, dass das Spiel überragend ist und in der Presse viel zu schlecht weggekommen ist. Für mich ist es das beste PES aller Zeiten.
Wenn man sich die Zeit nimmt und sich auf das Spiel einlässt, entwickelt sich mMn die packendste Fußball-Simulation, die die Videospielewelt bis dato gesehen hat. Was auf dem echten Platz funktioniert, lässt sich auf den digitalen Bolzplatz übertragen; mehr Auszeichnung kann es für eine Simulation nicht geben.
Der "manuelle" Ansatz, den PES 2011 verfolgt, ist genau richtig. Ich hoffe Konami bleibt dabei und erliegt nicht der Versuchung, einen Casual-Kick draus zu machen.
I like FIFA, aber auf die lange Distanz gerade im 2 vs. 2 kommt es an PES nicht vorbei. Mein Gott, was haben wir für Matches erlebt! Dramatik pur. Bravo Seabass, weiter so.
Zu 2: Dass sich die PC-Version anders spielt kann ich persönlich bestätigen. Wirkt iwie alles runder.
Zu 1: