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Red Dead Redemption im Test: Endlich für PC – aber lohnt sich die Portierung überhaupt?

Ein PC-Port nach 14 Jahren: Endlich kann man Red Dead Redemption auch mit Maus und Tastatur spielen. Ob sich das lohnt, speziell für den Preis, verraten wir euch im Test.

Artwork aus Red Dead Redemption mit John Marston im Vordergrund. Links oben ist das 4P-Testbanner zu sehen.
© Rockstar Games / Double Eleven / Adobe Photoshop [M]

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Arcade-Action trifft Story-Wucht

Bleibt noch der spielerische Aspekt und da wären wir wieder bei den zu Beginn genannten 14 Jahren: nicht nur technisch, sondern auch in Sachen Gameplay ist Red Dead Redemption ein Spiel aus einer anderen Zeit. Im Vergleich zum Nachfolger spielen sich die Gefechte deutlich Arcade-lastiger sowie direkter und man hat weniger das Gefühl, dass die Entwickler*innen hier extra viel Wert auf langsame, aber stimmige Animationen gelegt haben.

Das heißt natürlich nicht, dass Red Dead Redemption durch die Bank weg eine Ballerbude ist, die einem nie etwas Ruhe gönnt. Auch die Geschichte von John Marston beginnt wie die von Arthur Morgan verhältnismäßig langsam, führt einen behutsam in die raue Welt zum Ende des Wilden Westens ein. Man lernt zu reiten, zu schießen, Tiere zu jagen, Poker zu spielen und so weiter. Wer schon mal eine Open World von Rockstar Games gespielt hat, weiß, worauf er sich einlassen kann. Und wer zuvor mit Red Dead Redemption 2 das Vergnügen hatte: Ihr bekommt ein ähnliches, aber im Vergleich doch schnelleres Gameplay.

Nur in Bezug auf die Story spielen beide Western-Epen in einer ähnlichen Liga. John Marston hat eigentlich schon gar keine Lust mehr Cowboy zu sein, wird aber doch noch einmal in diese Rolle gezwungen, um Jagd auf einige seiner ehemaligen Kameraden zu machen. Die Geschichte nimmt nach und nach immer mehr dramatische Züge an, wird von einem fantastischen Soundtrack untermalt und liefert etliche Höhepunkte, über die Spieler*innen zurecht noch Jahre später sprechen.

Das kann (fast) nur Rockstar Games

Das gilt nicht nur für die Hauptstory: Auch einige der Nebengeschichten liefern in klassischer Rockstar-Tradition ab und werden von starken Charakteren getragen. Dazu trägt die ausschließlich in englischer Sprache zur Verfügung stehende Synchro natürlich bei. Die Audioqualität hätte aber definitiv ein Upgrade verdienen können, manche Dialoge klingen manchmal doch etwas dünn und nicht so gut, wie sie sein könnten.

Und es sind ausgerechnet diese Details, die es so schwer machen, die PC-Version mit voller Überzeugung zu empfehlen. Nicht, weil sie besonders schlecht ist oder völlig lieblos. Aber es wäre einfach mehr möglich gewesen, ohne direkt ein Remake aus dem Boden zu stampfen – insbesondere wenn man den Kaufpreis bedenkt.

50 Euro werden für die Umsetzung verlangt, egal ob auf Steam, im Epic Games Store oder im Rockstar Games Launcher. Ein mehr als nur stolzer, vielleicht sogar unverschämter Preis, auch wenn der Umfang durchaus vorhanden ist. Nichtsdestotrotz handelt es sich am Ende des Tages um eine nur minimal angepasste Version eines 14 Jahre alten Spiels. Wem es nicht unbedingt in den Fingern juckt, dem kann ich nur raten: Wartet bis zum ersten Sale, der sicherlich in nicht allzu ferner Zukunft stattfinden wird.