Gehen Pengo, Bomberman und Don’t Pull in ne Bar
In niedlicher Pixel-Kulisse begleitet man die Astronauten „Pushy“ und „Pully“ auf ihrer Reise durchs Weltall. Doch plötzlich bewegt sich das Raumschiff nicht mehr und die beiden Cartoon-Helden werden in das „Blockland“, eine Welt voller Steine und feindlicher Aliens gesogen. Als sei das nicht schon traumatisch genug, haben fiese Bosse ihre Raumschiff-Teile auf fünf Planeten verteilt. Um das Schiff zu reparieren, müssen zunächst alle Aliens der zehn Levels besiegt und der Boss am Ende jeder Oberwelt geplättet werden. Das kann mal ein Roboter mit Walkman auf Rollschuhen sein, mal eine aggressive fleischfressende Pflanze.
Das Spielprinzip wurde laut den Entwicklern von japanischen Arcade-Spielen wie Pengo, Don’t Pull oder auch Bomberman inspiriert. Alleine oder zu zweit kann man Blöcke in alle Richtungen durch das Level befördern. Die Schwierigkeit dabei ist jedoch, dass die Blöcke nach einem Schubs durch das Level sausen und man sie nicht frei platzieren kann. Schafft man es, drei Blöcke mit identischem Symbol aneinanderzureihen, erscheint ein nützliches Item wie eine Bombe, ein Diamant, der Punkte bringt, oder ein zusätzlicher Stein, um Gegner zu plätten. Schafft man es, alle Monster eines Levels zu vernichten, geht es in die nächste Runde.
Verschenktes Knobelpotenzial
In manchen Levels muss man außerdem gut überlegen, wie man drei gleiche Steine zusammen bekommt, da die Feinde hier ohne Bomben nicht besiegt werden können. Aber die Connect-3-Mechanik kommt auf Dauer nicht wirklich zur Geltung: Zunächst ist es aufgrund der groben Pixel sehr viel schwerer, die Steine zu sehen als bei einem Candy Crush oder Puzzle Bobble. Und durch die zahlreichen Gegner und die hohe Geschwindigkeit wird das nochmals erschwert.
So stellte ich fest, dass man die Verbindung der Steine kaum nutzt und sehr darauf fokussiert ist, einfach nur die Gegner zu plätten – das ist etwas enttäuschend. Und wird dadurch verstärkt, dass die Belohnungen nach der Verknüpfung immer nur aus den selben drei Items bestehen und somit irgendwann einfach nicht genug motivieren. Eine Bombe auf Aliens zu schmeißen ist einfach nicht dasselbe, wie in das virtuelle Gesicht eines Arbeitskollegen. Etwas aufgefangen wird dieses Defizit jedoch zumindest in den wenigen Leveln, wo man gezwungen wird, Steine durchs Level zu schieben und clever miteinander zu verknüpfen.
Entspanntes Koop-Erlebnis
Zudem darf man die Wohlfühlatmosphäre nicht vergessen: Die Pixel-Level sind alle zuckersüß und abwechslungsreich gestaltet, hinzu kommt die fröhliche Musik. Schon nach wenigen Levels wurde ich in diese arcadige Bonbonwelt hineingezogen. Aber Vorsicht: Wie jedes gute Arcade-Spiel zeigt auch Pushy and Pully schnell seine fordernde Seite. Dann können einem plötzlich die Blöcke vor der Nase wegschmelzen oder etliche Feinde auf Sprungfedern das Leben schwer machen.
Vor allem alleine kam ich manchmal an meine Grenzen, zusammen ist der Schwierigkeitsgrad jedoch genau richtig: Das schnelle Schieben und Knobeln macht vor allem im Koop großen Spaß. Zusammen kann man sich genau absprechen, um Blöcke an einer bestimmten Stelle halten zu lassen. Und anders als bei Bomberman kann man sich nicht gegenseitig bekriegen, sondern muss stets zusammen gegen die Aliens arbeiten. Das geht entweder lokal oder auf dem PC über Remote Play, wobei meine Mitspieler dabei fast alle mit starkem Lag zu kämpfen hatten.
Schön ist, dass die Entwickler an eine Highscore-Tabelle gedacht haben, so dass man Punkte mit der Welt oder Freunden vergleichen kann. Außerdem kann man in jedem Level bis zu drei Sterne erreichen, wenn man die Aliens besonders schnell oder möglichst effektiv besiegt. Vielleicht wird ja irgendwann ein DLC mit neuen Levels und Steinen nachgereicht. Trotz der angesprochenen Defizite würde ich Pushy and Pully vor allem im Koop weiterempfehlen, wenn man Lust auf ein paar Runden pastellige Wuselstimmung hat.
Ich werd es mir holen. Muss sowie so mein Nintendo Online verlängern.
Danke - mehr Couch-CoOp Tests in Corona Zeiten bitte.