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Rock Band (Musik & Party) – Rock Band

Das Redaktionsbüro ist wie leergefegt. Die Plätze scheinen verwaist. Urlaubszeit? Sind alle auf diversen Gamers‘ Days? Mitnichten! Wenn man seine Ohren spitzt, hört man aus dem Nebenzimmer hämmernde Bassbeats, fette Gitarrenriffs und dröhnenden Gesang. Rock Band ist da und legt den Redaktionsalltag lahm. Wieder einmal. Kann das Musik-Spektakel den exzellenten Eindruck der Vorschau bestätigen?

© Harmonix / Electronic Arts

Schlag mich

Kommen wir zu den Drums: Das Set mit vier gummibeschichteten Trommelpads, die jeweils einen Durchmesser von fast 20 cm haben, sowie dem Pedal, das die Basedrum simuliert, ist dank der beigefügten Anleitung schnell und unkompliziert aufgebaut. Die Höhe lässt sich einfach regulieren und man kann im Notfall sogar ein „Tischtrommelset“ zimmern, falls man in einem kleinen „Spielzimmer“ mit Platzproblemen zu kämpfen hat. 

Das Drumkit musste in der Redaktion bereits einige Qualen über sich ergehen lassen, zeigt dabei aber keine Schwächen in Verarbeitung oder Funktionalität.

Ausgeliefert mit zwei echten Trommelstöcken haben zahlreiche Personen das Drumkit bereits malträtiert. Dazu gehören Möchtegern-Musikanten, die von Rhythmus weniger Ahnung haben als Gevatter Beckstein von Videospielen; Drummer, die glauben, dass ein harter Anschlag auch dafür sorgt, dass die Umsetzung im Spiel lauter klingt; Personen, die versucht haben, dass Basspedal durch den Boden in das darunter liegende Stockwerk zu treten. Und dennoch: Abgesehen von ein paar kleinen, aber die Funktionalität nicht beeinflussenden Dellen auf dem „Trommelfell“-Gummi hat die Hardware keine Blessuren davongetragen.

Ähnlich solide wie die Verarbeitung zeigt sich auch das Spielgefühl. Im Gegensatz zu den Gitarren wirkt das Trommeln sogar noch realistischer. Allerdings stellen sich nach einiger Zeit kleine ergonomische Probleme ein. So sind die vier Drumpads auf einer starren Linie angeordnet und die äußeren Trommeln lassen sich auch nicht in eine leicht gekrümmte bzw. eingedrehte Position bringen, die nicht nur angenehmer zu spielen wäre, sondern auch einem echten Drumset näher käme. 
Die Neigung des Basspedals, das im Übrigen mit einem ansprechenden Widerstand ausgestattet ist, kann bei längeren Sessions ebenfalls für den einen oder anderen Krampf sorgen. Diesem kann man jedoch entgegenwirken, wenn man sich eine kleine „Behelfsanhebung“ bastelt, die man unter dem hinteren Teil der Konstruktion befestigt und sich somit eine etwas angenehmere Fußhaltung verschafft.

Und wie bringt man bitte vier Instrumente plus Gampad als Navigation für den Sänger an der mit drei USB-Ports ausgestatteten 360 unter? Ganz einfach: Mit dem im Paket liegenden USB-Hub, der sogar eine eigene Stromversorgung mitbringt. So stellt EA vorbildlich sicher, dass man umgehend auspacken und loslegen kann. Für die später erscheinende PS3-Version sollte man diese Dreingabe ebenfalls überlegen – man sollte nicht vergessen, dass die 40GB-Variante ebenfalls nur über zwei USB-Steckplätze verfügt.

