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Psikyo Shooting Stars Bravo (Arcade-Action) – Retro-Shoot’em-Ups auf Switch

Wer A(lpha) sagt, muss auch B(ravo) sagen: Die zweite Ballerspiel-Sammlung komplettiert die Shoot’em-Up-Retrospektive für die Nintendo-Konsole. Wir nehmen Psikyo Shooting Stars Bravo im Test unter die Lupe!

© Psikyo / City Connection / NIS America / Koch Media

Und die Software so?

Samurai Aces (in Japan: Sengoku Ace) aus dem Jahr 1993 ist das erste Psikyo-Spiel überhaupt – und das merkt man. Es trägt eindeutig die Handschrift von Firmengründer Shin Nakamura, der zuvor bei Video System das Ballerspiel Sonic Wings entwickelt hatte. In Samurai Aces wird schnörkellos und geradlinig geflogen und geschossen, es sieht mit seinem pixeligen Mecha-Edo-Mix noch gut aus für ein Shoot’em-Up von 1993 und fungiert dank seiner illustren Charakterriege als Blaupause für kommende Psikyo-Titel. Samurai Aces Episode II: Tengai (in Japan: Sengoku Blade) wechselt die Ausrichtung ins Horizontale, dreht an der Schwierigkeitsschraube und pumpt die Körbchengröße der beliebtesten Spielfigur Koyori auf – vor allem die Bossgegner sind immer noch cool anzusehen. Den dritten Teil der Samurai-Aces-Reihe könnten auch jüngere Shoot’em-Up-Fans kennen, schließlich erschien er 2005 für die PSP. Die Spielbarkeit der Horizontal-Scrollers geht zwar in Ordnung, doch ist die grobschlächtige Polygon-Kulisse derart abscheulich, dass es als bisheriger Serienabschluss ein denkbar unwürdiger war.

 

Vogel mit Pistole?

 

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Zweiter Teil und Ableger: links ein sehenswerter Smart-Bomb-Einsatz in Gunbird 2, rechts das quietschbunte Gunbird-Spinoff Gunbarich. © 4P/Screenshot

Die zweite in der Sammlung enthaltene Reihe heißt Gunbird. Teil 1 landete 1994 in der Spielhalle und wurde damals für Segas Saturn und die erste PlayStation umgesetzt. Hier wird ähnlich schnörkellos vertikal geballert wie im ersten Samurai Aces – doch die Grafik ist hübscher und bunter; ein Plus ist außerdem das niedliche Ensemble an wählbaren Spielfiguren. Gunbird 2 setzte 1998 in allen Belangen was drauf: mehr coole Charaktere, drei Schussarten statt zwei und ein taktisch vielseitigeres Scoring-System, das aus Smart Bombs sogenannte Nice Bombs macht, falls der Spieler den Mut hat, sie zu zünden, wenn ein feindliches Projektil zwar nicht die eigene Hitbox aber bereits das Character-Sprite touchiert. Gunbird 2 gab es auch schon für Dreamcast, sogar als PAL-Fassung. Ebenfalls in Europa für PS2 erhältlich war Gunbird: Special Edition, eine Mini-Collection mit Ports beider Gunbird-Episoden. Bleibt als letztes Spiel der Psikyo Shooting Stars Bravo noch das seltsam benannte Gunbarich: Stellt euch auf einen zuckersüßen, kunterbunten Breakout-Klon ein. Man lenkt am unteren Bildrand einen kleinen Schläger und muss dafür sorgen, dass ein fliegender Ball alle Blöcke oben zerschießt, aber nicht nach unten durchfällt. Gunbarich peppt das olle Spielprinzip mit Flippermechaniken auf: Der vom Spieler gelenkte Schläger besteht nämlich tatsächlich aus zwei Flipperarmen – so kann man der Kugel Drall mitgeben; außerdem gibt es mit Multiball-Items und Punkte spendenden Bumpern weitere Pinball-Elemente.

In puncto Umsetzung geben die Oldies der Jahre 1993 bis 2006 keinen Grund für Beanstandungen: Alle Titel haben sehr kurze Ladezeiten, laufen superflüssig, verfügen über (überschaubare) Filter-Optionen und wurden klasse emuliert. Bei den Spielen mit Vertikal-Ausrichtung lässt sich der Bildschirm drehen (Tate nennt der Shoot’em-Up-Profi das), zudem gibt es viel Einstellungsspielraum bei Schwierigkeit und Continue-Zahl. Wie schon bei der Alpha-Collection muss ich kritisieren, dass es weder Speichermöglichkeiten noch Rückspul-Funktion oder Artwork-Galerien in die Sammlung geschafft haben; gerade die Fan-Artworks zu Samurai Aces Episode 2, die bei der Saturn-Version auf einer zweiten CD schlummerten, wären eine coole Dreingabe gewesen.

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