Alles fließt
Das Prinzip ähnelt dem von Mercury auf der PSP: Ein zähflüssiger Klumpen muss mit sanften Bewegungen ans Ziel bugsiert werden. Hier betrachtet man seine hübsch designte Umgebung allerdings von der Seite und kippt die Welt wie bei LocoRoco um rund 45 Grad, damit die trübe Suppe in Wallung kommt. Ein weiterer Unterschied ist die Vielfalt. Statt nur mit Quecksilber hat man es mit vielen Substanzen zu tun. Kaffee, Wasser, Pflanzenschutzmittel und allerlei explosive Chemikalien müssen Abgründe, offene Flammen und andere Hindernisse umschiffen.
Schießt der Schwall zu hoch oder niedrig über die Kante, läuft er Gefahr, sich zu entzünden, in Dampf verwandelt zu werden oder auf andere Weise verloren zu gehen. Auch Fleisch fressende Pflanzen, Libellen und andere Biester erschweren den Transport. Manchmal muss man auch Eimer, Reagenzgläser oder andere Gefäße mit Schwung an einen Schalter schubsen, ohne dass die empfindliche Fracht überschwappt.
Anspruchsvolle Physik-Aufgaben
Inhaltlich hat sich kaum etwas geändert, daher beschränken wir uns auf die Eigenheiten der Wii U-Umsetzung. Den Test des Originals findet ihr hier [LINK]. Wer möchte, kann die Welt kippen, indem er den Neigungssensor nutzt. Alternativ dürfen auch die Schultertasten benutzt werden. Feinfühliger lassen sich die widerspenstigen Chemikalien aber mit dem Analogknubbel anschubsen. Schade, dass die Entwickler die Steuerung nicht sorgfältiger an den präzisen Neigungssensor der Wii U angepasst haben. Die Handhabung funktioniert beim Kippen des Gamepads zwar gut, besitzt aber wie im Original eine gewisse Verzögerung.
Ein Problem ist auch die nach wie vor zu nah platzierte Kamera: Durch sie verliert man oft einige Tropfen aus den Augen oder sieht eine Falle zu spät. Auch hier hätte man die Möglichkeiten der Konsole clever ausnutzen können, z.B. indem man auf dem TV-Schirm eine weiter herausgezoomte Perspektive angeboten hätte. Stattdessen bleiben beide Bilder stets identisch, wodurch sich der Titel aber auch ohne eingeschalteten Fernseher spielen lässt. Da Puddle stark auf Trial & Error setzt, benötigt man ohnehin meist mehrere Anläufe. Trotzdem macht es Spaß, die „Pfütze“ (auf Englisch „Puddle“) immer eleganter durch den Parcours flutschen zu lassen und einen guten Platz in der Bestenliste zu ergattern. Technisch hat sich nichts geändert: Die zähflüssigen Substanzen wabern hier genauso glaubhaft vor dem schlicht und stilsicher gestalteten Hintergrund umher.