Dünner Karriereweg
Nein, eine in die Tiefe gehende Simulation schwebte 49Games nicht vor, als sie mit Torino 2006 erstmals 15 Wettkämpfe bündelten, um den olympischen Winter ins Wohnzimmer zu holen. Im vergangenen Jahr verfeinerten sie ihr unkompliziertes Konzept mit Winter Games 2007, beschränkten sich jedoch auf 13 Disziplinen. Zu denen kommen diesmal Eiskunstlauf sowie Skeleton hinzu, ansonsten bleibt jedoch viel beim Alten. So reichen euch meist die Richtungs- sowie höchstens zwei weitere Tasten zum Beherrschen jeder Sportart und mit dem nur langsam steigenden Schwierigkeitsgrades der vier Meisterschaften werdet ihr kaum überfordert sein. Zudem könnt ihr nach jedem auf dem Treppchen abgeschlossenen Wettkampf Erfahrungspunkte in einer beliebigen Disziplin verteilen. Großartige Auswirkungen hat das zwar nicht und spezifische Eigenschaften werden schon gar nicht trainiert. Es kann aber helfen, falls ihr euch z.B.
im Riesenslalom besonders unbeholfen anstellt. An dieser Stelle hört die Identifizierung mit den eigenen Sportlern allerdings auf, denn ihr bekommt für jede Disziplin einen namenlosen Athleten – mal Männlein, mal Weiblein – vom Programm gestellt. Lediglich die Nationalität sowie den Namen eurer Mannschaft dürft ihr bestimmen. Mehr hat Winter Sports ehrlich gesagt auch nicht nötig, weil sich die so absolvierte „Karriere“ sehr eintönig und spröde anfühlt, sobald man erst einmal alle Sportarten erlebt hat. Bis auf das großartige Geschwindigkeitsgefühl in der Eisrinne und die schicken Wassertropfen auf der PC-Kamera gibt es auch abseits des Wettkampfes nicht viel zu entdecken – von matschigen Felsen am Rand der Ski Alpin-Pisten auf PS2 und Wii mal abgesehen.Beim neuen Eiskunstlauf müsst ihr im richtigen Moment die angezeigten Tasten drücken.
Abwechslungsreicher ist die „Kampagne“ mit ihren kurzen Aufgaben, die ihr in einem Wabengeflecht erst freispielen müsst. Hier geht es u.a. darum, einen perfekten Start beim Ski-Langlauf hinzulegen, eine bestimmte Geschwindigkeit im Bob zu erreichen oder – ein köstlicher Einfall – den Skispringer möglichst spektakulär stürzen zu lassen, nachdem er eine vorgegebene Weite erreicht hat. Nach einigen dieser Aufgaben erhaltet ihr zudem neue Strecken und Schwierigkeitsgrade, so dass ihr nicht ziellos durch die Kampagne irrt. Und wer will, lädt bis zu vier Freunde ein, um sich in separaten Wettkämpfen oder selbst erstellten Turnieren zu messen. Zu zweit dürft ihr in einigen Disziplinen zudem am geteilten Bildschirm direkt gegeneinander antreten. So macht die sonst anspruchslose Medaillenjagd selbstverständlich am meisten Spaß und man kann auch die wenigen witzigen Einfälle während der Siegerehrung genießen, wenn einer der Gewinner z.B. aufs falsche Treppchen steigen will… Betreibt ihr den Wintersport im Alleingang, werdet ihr die Einspielungen wohl schnell abschalten – so wenig wie sie stören, so wenig sind sie ihre Ladezeiten wert.
Video: Einen kleinen Eindruck des winterlichen Spektakels verschafft euch der offzielle Trailer. |
Curling? Bleib mir fern!
Erstaunlich gut gefallen mir hingegen die Sprüche des fiktiven Kommentators und des ebenso erdachten DDR-Weltklassetrainers: Die beiden wiederholen sich zwar oft und machen häufig unpassende Anmerkungen zum Verlauf des Wettkampfs, warten aber mit amüsanten Sticheleien sowie interessanten Informationen zur bevorstehenden Disziplin auf. Während einer der langen Curling-Übertragungen lenkt das Duo sogar trotz unterbrechender Bemerkungen zum Geschehen mit längeren Unterhaltungen vom Geschehen ab. Überhaupt ist diese, mir bislang höchst suspekte Sportart die forderndste im virtuellen RTL-Programm. Denn wo es sonst nur um das rechtzeitig Drücken der richtigen Tasten geht, bringt das taktische Steineschieben hier den Kopf zum Rauchen. Wii-Athleten freuen sich zudem, dass sie zunächst per Remote Schussrichtung und Drall einstellen, um ihren Stein anschließend mit der richtigen Portion Kraft übers Eis zu schubsen – dieses wichtige „Ich bin der Sportler!“ bringt 49Games klasse rüber.
