Okay: Auch das Schnee bedeckte, felsige Ödland hat mit seinen großen Arealen, weitläufigen Tälern, verborgenen Höhlen, russischen Außenposten und Gletschern für Entdeckungswillige eine Menge zu bieten, auch wenn man später in bekannte Gebiete zurückkehren muss. Grundsätzlich gefällt mir die Architektur und Umsetzung der Spielwelt. Wäre sie doch bloß nicht so überfrachtet mit irgendwelchen Kisten, Behältern, Körben oder anderen (Sammel-)Objekten, durch die Lara mit Ressourcen regelrecht zugeschüttet wird. Es macht einfach keinen Spaß, wenn man alle paar Meter irgendwas zerdeppern oder einsacken soll, damit man später beim erfreulich simplen Erstellen von Gegenständen (Crafting) oder dem Aufrüsten des Waffenarsenals genügend Materialien zur Verfügung hat. Hier wäre weniger auf jeden Fall mehr gewesen.
Zumal sich hier eine weitere Frage stellt: Leidet Lara an Amnesie? Das wäre die einzig vernünftige Erklärung, warum sie viele der Fähigkeiten, die sie bereits im Vorgänger genauso mühsam erlernen musste, schon wieder vergessen hat. Hinzu kommt, dass gerade im Bereich „Überlebender“ viele Verbesserungen nur in Kombination mit dem Survival-Instinkt funktionieren – also der Mechanik, die auf Knopfdruck visuelle Hinweise liefert. Immerhin dürfen wahre Abenteurer diese Funktion in den Optionen deaktivieren, doch sind für solche Spieler einige der möglichen Fähigkeiten-Upgrades damit auch komplett nutzlos. Die überflüssigen XP-Einblendungen, die schon im Vorgänger ein kleiner Immersions-Killer waren, lassen sich übrigens erneut nicht deaktivieren.
Hohe Mobilität, (über-)starkes Arsenal
Für die stetig zunehmende Anzahl an Auseinandersetzungen ist die Protagonistin ebenfalls gewappnet – nicht nur durch den spürbaren Ausbau des Waffenarsenals, bei dem der anfängliche Bogen bald von Hightech-Modellen mit Spezialpfeilen (Feuer, Gift, Sprengladung), Pistolen, Gewehren und Shotguns ergänzt wird. Auch bei ihren Fähigkeiten legt Lara kontinuierlich zu und schaltet Gegner mit leisen Stealth-Attacken, gut getimten Kontern oder einem Sprung von oben souverän in Nahkämpfen aus. Das mag teilweise cool aussehen, doch fühlt man sich zumindest auf dem normalen Schwierigkeitsgrad schnell viel zu übermächtig. Zwar gibt es hier mehr Möglichkeiten für das unauffällige Ausschalten und man kann Gegner z.B. durch das Werfen von Gegenständen gezielt ablenken oder später sogar Leichen mit hinterhältigen Gas-Sprengsätzen versehen, doch verwandelt sich Lara spätestens dann einmal mehr zur Killermaschine, wenn ihr die Entwickler gezielt per Skript eine Shotgun in die Hand legen und deren Einsatz quasi erzwingen. Ja: Lara ist ein toughes Mädel, aber diese stupide Rambo-Mentalität passt einfach nicht zu ihr!
Ich mochte das Spiel. Mehr Gräber als im Reboot, wenn auch nur optional. Das Sammelgedöns sinnvoller als bei Uncharted, aber doch übertrieben... mh, ob ich mur das antue, das alles zu suchen?
DX12 Patch für die PC Version ist über Steam da.
Mal sehen was die Performance sagt.
:wink: