Zwei passionierte FIFA-Spieler kurven mit ferngesteuerten Rennwagen durch eine Arena, um einen Ball ins Tor zu befördern. Was wie ein schlechter Treppenwitz klingt, entpuppt sich als kurzzeitig erfrischender Fußballersatz. Denn Rocket League gerät zwar in den Punkten Taktik, Komplexität und Spielaufbau ins Hintertreffen, bedingt aber trotz der manchmal chaotischen Zustände eines: Skills. Wer die höheren Tutorials absolviert hat, dem schwant, dass es mit dem plumpen Hinter-dem-Ball-Herjagen nicht getan ist. Die Wagen können einerseits springen und über den Doppelsprung auch in Höhen, die aus jedem Feldspieler einen Torhüter machen. Dann kann man den Boliden einen Boost geben und die kleinen Flitzer in der Luft drehen.
Ein typisches Beispiel: Die Ecken sind in Rocket League abgerundet, weswegen man also gefährliche Torflanken aus dem Mittelfeld schlagen kann, indem man parallel zur Bande auf den Ball zurast, solange die Gegner dies nicht zu verhindern wissen. Kurz vor dem Ball kann man mit dem zweimaligen Drücken der X-Taste eine Art Vollspannschuss ausführen. Der Ball fliegt dann in hohem Bogen an der Bande entlang, kommt auf und springt direkt vor das Tor. Der Partner sollte dann in der Mitte warten, muss das richtige Timing antizipieren, wann der Boost einzusetzen ist, wann man hochspringt und ob man mit einem Vorwärtssalto den Ball mit dem Heck des Fahrzeugs ins Tor schmettern kann. Aber wie oft hat man den Ball schon verpasst, ist daneben oder unten durchgefahren, zu spät hoch gesprungen, um den Ball zu halten oder hat sich schlecht positioniert?
Kleiner FIFA-Ersatz mit großen Netzwerkproblemen
Ebenso verhält es sich mit den anderen seitlichen Torschüssen, zumal sich die Physik sehr authentisch anfühlt. Zudem kann man Gegner taktisch per Totalkarambolage kurzzeitig aus dem Verkehr ziehen. Natürlich kommt es hin und wieder zu glücklichen Flippertoren und chaotischen Zuständen, aber eines ist meist sicher: Das bessere Team gewinnt. Und genau das macht Rocket League auf einer sportlichen Ebene zu einem FIFA-Ersatz. Nicht ernsthaft. Aber einfach mal so zwischendurch. Ältere Spieler werden sich über den Einsatz von Blobby Volley auf LAN-Parties erinnern. Und genau die gleiche Laune wird
auch bei Rocket League entfacht. Die 2-gegen-2 und 3-gegen-3-Partien sorgen im Party-Raum für jauchzende Schreie, gellendes Lachen, johlende Schenkelklopfer … wenn denn die Verbindung klappt.
Warum Sony? Warum gibt es immer wieder diese Netzwerkprobleme? Mittlerweile dürfte es über zwölf Millionen Playstation-Plus-Mitglieder geben. Und wie ich anfangs schon erwähnt habe: Ich finde es super, dass gerade bei einem Online-Spiel wie Rocket League alle Freunde das Spiel besitzen und man sofort online zusammen zocken kann. Schöner könnte es von den PR-Dächern nicht trällern: Tausende Menschen, die sich über die „wahnwitzige“ Online-Erfahrung auf Schulhöfen und Arbeitsplätzen austauschen. Zocker, die genau diese Erfahrung mit Playstation Plus verbinden und ja bitte: Viel, viel mehr Online-Spiele gratis! Aber dann nach einem Driveclub-Fiasko bitte mit einer neuen Serverfarm und einer Spezialeinheit, die nichts anderes macht, als zu gewährleisten, dass diese Online-Erfahrung auch rund läuft. Immer wieder kamen wir nicht auf die Server, waren die Server gar nicht erst erreichbar oder plagten uns kurzzeitige Verbindungsabbrüche der Mitspieler. Und man muss kein Genie sein, um den Andrang bei zwölf Millionen Mitgliedern prognostizieren zu können. Sony verdient im Monat über 50 Millionen Euro mit seinem kostenpflichtigen Online-Service. Noch einmal: 50 Millionen Euro! Und nein: Schiebt es bitte nicht auf Psyonix. Wem man auf dem E3-Stand ein ganzes Rocket-League-Areal bereitstellt, um genau eben jenes Plus-Programm attraktiver erscheinen zu lassen, den sollte man auch tatkräftig unterstützen. Denn gerade Rocket League ist kein Spiel, das man stundenlang am Stück spielt, sondern schnell mal einfach so anmacht. Und dann muss das einfach laufen.
Aus den 20 Spielstunden sind mittlerweile 620 Spielstunden geworden und Rocket League ist damit nun das meistgespielte Spiel meiner Gamerhistorie.
Netzcode weiterhin zu...
Soll da auch eine Art Inflation mit einfließen, weil ein COD MW2 halt heute keine 88% mehr ist sondern vllt. ne 80%.
Am Releasezeitpunkt kann man sich festhalten. Alles andere führt zu Diskussionen.
Edit: Bam 2 Jahre später...
Passte iwie zu den Kommentaren danach und hab dann nicht auf das Datum geachtet...
Ok normal immer viel hier unterwegs gewesen und Kaufentscheidungen zu einem großen Teil auch abhängig von der Wertung hier gemacht aber jetzt muss ich sagen ich werde nie wieder diese Seite besuchen. Wie man einem der geilsten, wenn nicht sogar dem allergeilsten, Multiplayerspiele der letzten Jahre eine Wertung von 70% (in Worten: siebzig!!!!!!!!SIEBZIG?!?!?) geben kann, nur weil der herr Dieter es anscheinend nicht kann ist absolut unbegreiflich und spricht der gesamten Seite jegliche spielebewertungskompetenzen hab. Schämt euch.