Pure Academy
Ein reinrassiger Arcade-Kick, bei dem Mannschaften mit je fünf Spielern gegeneinander antreten? Moment, da gabs doch schon mal was? Ja klar: FIFA Street 3, das vor mehr als zwei Jahren solide Unterhaltung bieten konnte (4P-Wertung: 68%). Nein, das meine ich aber nicht. Da war noch eins. Ist noch nicht so lange her… Richtig: Academy of Champions auf Wii. Letztes Jahr noch ein Highlight der E3, blieb das finale Produkt trotz cooler Comic-Kulisse und storylastiger Karriere auf dem Platz einiges schuldig und konnte letztlich „nur“ die gleiche Wertung wie FIFA Street eineinhalb Jahre vorher einheimsen.
Alte Legenden gegen die neuen Helden des runden Leders: In Pure Football warten 20 National-Mannschaften mit über 200 Original-Spielern. |
Für Ubisofts „inoffizielles WM-Spiel“ Pure Football hat man große Teile der Mechanik und mit Einschränkungen auch die Kulisse der Fußball-Akademie als Grundlage genommen, diese mit 20 Mannschaften und über 200 lizenzierten Nationalspielern angefüllt und schließlich auf HD getrimmt. Und bevor ich es vergesse: Das Cover ziert der im Verein erfolglos scheinende, aber in der Nationalmannschaft aufblühende Lukas Podolski – im neuesten Jersey mit dem Bundesadler, böse blickend und mit voller Energie einem Ball hinterher sprintend.
Fußball-Essenz?
Diese aggressive Grundattitüde und Dynamik, die durch das Cover suggeriert wird, können die Duelle auf dem Platz sogar einigermaßen einfangen. Auf Schiedsrichter wird verzichtet, dementsprechend sind Rüpeleien und ggf. auch leicht überharte Grätschen im Rahmen des Erlaubten. Allerdings sollte man tunlichst den Ball und nicht nur den Gegner dabei treffen, da ansonsten die „Foul-Anzeige“ zu einem guten Stück gefüllt wird. Ist sie nach einigen unsauberen bzw. schlecht getimten Attacken gefüllt, gibt es unabhängig von der Position des letzten Fouls einen Elfmeter. So wurde dem z.B. bei FIFA Street 3 bestehenden Problem der Grätschorgie entgegen gewirkt.
Um diesen Fouls, rüden Attacken oder auch den möglichen regelkonformen leichten Remplern aus dem Weg zu gehen, kann man versuchen, per Kurzpass-Terror die Gegner alt aussehen zu lassen oder den temporären Sprint (inkl. Verzerrungseffekt auf dem Bildschirm) auf Kosten der Ballkontrolle zu aktivieren, um am Verteidiger vorbeizuziehen. Und natürlich kann man auch versuchen, mit hohen Bällen und gefährlichen Flanken von außen oder einem Pass in die Tiefe in eine gefährliche Schussposition zu kommen. Und man kann auch über den rechten Stick kleinere unspektakuläre Tricks wie Übersteiger etc. versuchen
Alles in allem eine solide Mechanik, die durch eine Besonderheit in der Schuß- und Flankenanzeige ergänzt wird. Denn hier wird der Erfolg durch entsprechendes Timing beeinflusst. Lässt man den Knopf für Schuss oder Flanke los, wenn der „Zeiger“ im gelben Bereich ist, sind die Erfolgschancen gering. Bei „Grün“ müssen sich Torwart und/oder Verteidiger schon gehörig
Akrobatische schnelle 5-gegen-5-Kicks sind das Aushängeschild von Pure Football – leider sorgen technische Probleme für Punktabzüge. |
anstrengen und schafft man es, die Aktion im weißen „Pure-Bereich“ zu starten, steigen nicht nur die Erfolgschancen, sondern auch die „Pure-Anzeige“, die einmal gefüllt den nächsten Schuss-Versuch zu einer absoluten Rakete macht, die den Keeper vor eine schwere, aber je nach seiner Fähigkeit lösbare Aufgabe stellt. Leider kann man die „Pure“-Energie nicht konservieren und gezielt einsetzen. So kann es passieren, dass man die geballte Macht unversehens verpulvert, weil man vollkommen verpeilt hat, dass genug Energie vorhanden war.
Ernüchterung im Praxistest
So weit klingt alles ganz solide – ja mehr noch: Es klingt nach unkompliziertem Spaß und dem „idealen“ Kick für zwischendurch. Das wäre es vermutlich auch, wenn es nicht ein paar Probleme geben würde, die teilweise vom Erbe der Academy of Champions herrühren. So sind z.B. die angesprochenen Tricks deutlich ineffektiver als auf Wii und denkbar ungeeignet, die Gegner aussteigen zu lassen. Und die KI hat auch ihre Macken: Sie stellt sich zwar relativ geschickt bei der Verteidigung im Raum an und kommt man in ihren Einzugsbereich, versucht sie auch, aggressiv auf den Mann zu gehen, wobei sie auch nicht vor zum Elfmeter führenden Fouls zurück schreckt. Doch stellt man sich einfach in ein paar Meter Entfernung vor ihr auf, wird nur selten ein Versuch unternommen, den Ball zu gewinnen. Sprich: Man kann sich in aller Ruhe das Rasenschach anschauen und abwarten, bis die Mitspieler in geschickte Positionen gelaufen sind.
Und sie zeigt eine vergleichsweise hohe Anfälligkeit bei scharfen Flanken oder Ecken. Dann nämlich wird im Bestfall ein Minigame gestartet, bei dem man wie bei einem Schuss versuchen muss, den bestmöglichen Moment abzupassen. Dabei zieht die KI zu häufig den Kürzeren, so dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis nach einer vernünftigen Flanke ein Tor fällt. Das ist per se nicht schlecht, doch man hat nicht das Gefühl, dass die Fähigkeit des jeweiligen Angreifers entscheidend für die Dauer des idealen Zeitfensters ist. Es wirkt, als ob alle Spieler den gleichen Spielraum haben.
Bei anderen Eigenschaften wie z.B. Tackling-Fähigkeit oder -Widerstand sind die Werte deutlicher zu spüren, so dass ein Wayne Rooney z.B. relativ schwer mit einem Rempler vom Ball zu trennen ist, während ein Phillip Lahm eher mal den Ball verlieren kann, wenn er härter angegangen wird.
Ungenaue Pässe
Über diese gefühlte Diskrepanz bei der Umsetzung der umfangreichen Eigenschaftswerte in 15 Kategorien kann man streiten und sogar noch immer wieder hinweg sehen. Das passiert bei dem mitunter unsauberen Pass-System aber eher weniger.
Immer wieder kommt es zu Momenten, dass man den Stick in die eine Richtung drückt und dann einen Pass spielt, der aber dann in eine ganz andere Richtung gespielt wird. Das Geheimnis liegt im „Anzeigekreis“: Die Position aller Mitspieler wird durch einen Pfeil angezeigt. Um jetzt einen genauen Pass zu spielen, muss man quasi den entsprechenden Pfeil erst einmal zum Leuchten bringen. Dass ist nicht nur unnötig kompliziert, sondern nimmt auch gelegentlich die Dynamik aus dem Spiel – nicht nur, weil der Pass zur falschen Person geht, sondern weil auf diese Art und Weise auch vernünftige Doppelpässe nahezu unmöglich sind.
Zudem herrscht über allem eine gewisse Trägheit, die so ganz und gar nicht dem schnellen, rabiaten Arcade-Kick entsprechen möchte. Ehe man sich versieht und vor allem bei Einsatz des Turbos in der Defensive ist der angreifende Gegner schneller an einem vorbeigerauscht, als man „Hintermann“ sagen kann. Wie auch beim Pass-Spiel vermisst man die allerletzte Kontrolle, zumal auch das Hinzurufen eines Mitspielers eher selten Erfolg verspricht und zudem andere Räume oder Gegner ungedeckt lässt, was bei gerade mal acht Feldspielern tödlich sein kann.
und online ist die hölle los ?
haha keiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiner XD
ist es wirklich noch notwendig neben PES und Fifa noch ein Fussballgame zu entwickeln?
fifa street 1+2 waren noch gut-in ordnung fifa street 3 war ne entäuschung, und Pure naja ist *****
ganz ehrlich... ich wollts auch zu anfangs aus dem fenster werfen... aber so nach 1,2 stunden hats angefangen spaß zumachen... und zwar alleine... erst später zu 2. gezockt 30 euro find ich angemessen an den preisen für neue spiele die daneben stehen. 3 von 5 sternen hätte ich auch vergeben...