Mittlerweile weiß beinahe jedes Kind, wie ein Musikspiel funktioniert: Farbige Symbole laufen auf dem Bildschirm von oben nach unten (oder umgekehrt) und man muss sie im richtigen Moment mit der entsprechenden Taste treffen bzw. halten. Auch Konami setzt auf diese Mechanik, doch fühlen sich gerade an der Gitarre viele der Läufe und Riffs verglichen mit der Konkurrenz unnatürlich an und bilden selbst im höchsten Schwierigkeitsgrad noch nicht alle Feinheiten ab. Auf der anderen Seite fordert der mittlere Schwierigkeitsgrad bereits Dreier-Akkorde und ist mit einigen fiesen Tonfolgen schon recht anspruchsvoll und vergleichbar mit dem, was andere Musikspiele auf der Stufe „schwer“ erwarten. Unterhalb der mittleren Stufe wird es dagegen viel zu leicht und damit für Kenner und Anfänger schnell langweilig. Hier hat man es einfach versäumt, den Schwierigkeitsgrad in einem angemessenen Maß zu steigern. Den Vogel schießt man aber mit der Drum-Spur ab: Da die Kick-Drum nicht
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wie gewohnt durch Querlinien, sondern durch ein eigenes farbiges Symbol dargestellt wird, verliert man in höheren Schwierigkeitsgraden ständig den Überblick im Wirrwarr und haut nur noch daneben. Mittlerweile bin ich nach unzähligen Rock Band- und Guitar Hero-Sessions in der Lage, das farbige „Laufband“ von Musikspielen fast wie Noten zu lesen. Ich weiß also beim Blick auf den Bildschirm meist vorher, wie ich die nächste Sequenz zu spielen habe. Bei Rock Revolution hatte ich dagegen immer wieder Probleme, die geforderten Tonfolgen zu entschlüsseln. Das liegt vor allem daran, dass die Noten nicht langsam aus dem Hintergrund ins Bild hinein scrollen, sondern direkt von oben nach unten rasseln und damit sehr viel schneller erfasst werden müssen.
Miese Kalibrierung
Dass die Töne nicht getroffen werden, liegt aber nicht zwingend daran, dass man falsch spielt, sondern weil man die Symbole aufgrund einer falschen Kalibrierung nicht trifft. Da an HDTVs in der Regel immer eine kurze Latenz auftritt, müssen Schlagzeug und Gitarre auf den jeweiligen Bildschirm kalibriert werden. Zwar spielen sich die Verzögerungen im Millisekundenbereich ab, doch gerade bei schnellen Tonfolgen, bei denen man oft wie gehabt mit Hammer-Ons arbeiten und nicht jeden Ton einzeln anschlagen muss, ist eine richtige Einstellung entscheidend. Leider ist die Kalibrierung im Optionsmenü ziemlicher Mist, da sich mit den gebotenen Tests keine optimalen Werte ermitteln lassen. Deshalb mein Tipp: Einfach die Werte übernehmen, die bei der Kalibrierung mit Rock Band oder Guitar Hero herauskommen.
Öde Karriere
Im Hauptmenü hat man die Wahl zwischen einem schnellen Spiel und der Karriere, bei der man sich zwischen acht Charakteren entscheiden kann – einen Editor zur Erstellung eines eigenen Rock-Stars gibt es hier nicht. Wer umgehend auf die Bühne stürmen will, wird sich darüber freuen, dass sofort alle 40 Songs freigeschaltet sind und eine halbwegs gelungene Mischung aus seichtem Pop-Rock und harten Metal-Klängen geboten wird. Verglichen mit Größen wie Rock Band, die mehr als die doppelte Anzahl auf die Disk packen, wirkt die Setlist von Konami allerdings bescheiden. Unverständlich ist zudem, warum man beim schnellen Spiel keine Songliste erstellen, sondern nur jeden Song einzeln spielen darf.
Öde Bühnen, langweilige Show & Klon-Publikum: Hier kommt keine Konzert-Stimmung auf! |
Erst in der Karriere hat man ab und zu die Möglichkeit, für ein Konzert eigene Sets zu planen, doch auch hier ist die Songauswahl beschränkt. Zumindest darf man manchmal an der Gitarre sein Improvisationstalent unter Beweis stellen, auch wenn sich die Ergebnisse meist bescheiden anhören und klanglich keinen Vergleich zu dem darstellen, was am Ende mancher Rock Band-Songs aus den Lautsprechern dröhnt. Trotzdem ist die Idee an sich löblich, nicht nur Schlagzeug-, sondern auch Gitarren-Improvisationen in der Mitte der Tracks zu erlauben. Leider ist die Umsetzung nicht ganz so gut geglückt. Das gilt auch für den Karrieremodus, in dem man im Prinzip nur einen Song nach dem anderen abklappert. Schafft man drei, wird die jeweilige Platte vergoldet. Um dem Album einen Platin-Status zu verleihen, müssen zwei weitere Herausforderungen erfolgreich abgeschlossen werden. Auch hier ist die Idee an sich gar nicht schlecht: So muss man bei diesen Events z.B. Störnoten vermeiden oder sich mit einem stetig steigenden Schwierigkeitsgrad auseinandersetzen. Nervig ist nur, dass dabei Songs verwendet werden, die man erst kurz zuvor hinter sich gebracht hat. Deshalb sollte man erst später den Platin-Status ins Auge fassen, nachdem man dazwischen andere Songs gespielt und gehört hat, denn ansonsten wird die ohnehin sehr lineare Karriere noch langweiliger. Von den übertrieben harten Bewertungen lässt man sich besser nicht abschrecken, denn es kann passieren, dass man selbst bei einer Trefferquote von über 90 Prozent lediglich zwei von fünf Sternen bekommt. Wie schon bei anderen Musikspielen der Japaner, unterscheidet Konami auch hier zwischen perfekt und lediglich gut getroffenen Noten, was zwar die unverhältnismäßig strengen Bewertungen halbwegs erklärt, aber nicht gerade zur Motivation beiträgt, denn wo genau der Unterschied zwischen einem perfekten und einem guten Treffer liegt, ist meist nicht ersichtlich.
Musikspiele werden schon seit 11 Jahren immer mehr. XD Wenn man überlegt was Konami schon alles auf den Markt gehauen hat, war diese Aktion nicht verwunderlich. Ich erwarte nicht viel davon, weil ich Konami und seine Musikspiele schon seit Jahren kenne und weiss was die die letzten 2 -3 Jahre verbockt haben.
@sYntiq Huhu... dich trifft man wohl auch in jedem Forum. X3
*g*
Mary-Chan
Musikspiele . . . *seufz*
Es werden immer mehr . . . *kopfschüttel*