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Rafa Nadal Tennis (Sport) – Rafa Nadal Tennis

Wer mit Nintendos DS aufschlagen will, hatte bislang schlechte Karten – wenn überhaupt. Denn bis auf eine schlampige Umsetzung namens Top Spin 2 ist noch keine ernst zu nehmende Simulation des weißen Sports erschienen. Alle Hoffnungen liegen jetzt auf Codemasters, denn die Briten laden nicht nur zu einer Runde Tennis ein, sondern wollen auch ein neues Spielgefühl entfachen: Stift und Touchpad statt Analogstick und Knopf. Wie schlägt sich Rafael Nadal?

© Virtual Toys / Codemasters

Schall und Rauch

Warum aus der teuren Lizenz nur „Rafa Nadal Tennis“ wurde, konnte mir niemand beantworten – weshalb der Tennis-Profi Namensgeber ist, liegt allerdings auf der Hand: Schließlich kommt er aus dem gleichen Land wie die spanischen Entwickler bei Virtual Toys. Aber Namen sind bekanntlich Schall und Rauch… Vielleicht beschränkt sich die Anzahl der lizenzierten Athleten ja deshalb auf den Titelgeber – originale Courts sucht ihr sogar vergebens. Insgesamt tretet ihr auf 17 Plätzen an und wählt im Einzelspiel zwischen 17 männlichen und ebenso vielen weiblichen Spielern. Zunächst erstellt ihr euren eigenen Charakter, mit dem ihr eine 20 Turniere dauernde Karriere bestreitet.

Satzmangel

Zwischen den Turnieren könnt ihr Preisgelder in neue Shirts, Hosen sowie Schläger investieren und bessert Werte wie Aufschlag, Geschwindigkeit, Vorhand oder Rückhand auf. Das alles hebt Rafa Nadal Tennis kaum von seinen Mitbewerben ab und leider sind eure Aktionsmöglichkeiten hier auch schon am Ende. Ein Training mit Minispielen, verschiedene Trainer oder der Aufstieg vom Sandplatz im Hinterhof bis zum Center Court in Wimbledon fehlt leider. Ihr klappert lediglich 20 Turniere ab, in denen ihr nur je einen Gewinnsatz spielt. Wobei die Anzahl der Spiele pro Satz zwischen zwei und sechs variiert und eure Gegner alle den gleichen Stil spielen, um euch nur in den letzten Turnieren wirklich zu fordern.

Gelungene „Mission Stift“?

Die stärksten Kopfschmerzen hat mir die Steuerung mit dem Stift bereitet. Auf dem Papier klingt sie noch einfach und einfallsreich: Euer Profi läuft nach einem Fingerzeig an die gewünschte Position und zum Schlagen zeichnet ihr einen Strich nach links, rechts oder wohin ihr auch schlagen wollt. Ist der Strich zu lang, geht der Ball ins Aus. Drückt ihr gleichzeitig das Digikreuz in eine Richtung, führt ihr Top Spin, Back Spin, Stop oder einen Risikoschlag aus. Das Problem ist einfach, dass ihr erst die Linie zeichnen müsst, bevor euer Spieler den Schläger bewegt. Vor allem bei schnellen Ballwechseln seid ihr somit langsamer als wenn ihr die alternative herkömmliche Eingabe nutzen würdet. Zumal es Rafa Nadal nicht gelingt, das Geschehen wie seine Top Spin-Kollegen mit Spezialschlägen zu beleben.

Fakten

– Steuerung mit Stift oder herkömmlich
– kurze Karriere
– 17 Plätze, 33 Spieler + Rafael Nadal
– Multiplayer mit nur einem Modul
– einfache Anforderung
– Arcade-Charakter
– nur ein nerviger Rock-Track
– Ansicht von oben oder hinter Spieler

Ein kurzes Video zeigt euch bewegte Bilder aus dem Spiel.

Video: Trailer No. 1

 

 


Pro / Kontra

+ Multiplayer mit nur einem Modul
+ kurzweiliges, in Einzelspielen forderndes Tennis
+ neue Steuerungsidee
+ flüssige Bewegungen auf dem Platz

– KI bleibt manchmal stehen oder schlägt in luftleeren Raum
– keine Wiederholungen
– zufällige Erfolgschance bei Risikoschlag
– kein Tie-Break
– unterwegs mit Stift schlecht spielbar
– mitunter Aufschläge schon bei Bildschirmberührung
– hölzerne Animationen nach Spiel
– Fehler lassen sich vor Schlag nicht mehr korrigieren
– keine 2 oder 3 Satz/6 Spiele-Partien in Karriere

Reale Courts gibt es leider nicht – aber immerhin befindet sich dieser Rasenplatz in London…

 

 

 

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