Anfang der Achtziger Jahre haben Tim und Chris Stamper die Firma Ultimate Play the Game (oder einfach nur Ultimate) ins Leben gerufen haben, um Spiele auf Computern wie dem ZX Spectrum oder dem C64 zu veröffentlichen. Das Ergebnis waren 8-Bit-Perlen wie Jetpack, Sabre Wulf oder Knight Lore. 1985 wurden die Spielerechte von U.S. Gold, einem der damaligen Branchenriesen, übernommen. Doch die beiden hatten vorgebaut und mit Rare Ltd. eine Ersatzfirma gegründet, mit der man ab 1987 vor allem mit Entwicklungen auf Nintendo-Konsolen auf sich aufmerksam machen sollte. Nicht jedoch, ohne im Jahr 1988 die Rechte für die bis dahin unter dem Ultimate-Label entstandenen Produktionen zurückzukaufen. Was folgte, war ein Aufstieg sondergleichen, der vor allem in den Äras von SNES und N64 dafür sorgen sollte, dass Rare zu einem Synonym für technisch hochwertige, teilweise bahnbrechende Spiele werden sollte, die auch kreative neue Wege einschlugen.
Die Donkey-Kong-Country-Serie gehört z.B. zu den 16-Bit-Meisterwerken von Rareware, während die N64-Zeit von Erfolgen wie Goldeneye, Jet Force Gemini, Blast Corps oder Perfect Dark gekrönt wurde – die drei Letztgenannten sind ebenso in der Replay-Sammlung enthalten. 2002 wurde Rare von Microsoft für einen damaligen Rekordpreis von 377 Millionen Dollar übernommen und fungierte von diesem Zeitpunkt an als First-Party-Entwickler für die Xbox-Systeme. Hier war man u.a. für Titel wie Kameo oder Viva Pinata verantwortlich, hat sich aber auch um die Entwicklung und Implementierung der Avatare gekümmert sowie mit der Kinect-Sports-Serie dafür gesorgt, dass die Bewegungssteuerung von Microsoft ansprechend genutzt wurde. Dennoch hat der Ruf der Briten vor allem hinsichtlich der Kreativität der produzierten Titel gelitten, was nicht nur daran liegt, dass die Stamper-Brüder die Firma 2006 verlassen haben. Jüngstes Beispiel: Während auf der E3 vielerorts auf eine Fortsetzung von Kameo oder die die Ankündigung einer neuen Jump&Run-Marke gehofft wurde (ein Genre, das prinzipiell in der hauseigenen Entwicklung von Microsoft kaum eine Rolle spielt), zauberte man das Piraten-MMO Sea of Thieves aus dem Hut. Hmm. Doch wir wollen uns hier nicht mit Gegenwart oder Zukunft von Rare beschäftigen, sondern mit 30 Jahren Vergangenheit, die mit 30 Spielen der Sammlung Rare Replay gewürdigt werden.
Querschnitt aus 30 Jahren Kreativität
Mit Ausnahme der Nintendo-eigenen Lizenzen (Donkey Kong, Diddy Kong etc.), die natürlich fehlen, bilden die 30 Spiele (die vollständige Liste findet ihr im Kasten rechts) einen gelungenen Querschnitt des Rare-Schaffens. Dennoch bin ich hinsichtlich der Auswahl nicht ganz zufrieden. Wieso z.B. hat man sich für die N64-Version von Killer Instinct Gold entschieden, wenn man stattdessen (oder zusätzlich) die SNES-Variante von Killer Instinct hätte nehmen können? Dass Goldeneye (einer meiner ewigen N64-Favoriten) fehlt, obwohl es nach Aussage von Rare keine Probleme mit der Lizenzierung gab, finde ich ebenfalls schade – auch wenn ich schweren Herzens akzeptieren kann, dass Welten und Charaktere, die von Rare geschaffen wurden, bei der Aufnahme in die Liste Priorität gehabt hätten. Ebenfalls schade ist, dass auch die Avatare in keiner Form gewürdigt werden. Selbst wenn sie für viele das Anfang vom Ende von Rares Kreativität bedeuten, hätte man die Fans doch mit einigen exklusiven Gegenständen für die virtuellen Figuren bedenken können.
