Choreographien – bah! Es gibt nur wenige Dinge, die ich öder finde, als mehrere Personen, die in einer Gruppe identische Tanzmanöver aufführen. Ich bin daher sehr froh, dass diese spezielle »Unterhaltungsform« in Rhythm Thief und der Schatz des Kaisers (RT) nur selten vorkommt. Stattdessen muss man im Takt der Musik u.a. Steaks braten, Fußbälle kicken, sich hinter passend geschnittenen Büschen verstecken oder als französisch bellender Hund Fondue (»Woeuf!«) nahrhafte Fleischbrocken aus der Luft fischen. Dabei dient nicht nur das Touchpad als Eingabe, sondern auch mal die Digibuttons, das Steuerkreuz oder auch der 3DS an sich, der in bestimmte Richtungen gedreht werden muss. Je nach Leistung gibt es hinterher eine schlechte bis sehr gute Note in der Auswertung – wer mit seinem Resultat nicht zufrieden ist, kann gerne nochmal loslegen oder sich das Leben mit optionalen Items etwas leichter machen.
Neben den typischen Takt-Tests bietet RT auch diverse Minigames: Mal muss man als blondgelockte Marie in einer Art simplem Violin Hero die Noten von Bachs Suite #3 in D-Dur treffen. Mal Klang- oder Farbenpuzzles lösen. Oder mal einen Safe mit guter Reaktion öffnen. Das ist alles sehr simpel gehalten und in manchen Fällen auch optional. Trotzdem sollte man sich keine Herausforderung entgehen lassen. Falls eine Aufgabe wider Erwarten zu schwer sein sollte, kommen die erwähnten Items ins Spiel – u.a. kann man eines erwerben, mit dem Fehler in den Reaktionsspielchen nicht so harsch
bewertet werden. Allerdings sind die kaum nötig, das Spiel ist im Großen und Ganzen sehr einfach. Die Steuerung ist präzise und intuitiv, mit einer Ausnahme: Den Gyroskop-Wackeleien, die mit ihrer Ungenauigkeit nerven. Immerhin muss man Sega für die Weitsicht dankbar sein, bei diesen automatisch den 3D-Effekt abzuschalten.
Tanz dich reich!
Um die Items bezahlen zu können, braucht man Medaillen – und die findet man sprichwörtlich überall. Denn die Zeit zwischen den Geschicklichkeitstests verbringt man damit, in Professor-Layton-ähnlicher Art und Weise kreuz und quer durch Paris zu rennen – oder zumindest der verklärten »Romantischste Stadt der Welt«-Version davon. Hier kann man nicht nur einen Blick auf die schön gepinselten Straßen und Attraktionen wie Eiffelturm, Notre Dame, Sacre Coeur oder den Louvre werfen, sondern auch mit den herumstehenden Leuten ein Schwätzchen führen. Oder eben mit dem Stylus wie ein Wahnsinniger auf dem Touchpad herumstupsen. In fast jedem Bild verstecken sich Objekte: Medaillen, Teile des Soundtracks, »Phantomnoten« (die man nur aufspürt, indem man ein verstecktes Do-Re-Mi spielt) – oder Dinge, die Geräusche von sich geben. Ja, man kann verdammt viel aufzeichnen: Schnarchender Sicherheitsmann, Springbrunnen, Schiff, Küken, Hummel, Wassertropfen oder Polizeiauto. Diese Audioelemente benötigt man nicht nur für einige Puzzles (etwa, wenn man ein Baby mit dem Geräusch einer Rassel beruhigen oder einen Langschläfer mit dem Schrei eines Gockels wecken muss), sondern auch für den Instrumentenbauer. Das Spiel-im-Spiel-Prinzip wird in RT exzessiv gelebt.
Ach ja, eine Handlung gibt es auch: Napoleon Bonaparte wurde wiederbelebt und terrorisiert nun die Seine-Metropole. Wer stellt sich ihm in den Weg? Der leicht an einen Anime-Harry Potter erinnernde Raphael, der eine geheime Identität als tanzverliebter Dieb »Phantom R« hat. Okay, das Ganze ist hochgradig albern, aber auch mit zwinkerndem Auge und sehr schönen 2D- und 3D-Bildern präsentiert. Es gibt sehr viele Dialoge auf dem Touchscreen, oftmals auch von englischer Sprachausgabe (auch in der dt. Version) begleitet, dazu kommen gut animierte 3D-Anime sowie gelegentliche Echtzeit-Cutscenes. Einfach liebenswert. Sehr interessant ist auch die Musikwahl: Wie für ein Rhythmusspiel üblich gibt es hier einen tiefen Tauchgang quer durch alle Genres – Jazz, Dance, Lounge, Big Beat oder Klassik erklingen in angenehm hoher Qualität.
Anfangs ist das Hauptmenü erschreckend leer, schon nach einigen Spielstunden gibt es hier weitaus mehr als nur die Kampagne zu begutachten: Bereits gemeisterte (und danach für Medaillen gekaufte) Rhythmusspiele dürfen im Endlosmodus gespielt werden, wobei nur drei Fehler erlaubt sind – eine klassische Highscorejagd. Außerdem dürfen zwei Spieler gegeneinander antreten, wobei netterweise nur ein Modul benötigt wird. Auch StreetPass wird genutzt: Trifft man auf einen anderen Spieler, tritt man gegen ihn an. Besiegt man ihn, steht seine Figur künftig als Fan in den Straßen von Paris herum. Verliert man, verzieht er sich wieder.
Ich bin von dem Spiel ebenfalls absolut begeistert. Zudem habe ich eigentlich ein sehr gutes Rhythmusgefühl, aber bei so einigen Spielchen war ich kurz vorm Verzweifeln. Meiner Meinung nach steigt der Schwierigkeitsgrad zu schnell an und nach den ersten Rhythmusspielen ist es für jüngere Spieler möglicherweise kaum schaffbar weiter zu kommen.
Dirki777 da muss ich dir recht geben einige Rhythmus sind echt schwer brauchte bei einigen mehrere versuche bin noch nicht durch aber es macht echt Funn
Das Spiel macht echt lust auf mehr. Ich bin echt überrascht wie es mich fesselt. Übertrifft sogar Elite Beat Agents, wenn es nach mir ginge. 4Players wie kommt ihr darauf, dass es zu leicht ist. Gegen Ende hin wird es für meinen Teil richtig fordernd . Kann auch daran liegen das nicht jeder den Rythmus im Blut hat .