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Record of Lodoss War (Rollenspiel) – Record of Lodoss War

Dunkle Wolken über der Insel Marmo: Die graue Hexe Karla und Wagnard, der ehemalige Kanzler des Königs Farn (und Priester der Todesgöttin Kardis), sprechen in einer Eisgrotte eine Beschwörung, um die Göttin wieder zu beleben: Die Wolken spalten sich, es zucken Blitze und ein riesiges Etwas, eingeschlossen in einem Stück Eis, fällt in Slow-Motion zu Boden. Es ist vollbracht!

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Von Charakter-Generierung und Gewichtung kann keine Rede sein: der Held verteilt die erhaltenen Erfahrungspunkte automatisch, seine Wahlmöglichkeiten beschränken sich auf Rüstung und Waffe, die unterschiedlichen Statistiken haben und mit Hilfe von Runenkombinationen ausgebaut werden können. Persönlich bin ich mit jeder Menge Heiltränken, häufigen Teleports nach Hause und einem Bidenhänder sehr gut gefahren.
In einer ersten kleinen Dungeon-Sequenz, einer Art Tutorial, lernt der Held also wie er mit Waffen umgeht, Türen und Schatztruhen öffnet, die Ausrüstung anlegt und Heiltränke anwendet. Aus der Gruft heraus, die passend in einen Friedhof mündet, lautet der erst Auftrag ein kleines Gnomen-Fort einzunehmen, um es als eigenen Stützpunkt zu sichern.

Außer der kleinen Auto-Map gibt es auch eine größere, auf der die Übergänge zu anderen Bereichen eingezeichnet sind (nervig sind die Ladezeiten derselben vor allem dann, wenn man zwischen kleinen Bonus-Ruinen und generellem Dungeon hin- und herpendeln muss). Leider sind die Wege auch dort nicht sehr deutlich zu erkennen, es heißt also: Trial-and-Error. Auch sind nirgendwo Schätze, Feinde, Hauptausgang oder Ähnliches eingezeichnet. Und wenn man erst mal eine halbe Stunde damit verbracht hat, dass man im Labyrinth des Dunklen Canyons (erstes Drittel des Spiels) den Ausgang sucht, nachdem man die gesamte Karte aufgedeckt hat, wird einem der Sinn und Zweck dieser Karten doch nicht mehr so schlüssig.

An bestimmten Orten gibt es permanente Portale zum eigenen Stützpunkt, die man aktivieren muss und an welchen Heilquellen und Speicherkristall aufgestellt sind. Aber ansonsten muss man erst mal einen der Dungeons überwunden haben, um in der Geschichte weiter fortschreiten zu können.
Die lineare Story, in der NPCs nur im Rahmen eines Auftrags anzusprechen sind (alles andere kann man ruhig als Monster werten) verschenkt leider das Potenzial, das gerade Lodoss War als eine sehr epische -und so vielleicht dem europäischen Geschmack geneigte Fantasy-Saga- mitbringt. Aufgrund der Anime-Vorlage hätte Lodoss War zu einem inhaltlich ähnlich ansprechenden Titel wie Final Fantasy kommen können. Der ehemals tragische, wiedergeborene Held ist ebenso vorhanden, wie eine Bedrohung durch die ultimative Göttin des Bösen.

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