„I wanna be a Rock Star“

Kein Spiel ist bislang diesem Textfragment von Nickelback so nahe gekommen wie Harmonix‘ neuestes Machwerk. Der Bandgedanke steht absolut im Vordergrund. Klar: Konamis DrumMania hat schon vor Urzeiten den Grundstein für rhythmische Trommeleien gelegt. Guitar Freaks hat das Gleiche für virtuelle Klampfen geschafft – lange bevor die Guitar Heroes dieses Prinzip auf eine neue, immens populäre Stufe hoben und eine neue Ära einläuteten. Und wer an Gesangs-Spiele denkt, assoziiert dabei hauptsächlich Sonys Singstar-Serie.
RB führt all diese Elemente zusammen, setzt dem Gitarristen, dem Trommler und dem Sänger einen Bassisten an die Seite und schon geht der Punk ab – im wahrsten Sinne des Wortes. Die Spielmechanik entfernt sich dabei zwar weder von dem GH-Prinzip (Noten müssen mit der richtigen Taste im richtigen Moment getroffen werden, gilt auch für den Drummer) noch von Singstar (entscheidend für den Erfolg sind Einsatz und Tonhöhe), doch das Zusammenspiel all dieser Elemente sorgt zusammen mit einigen kleinen Modifikationen für ein bislang ungeahntes Maß an Dynamik und Bandgefühl.
Zu diesen Modifikationen gehört z.B., dass der Auftritt nicht automatisch beendet ist, wenn ein Bandmitglied zu viel Mist baut und eine schwierige Passage nicht bewältigt. Sollte z.B. der Drummer an einem Lauf verzweifeln und diesen versemmeln,

Mit vier Spielern ist der Bildschirm randvoll mit Infos.

kann er nicht weiterspielen – logo, denn Anspruch muss sein! Jetzt kann aber ein anderer aus der Band einen Teil seiner „Overdrive“-Energie (das Gegenstück zur „Star Power“ aus der GH-Serie) nutzen, um den Drummer zu retten und wieder ins Boot zu holen. Aber Vorsicht: Auch dies ist kein Allheilmittel. Denn wenn der Drummer noch zwei Mal aus dem Rahmen fällt, heißt das nicht nur für ihn, sondern für die gesamte Band „Game Over“.
Im Gegenzug können alle Musiker ihre individuellen Multiplikatoren durch gleichzeitigen Einsatz von Overdrive mit einem fetten Gesamtmultiplikator versehen, der die Gesamtpunktzahl kurzzeitig in astronomische Höhen schnellen lässt.
So weit, so gut, aber auch so weit im Wesentlichen nur eine bekannte Variation dessen, was inhaltlich in anderen Titeln ab geht – daran können auch Sonderinhalte wie separate Soli-Bewertung etc. nicht mehr viel ändern.

Welttournee

Was Rock Band so außergewöhnlich macht und deutlich von der Konkurrenz abhebt, ist der kaum enden wollende Karrieremodus, der euch als Band zur Verfügung steht. Hier startet ihr mit euren Mitstreitern als kleine unbedeutende Band in eurer Heimatstadt (es stehen einige bei der Bandkreierung zur Verfügung, aus Deutschland ist Berlin dabei) auf einer kleinen Bühne und müsst mit erfolgreichen Auftritten die Fans begeistern – und nebenbei euer Konto aufstocken. Mit mehr Fans kommen größere Gigs zustande, nach und nach kommen neue Bewegungsmittel wie Busse bis hin zum Flugzeug hinzu, das euch Auftritte auf anderen Kontinenten ermöglicht und im Laufe der Zeit das komplette Song-Kontingent freispielt.

    

  1. mal ne frage, weiß jemand vielleicht, wann rock band endlich mal guitar hero
    nachzieht und billiger wird????
    schließlich konnte man schon gh3 mit gitarre für 30 euro haben!
    und rb? ohne immer noch 60! was soll das???

  2. ROFL, ich schließ mich der learn a real instrument faggit gruppe an.
    Eindeutig 180EUro dafür kriegt man schon Einsteiger Bass/Gitarre Set.
    Ich finde es auch seitens Fender mehr als peinlich und bedenklich deren Ruf und Brand für so etwas rauszugeben.
    Redet hier nicht von Instrumenten, es sind nur Controller.
    Ich kann mir vorstellen dass das bestimmt Spaß macht aber wenn man am Tag 2Std Rockband oder GH spielt über ein Jahr und dann seht ihr einen Jungspund der vllt 3Std am Tag Gitarre spielt (ernsthaft üben) und ihr wollt euch aufhängen.
    Ich spiele seit 1,5 Jahren Gitarre, ich weiß wovon ich rede.
    Get a life.
    Und nein zu der ganzen Bashmasche ja öh battlefield kauft euch echte Waffen, der Vergleich hinkt wie Göbbels.
    In einem Spiel möchte ich etwas unrealistisches erleben, vom Alltag ausbrechen und in eine fremde Welt eintauchen.
    Nicht etwas was man sich im Real Life über Jahre locker erarbeiten kann.
    Basht mich und wer Schreibfehler findet darf sie behalten.

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