Und nicht nur beim Curling; auch die restlichen Wettkämpfe wirken auf Nintendos Konsole gerade glaubwürdig genug, um den Hauch einer Simulation zu versprühen. Genug wie für die Steuerung auf PC und PS2 gilt zwar, dass einige Disziplinen trotz stets eingeblendeter Steuerung ungleich schwerer zu beherrschen sind als andere. Dafür gibt es im Gegensatz zu den anderen Systemen Mittendrin-Gefühl statt dröge Arcade-Mechanismen. Beim Skispringen müsst ihr z.B. durch Drehen von waagerecht gehaltenen Remote und Nunchuk die Balance halten, bevor ihr die „Skier“ beim Absprung in die Senkrechte zieht und so weiter balancierend gleitet,
Skispringen macht besonders am Wii richtig Laune. |
bis ihr sie wieder nach unten auf den „Boden“ senkt. PC- und PS2-Profis drücken lediglich Analogstick, Maus oder Tastatur in die geforderte Richtung und erledigen sowohl Absprung als auch Landung per Knopfdruck. Wobei die Tastaturvariante um ein Vielfaches sensibler und damit unfairer ausfällt als die Maussteuerung.
Taktlos?
Einzelne Sportarten wirken allerdings auch auf Wii unausgegoren, wenn man z.B. beim Eisschnelllauf nur die beiden Controller in entgegen gesetzter Richtung hoch und runter wirbelt, um voran zu kommen. Über den Eiskunstlauf kann man hingegen streiten: Auf der einen Seite gefällt mir, dass der ans Tanzen angelehnte Wettkampf wie ein Rhythmusspiel funktioniert (ihr müsst im Takt die angezeigten Tasten drücken bzw. Remote oder Nunchuk wie in Rayman Raving Rabbids nach unten schlagen), auf der anderen Seite ist der stets gleiche Takt zu den stets gleichen Musikstücken extrem ermüdend. Außerdem stimmt der Rhythmus nicht ganz: Wann immer mir ein „perfekter“ Treffer gelang, ertönte das dazu abgespielte Ping einen Tick zu spät.
Alles in allem übertrifft Winter Sports auf dem Wii die beiden anderen Version spürbar – schwimmt letztendlich jedoch etwas unentschlossen zwischen dem auf Kurzweil getrimmten, ebenfalls gerade erschienenen Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen und einer echten Simulation. Zu Ersterem fehlen der RTL-Karriere spritzige Figuren und eine unkomplizierte Steuerung, die besonders im hektischen Mehrspieler-Hickhack Schweißperlen auf die Stirn treibt. Zu Letzterem fehlt ihr hingegen eine in die Tiefe gehende Charakterentwicklung sowie Wettbewerbe, die länger als ein paar Minuten dauern. Nicht zuletzt fehlt auf allen Systemen auch die Möglichkeit, online gegen Freunde anzutreten. Das hätte dem Spiel nach seiner monotonen Karriere auch auf lange Sicht einen wichtigen Motivationsschub versetzen können.
also dass spiel is an sich nicht schlecht, aber was mich an diesem spiel am meisten nervt sind die kommentatoren so ein dreck habe ich seit langem nicht gehört wirklich. Ich fahre ski alpin übersehe ein tor sagt der : "vielleicht ist er ja onmächtig geworden" hallo ich fahre noch kein mensch sieht mich am boden liegen!!!
Kommentare, die die Welt nicht braucht.
So schlecht ist das Spiel nun auch nicht, auf der GC konnte ich einen Blick auf das Spiel (Wii Version) werfen und wer auf solche Spiele steht, der wird zumindest mit der Wii Version auch seinen Spaß damit haben.
Spiele die die Welt nicht braucht.
Schlecht ist das Spiel bestimmt, besonders mit mehreren Spielern.
Mich stören hauptsächlich 3 Dinge:
1.Die teilweisen bockschweren Aufgaben, um neue Strecken zu bekommen.
2.Man kann im selbst erstellten Wettkampf, diese neue Strecken nicht auswählen.
3.Wenn man die Musik (meiner Meinung nach unpassend während der Wettbewerbe) abstellt, hat man auch keine Nationalhymnen, und keine Musik
beim Eiskunstlauf.
Tester die solch ein Spiel testen müssen, tun mir sehr leid. Mehr sag ich dazu nicht.