Zudem hört die Sammlung bereits im Jahr 2008 (also eigentlich nach 23 Jahren) mit Banjo Kazooie: Schraube locker auf. Dass die Kinect-Sports-Titel für die 360 nicht dabei sind, ist angesichts der fehlenden Abwärtskompatibilität des Kinect-Sensors der One zwangsläufig. Doch man hätte durchaus auch ein oder zwei Disziplinen aus Kinect Sports Rivals integrieren können, um nicht sieben Jahre in der Vergangenheit abzuschließen. Das größte Ärgernis ist für mich jedoch die N64-Version von Conker’s Bad Fur Day. 2003 hat man mit Live & Reloaded ein äußerst gelungenes Remake auf der ersten Xbox veröffentlicht. Das hatte zwar mehr ausgepiepte Schimpfworte als die Version, die seinerzeit auf Nintendos Nebelwerfer erschien. Doch der Mehrspielermodus war deutlich interessanter, während die Kulisse enorm aufgewertet wurde. Schade, dass sich Rare bei der Auswahl nur auf das Original konzentrierte. Jetzt bleibt nur noch die Hoffnung, dass vielleicht irgendwann die Xbox-Version als Bonus nachgeliefert wird. Apropos Kompatibilität: Während Beta-Previewer bereits Titel wie Mass Effect auf der One spielen können und noch kein genauer Termin für den finalen Release des von auf der E3 gefeierten Features feststeht, ist Rare Replay quasi der inoffizielle Startschuss für das Spielen von 360-Titeln auf der One für Jedermann. Neun Titel, darunter auch die Remakes von Banjo Kazooie oder Perfect Dark, werden separat mit dem 360-Logo gekennzeichnet und installiert. Sehr schön: Bei einigen Titeln wird wie angekündigt Could-Speicherung unterstützt, so dass man die Daten von 360 auf One übertragen kann. Weniger schön: Die Viva Pinatas z.B. lassen kein Kopieren der Spielstände von der 360-Festplatte in die Cloud zu.
Achso, und die original Version vom N64 war übrigends auch geschnitten (siehe auf Schnittberichte.com) denn es ist vor einiger Zeit ein Build vom N64 Spiel aufgetaucht das noch mehr fiese Witze über den KKK und Co aufwieß, aber durch Nintendo zensiert wurden. Soviel zu eurem immer hoch gelobten N64. Dass das Spiel überhaupt auf N64 erschien war ja schon ein Wunder, nur würde ich das heute nicht mehr anfassen wollen, matschige Texturen, Nebel und 15fps Animationen.
Und da eben Golden Eye nicht dabei ist fehlt somit einer ihrer größten Klassiker.
Kann natürlich auch sein, dass MS die Leute vergrault hat, aber Rare ist schon vor der Übernahme von MS kein wirklich großer Wurf gelungen.
Dazu kommt auch, dass Nintendo diverse Spiele in einigen Ländern nicht mehr vertreiben wollte. Für Conker's Bad Fur Day mussten sie sogar mit THQ als Publisher zusammen arbeiten.
Hier hat Nintendo viel viel Potential liegen lassen und meiner Meinung nach ein klares Zeichen an Dritthersteller gegeben, dass sie eine Familienkonsole vertreiben. Aus heutiger Sicht muss man sagen, dass das ein desaströser Fehler war.
Ja, deshalb wird es auch erstmal nicht dazu kommen
Ich hab schon genug Spiele auf dem "Pile of Shame"..Ich hab immer weniger Zeit zum spielen, deshalb würde sich ein xbone für mich einfach nicht mehr lohnen..., auch wenn ich in den letzten Jahren eigentlich immer alle Konsolen der großen 3, bis zur Dreamcast sogar 4 besessen habe, allerdings gabs ja früher auch noch größere Unterschiede zwischen den Konsolen und ihren Spielen...naja alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei...